Laut führenden Demokraten ist Howard Schultz Donald Trumps "grösste Hoffnung", um als US-Präsident wiedergewählt zu werden. Der ehemalige Starbucks-Chef spielt mit dem Gedanken, ins Präsidentschaftsrennen einzusteigen - und zwar als Unabhängiger. Warum das für die Demokraten ein Nachteil wäre.

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Der langjährige ehemalige Starbucks-Chef Howard Schultz strebt als unabhängiger Kandidat die US-Präsidentschaft an. Er habe bereits mit den Vorbereitungen begonnen, um in allen 50 Staaten an der Wahl teilnehmen zu können, sagte der 65-jährige Ex-Chef der Café-Kette der "New York Times" am Sonntag.

Er plane, das Land in den kommenden drei Monaten zu durchqueren, bevor er dann wirklich entscheide, ob er an dem Rennen teilnehme. "Wir haben ein kaputtes politisches System, in dem beide Parteien [Anm. d. Red.: Demokraten und Republikaner] grundsätzlich im Geschäft sind, um ihre eigene Ideologie zu bewahren, ohne Anerkennung und Verantwortung, die Interessen des amerikanischen Volks zu vertreten", so Schultz, der sich selbst als lebenslangen Demokraten bezeichnete.

Im Interview mit dem Sender CNN kritisierte er zudem den amtierenden US-Präsidenten Donald Trump und dass dieser für das Amt "nicht qualifiziert" sei.

Donald Trump gefällt das

Sollte Schultz sich tatsächlich dazu entscheiden, ins US-Präsidentschaftsrennen einzusteigen, würde das Trump in die Karten spielen. Nachdem der Ex-Starbucks-Chef in der Vergangenheit stets als Unterstützer der Demokraten auftrat, dürften ihm wohl eher Wähler ihre Stimme geben, die den Demokraten nahe stehen. Damit würden weniger Stimmen für deren Kandidaten abfallen.

Ähnlich sieht das Julian Castro, der sich um die Kandidatur bei den Demokraten bewirbt. Sollte Schultz als unabhängiger Kandidat antreten, sei er "die grösste Hoffnung" Trumps wiedergewählt zu werden, sagte Castro CNN.

Wie "Spiegel Online" berichtet, warnen auch David Axelrod, Berater von Ex-US-Präsident Barack Obama, und die Demokratenvorsitzende in Washington, Tina Podlowski, Schultz vor einer unabhängigen Kandidatur.

Kaum Chancen für Unabhängige

Schultz war im vergangenen Jahr bei Starbucks als Vorsitzender zurückgetreten. Seit 1982 war er für die Café-Kette tätig. Nach seinem Rücktritt hatte er gesagt, er überlege nun, was er machen könne, um für die Zukunft der USA am nützlichsten zu sein.

Unabhängige Kandidaten haben bei den US-Wahlen zwar kaum Chancen, da Vertreter der Republikaner und Demokraten die Wahl unter sich ausmachen. Sie können den Wahlausgang aber durchaus beeinflussen, indem sie anderen Kandidaten Stimmen wegnehmen.

In einem Jahr beginnen in den USA die wichtigen parteiinternen Vorwahlen. (am)

Verwendete Quellen:

  • Howard Schultz, Former Starbucks Chief, Is Preparing for an Independent 2020 Run (New York Times)
  • Former Starbucks CEO Howard Schultz: "I am seriously thinking of running for President" (CNN)
  • Howard Schultz irritiert US-Demokraten mit Präsidentschaftsambitionen (Spiegel Online)
  • Castro: Schultz running for president would give Trump "best hope of getting re-elected" (CNN)
  • Ex-Starbucks-Chef Schultz erwägt US-Präsidentschaftskandidatur (dpa)
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