- 20:10 Uhr: ➤ Faeser fordert raschen Beschluss von Sicherheitsgesetzen
- 17:45 Uhr: Habeck findet deutliche Worte und warnt vor sich ausbreitendem Hass
- 16:26 Uhr: Tatverdächtiger drohte mehrfach mit Anschlag
- 14:17 Uhr: Kommunen: Weihnachtsmärkte dürfen nicht zu Festungen werden
- 13:10 Uhr: Hunderte bei Mahnwache in Magdeburg
- 12:41 Uhr: Neue Details zu Todesopfern bekannt
- 12:31 Uhr: Innenausschuss soll am 30. Dezember zu Sondersitzung zusammenkommen
- 11:18 Uhr: Polizeigewerkschaft warnt vor Spekulationen über Magdeburg-Attentäter
- 09:24 Uhr: Kurz nach dem Anschlag: Trio bejubelt Magdeburger Todesfahrt
- 07:14 Uhr: Anschlag in Magdeburg: Haftbefehl gegen Tatverdächtigen erlassen
- 06:05 Uhr: Opferbeauftragter rechnet mit hunderten Betroffenen
➤ Faeser fordert raschen Beschluss von Sicherheitsgesetzen
- 20:10 Uhr
Bundesinnenministerin
"All diese Gesetzentwürfe von uns könnten sofort beschlossen werden, wenn Union und FDP sich dem nicht verweigern", sagte die SPD-Politikerin. "Klar ist, dass wir alles tun müssen, um die Menschen in Deutschland vor solchen entsetzlichen Gewalttaten zu schützen", betonte sie unter Bezug auf den Anschlag am Freitag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg. "Dafür brauchen unsere Sicherheitsbehörden alle notwendigen Befugnisse und mehr Personal."
Faeser unterstrich, dass bereits nach dem Messerangriff in Solingen Ende August, bei dem ein mutmasslicher Islamist drei Menschen getötet hatte, gesetzliche Konsequenzen gezogen worden seien. Das Waffenrecht sei verschärft und die Befugnisse der Sicherheitsbehörden seien gestärkt worden. Weitergehende Gesetzesänderungen habe aber vor allem die FDP blockiert, kritisierte die Bundesinnenministerin.
Zuvor am Sonntag hatte Faeser versichert, dass bei der Aufklärung und Aufarbeitung des Anschlags von Magdeburg "durch die Bundesbehörden jeder Stein umgedreht" werde. Nach dem Anschlag werden auch mögliche Versäumnisse der Sicherheitsbehörden geprüft.
Als Tatverdächtiger wurde der aus Saudi-Arabien stammende Arzt Taleb A. festgenommen, der ein Islam-Kritiker sein soll. Er passe in kein bisheriges Raster, erklärte Faeser. "Dieser Täter hat unfassbar grausam und brutal gehandelt - in der Begehungsweise wie ein islamistischer Terrorist, obwohl er ideologisch offenbar ein Islamfeind war."(afp)
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Was ist in Magdeburg passiert?
Am Freitagabend, vier Tage vor Heiligabend, ist ein Mann aus Saudi-Arabien in einen Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast – es gibt mindestens fünf Tote und Dutzende Verletzte. Das Motiv des festgenommenen Verdächtigen, für den Untersuchungshaft beantragt wurde, ist noch nicht abschliessend geklärt. Dem Leitende Oberstaatsanwalt könnte es jedoch Unzufriedenheit über den Umgang mit Flüchtlingen in Deutschland gewesen sein.
Am Samstagvormittag kamen Bundeskanzler
Momentan gehen die Ermittlungsbehörden laut Polizei von einem Einzeltäter aus. Der 50-Jährige aus Saudi-Arabien war am Tatort von Einsatzkräften gestellt und festgenommen worden. Der Verdächtige ist Arzt, lebte und arbeitete in Bernburg, teilten die Behörden mit. Nach bisherigen Erkenntnissen sei er ihnen nicht als Islamist bekannt. Das Aussenministerium in Saudi-Arabien verurteilte die Tat.
