Der indische Premierminister Narendra Modi ist zu einem Besuch in der Ukraine eingetroffen. Das berichteten indische wie ukrainische Medien. Wie alle ausländischen Gäste während des russischen Angriffskrieges kam er mit dem Zug in der Hauptstadt Kiew an. Dort ist ein Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj geplant.
Es ist der erste Besuch eines indischen Regierungschefs in der unabhängigen Ukraine, und für beide Seiten ist es eine komplizierte Annäherung. Nach offiziellen Angaben verhält sich Indien neutral zum Krieg. Es trägt westliche Sanktionen gegen Moskau nicht mit und ist einer der grössten Käufer von billigem russischem Öl. Indien wirbt für eine Konfliktlösung durch Dialog, hat aber bislang keine konkreten Vorschläge gemacht. "Indien ist fest davon überzeugt, dass kein Problem auf dem Schlachtfeld gelöst werden kann. Der Verlust unschuldiger Menschen auf Schlachtfeldern ist die grösste Herausforderung für die Menschheit", sagte Modi am Donnerstag bei einem Besuch in Polen.
Bilder von Modis Moskau-Besuch wirken nach
Die Ukraine hofft auf Unterstützung Indiens, weil es weltpolitisch eine wichtige Stimme ist. Zugleich hegt Kiew Zweifel an der erklärten Neutralität. Im Juli hatte der indische Premier Moskau besucht. Bilder des Treffens, wie sich Modi und der russische Präsident Wladimir Putin umarmen, wirkten in der Ukraine wie in vielen westlichen Ländern verstörend. Selenskyj verurteilte die Nähe Modis zum Kremlchef. Indien wiederum wies die Kritik zurück. © dpa
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