Als Heinz-Christian Strache vor rund zwei Wochen in Budapest zu Besuch war, sprach Viktor Orban noch von einem "österreichischen Modell". Dieses hat aus Sicht des ungarischen Regierungschefs offenbar bereits ausgedient.

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In seinem Streben nach Zusammenarbeit mit rechtspopulistischen Parteien orientiert sich Ungarns Regierungschef Viktor Orban nunmehr an Italien.

"Das österreichische Modell ist beendet", sagte der rechtsnationale Politiker am Sonntag bei der Stimmabgabe für die Europawahl zu Journalisten in Budapest. "Ich habe auf das italienische Modell umgesattelt", fügt er hinzu.

Orban äusserte sich acht Tage nach dem Rücktritt des österreichischen Vizekanzlers und FPÖ-Chefs Heinz-Christian Strache.

Der rechtspopulistische Politiker war durch ein Video belastet worden, in dem er sich offen für Machtmissbrauch und Korruption zeigte. Es war vor zwei Jahren heimlich auf der Ferieninsel Ibiza aufgenommen worden.


Orban hatte Strache knapp zwei Wochen vor dessen Rücktritt noch freundschaftlich in Budapest empfangen. Damals hatte er vom "österreichischen Modell" gesprochen, dem die konservative Europäische Volkspartei (EVP), der auch CDU und CSU angehören, folgen möge.

Orban meinte damit, dass die EVP nach der Europawahl die Zusammenarbeit mit dem Rechtspopulisten-Block um den Italiener Matteo Salvini suchen solle.

In Österreich hatte damals noch eine Koalition aus der EVP-Mitgliedspartei ÖVP und Straches FPÖ regiert. Diese ist inzwischen wegen des "Ibiza-Videos" zerbrochen.

Orbans Fidesz-Partei gehört ebenfalls zur EVP, ihre Mitgliedschaft ist allerdings wegen Orbans Angriffen gegen die EU ausgesetzt.

Den italienischen Innenminister und Lega-Chef Salvini hatte Orban gleichfalls zu Monatsbeginn in Budapest empfangen. Salvini regiert in Rom als Juniorpartner der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung mit.

Mit dem "italienischen Modell" dürfte Orban eine sich abzeichnende stärkere Zusammenarbeit Salvinis mit der zur EVP gehörigen Forza Italia von Silvio Berlusconi und mit der Rechtspartei Fratelli d'Italia gemeint haben.  © dpa

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