Die weiteren Nachrichten zum Anschlag in Magdeburg vom 22. Dezember:
Habeck findet deutliche Worte und warnt vor sich ausbreitendem Hass
- 17:45 Uhr
Nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt hat Grünen-Kanzlerkandidat
Vieles an dem Anschlag sei noch ungeklärt, auch das genaue Motiv. "Trotzdem befürchte ich, wird sich das im Netz sofort propagierte Misstrauen gegenüber Muslimen, Ausländern, Menschen mit Migrationsgeschichte weiter in die Gesellschaft eingraben." Genau dies sei das Ziel derer, die es verbreiteten, warnte Habeck. "Nichts daran ist unschuldig. Es ist das, was Rechtsextremisten und Autokraten-Verehrer, ja, Extremisten jeder Art wollen: Misstrauen, Angst und Zorn schüren." (dpa)
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Tatverdächtiger drohte mehrfach mit Anschlag
- 16:26 Uhr
Der mutmassliche Täter ist vor mehreren Jahren in Mecklenburg-Vorpommern wiederholt mit der Androhung von Straftaten aufgefallen. Im Jahr 2013 wurde er vom Amtsgericht Rostock zu 90 Tagessätzen wegen Störung des öffentlichen Friedens durch die Androhung von Straftaten verurteilt, wie Landesinnenminister Christian Pegel (SPD) bei einer Pressekonferenz in Schwerin sagte.
Dem Minister zufolge lebte Taleb A. von 2011 bis Anfang 2016 in Mecklenburg-Vorpommern und absolvierte in Stralsund Teile seiner Facharzt-Ausbildung. In einem Streit um die Anerkennung von Prüfungsleistungen habe er gegenüber Vertretern der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern mit einer Tat gedroht, die internationale Beachtung bekommen werde. Dabei habe er auf den Anschlag beim Boston-Marathon verwiesen.
Im Zuge der Ermittlungen gab es laut Pegel auch eine Durchsuchung bei dem Mann. Es seien jedoch keine Hinweise auf eine reelle Anschlagsvorbereitung gefunden worden, ebenso keine islamistischen Bezüge. "Im Gegenteil, er schien sich zu distanzieren und Gegenteiliges zu vertreten", sagte Pegel.
Im Januar 2014 gab es demnach gegen den Mann den Verdacht der Nötigung. Er wollte bei einer Behörde in Stralsund Hilfe zum Lebensunterhalt beantragen und soll für den Fall, dass er die Hilfe nicht bekommt, mit Handlungen gedroht haben, die internationale Beachtung bekommen würden. Daraufhin habe es eine sogenannte Gefährderansprache der Polizei gegeben, berichtete Pegel weiter.
Im Mai 2015 soll es dann noch einmal in einem Schreiben an Justizbehörden zu einer Beleidigung gekommen sein. Dabei habe er Bezug auf die Verurteilung von 2013 genommen. In einer Petitionshotline einer Bundesbehörde habe er sich im September 2015 zudem beschwert, die betreffenden Richter von 2013 in Rostock seien Rassisten. Er habe dabei Überlegungen angedroht, sich eine Pistole zu besorgen und im Zweifel Rache an den Richtern nehmen. Überdies soll er gesagt haben, das Grundgesetz sei per se ausländerfeindlich.
Als Gefährder sei der Mann aber nicht eingestuft worden, sagte Pegel. Dazu brauche man normalerweise Verdachtsmomente mit ideologischem Bezug. Diese hätten bei ihm nicht vorgelegen. (dpa)
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Kommunen: Weihnachtsmärkte dürfen nicht zu Festungen werden
- 14:17 Uhr
Nach dem Anschlag in Magdeburg warnen die Städte und Kommunen vor zu strengen Sicherheitsvorkehrungen auf Weihnachtsmärkten. "Weihnachtsmärkte dürfen nicht zu uneinnehmbaren Festungen werden", sagte der Ehren-Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, dem Magazin "Kommunal" und "kommunal.de".
Der Charakter des Miteinanders und der Lebensfreude müsse erhalten bleiben. Zugleich habe Sicherheit auf Weihnachtsmärkten für die Kommunen "oberste Priorität", betonte der langjährige Hauptgeschäftsführer. Es gebe seit Jahren eine enge Abstimmung mit der Polizei und Ordnungsbehörden.
