Indiens Premierminister Narendra Modi hat die Abgeordneten des neu gewählten Parlaments zu Konsens und konstruktivem Handeln aufgerufen. "Das Volk möchte Substanz, keine Slogans", sagte der 73-Jährige am Montag Reportern in Neu-Delhi, als die Mitglieder des Unterhauses zum ersten Mal in der neuen Konstellation zusammenkamen. Der seit 2014 regierende Modi hatte bei der Wahl mit seiner hindu-nationalistischen BJP die absolute Mehrheit verloren. Die BJP bleibt stärkste Kraft, Modi ist in seiner dritten, auf fünf Jahre angesetzten Amtszeit aber auf Koalitionspartner angewiesen.
Die Koalition mit zumeist kleinen, regionalen Parteien soll sich nach den Worten des Regierungschefs auf die wirtschaftliche Entwicklung des bevölkerungsreichstes Land der Erde und die Unterstützung ärmerer Bevölkerungsschichten konzentrieren. Im Wahlkampf hatte die BJP noch auf einen Personenkult um Modi als gottähnlichen Anführer gesetzt. Sie propagierte eine hindu-nationalistische Agenda, wonach Indien zu einem Staat nur für die hinduistische Mehrheit werden soll, die 80 Prozent der Bevölkerung ausmacht. Modis säkulare Koalitionspartner teilen seine hindu-nationalistische Agenda aber nicht. Beobachter gehen deshalb davon aus, dass der Regierungschef Pläne, die sich gegen die muslimische Minderheit richten, weniger gut voranbringen kann. © dpa
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