Horst Seehofer ist nicht mehr Chef der CSU. Doch auch nach seinem Rücktritt will er sich nicht zu den teils heftigen Kämpfen in seiner Partei über die letzten Jahre äussern.

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Horst Seehofer will sich auch nach seinem Rücktritt als CSU-Chef weiterhin nicht zu den heftigen internen Machtkämpfen der vergangenen Jahre äussern - nach eigenen Worten aus Rücksicht auf seine Partei.

"Ich bin froh darüber, dass ich Vieles hingenommen habe, geschluckt habe, nie darüber geredet habe", sagte der 69-Jährige am Samstag in seiner Abschiedsrede beim Sonderparteitag in München. Und er habe dies auch in der Zukunft nicht vor, betonte er.

"Misshelligkeiten" vor der Bundestagswahl 2017

Seehofer sagte, es habe seit der Bundestagswahl 2017 "einige Misshelligkeiten" gegeben. "Ich habe darauf nie in der Breite oder gar in der Tiefe reagiert", sagte er. "Denn wenn man so lange in der Partei tätig ist wie ich, ist einem die Partei ans Herz gewachsen."

Die CSU bestehe seit 73 Jahren, davon habe er zwei Drittel an vorderer und vorderster Front mitgewirkt. "Ich glaube, alleine aus dieser Zeit wird klar: Da wächst einem etwas ans Herz. Und man wird als Parteivorsitzender alles vermeiden, was aus Eigenverschulden sozusagen Schaden für dieses Herz anrichtet", betonte Seehofer. Konkreter sagte er dazu nichts, er fügte lediglich hinzu: "Es gehört auch zur Ehrlichkeit, dass wir dies heute kurz ansprechen."

Seehofer liegt Einigkeit der CSU am Herzen

Schon beim Eintreffen in der Tagungshalle hatte Seehofer gesagt: "Die CSU ist jetzt 73 Jahre alt. Zwei Drittel meines Lebens war ich an vorderer und vorderster Stelle dabei. Und so ein Lebenswerk zerstört man nicht. Deshalb war mir die Einigkeit und die Einheit der Partei immer wichtiger als alles andere."

Nach der Pleite bei der Bundestagswahl 2017 hatte die CSU Seehofer als erstes aus dem Amt des Ministerpräsidenten gedrängt. Und nach dem Verlust der absoluten Mehrheit bei der Landtagswahl im Herbst 2018 musste er auf Druck der Partei auch den Vorsitzendenposten abgeben. (mgb/dpa)

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