Landsberg räumte aber auch ein: "Eine absolute Sicherheit gibt es nicht." Wichtig sei die frühzeitige Erkennung von Gefährdern. "Das ist jedoch keine Aufgabe der Kommunen, sondern der Polizei und der Nachrichtendienste." (dpa)
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Hunderte bei Mahnwache in Magdeburg
- 13:10 Uhr
Nach dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt sind Trauer und Anteilnahme in der Stadt weiter gross. Sonntagmittag kamen mehrere hundert Menschen zu einer Mahnwache an der Johanniskirche zusammen, dem zentralen Ort der Trauer in Magdeburg. Familien waren dabei, Menschen jeden Alters. Viele hatten Tränen in den Augen, hielten sich gegenseitig im Arm. Sie standen schweigend mit Blick auf das stetig wachsende Blumenmeer.
Ein Auto war am Freitagabend über den Weihnachtsmarkt gerast und hatte mehr als 200 Menschen verletzte. Der mutmassliche Täter sitzt in Untersuchungshaft.
Am Nachmittag will Frankreichs beigeordneter Minister für Europa, Benjamin Haddad, einen Kranz für die Opfer des Anschlags am Magdeburger Dom niederlegen, wie die Staatskanzlei ankündigte. Es sollen unter anderen Sachsen-Anhalts Justizministerin Franziska Weidinger (CDU) und Vertreter der Stadt Magdeburg dabei sein. (dpa)
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Neue Details zu Todesopfern bekannt
- 12:41 Uhr
Die fünf Menschen, die beim Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt getötet wurden, kamen aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Das sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Magdeburg auf dpa-Anfrage.
Die vier Frauen im Alter von 45, 52, 67 und 75 Jahren kämen aus dem Grossraum Magdeburg. Um die Familien zu schützen, gab der Sprecher keine weiteren Details zur Herkunft bekannt.
Der Neunjährige lebte erst seit kurzem in Niedersachsen. Er sei mit seiner Mutter etwa im Frühjahr aus dem oberpfälzischen Markt Floss, das südöstlich von Bayreuth liegt, weggezogen, sagte der katholische Pfarrer Max Früchtl, der den Jungen persönlich kannte. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet. Der Neunjährige sei in seiner alten Heimat bei den Sternsingern gewesen.
Die Menschen in dem Ort mit rund 3.500 Einwohner seien tief betroffen. In Gottesdiensten wurde am Samstag und Sonntag an den Jungen erinnert, einige Besucher hätten geweint, berichtete der Pfarrer. Der Vater und einige Geschwister lebten demnach weiter in Floss.
Die niedersächsische Jugendfeuerwehr teilte auf ihrer Homepage mit, dass der Junge Mitglied der Kinderfeuerwehr Warle war. Der Ort liegt knapp eine Stunde entfernt von Magdeburg. Gemeinsam mit dem Landesfeuerwehrverband Niedersachsen bat die Jugendfeuerwehr um Spenden, um die Familie des Jungen finanziell zu unterstützen. (dpa)
Innenausschuss soll am 30. Dezember zu Sondersitzung zusammenkommen
- 12:31 Uhr
Der Innenausschuss des Bundestags soll am 30. Dezember zu einer Sondersitzung zum Anschlag von Magdeburg zusammenkommen. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Sonntag aus Koalitionskreisen. Am selben Tag tagt voraussichtlich auch das Parlamentarische Kontrollgremium, das unter anderem die Nachrichtendienste des Bundes überwacht.
"Zwei Tage nach der fürchterlichen Tat kommen immer mehr Details über den Täter ans Licht, die nicht ins Schema X passen, sondern noch Fragen an die Sicherheitsbehörden in Bund und in Sachsen-Anhalt aufwerfen", erklärte SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese. Aus seiner Sicht sollten bei den Sondersitzungen von Innenausschuss und Kontrollgremium neben Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) auch die Präsidenten von Bundesnachrichtendienst (BND), Verfassungsschutz und des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) vorgeladen werden. Auch die zuständige Landesinnenministerin Tamara Zieschang (CDU) aus Sachsen-Anhalt sollte erscheinen.
"Der Anschlag von Magdeburg wirft Fragen zu den Kenntnissen der Behörden von Warnungen aus dem In- und Ausland auf", sagte die stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende Andrea Lindholz (CSU) der "Bild"-Zeitung. "Diese Fragen müssen noch in diesem Jahr beantwortet werden."
SPD-Politiker Wiese betonte, er halte nach dem Anschlag auch eine Anpassung der Befugnisse der Sicherheitsbehörden "an die heutigen Bedrohungslagen für zwingend erforderlich". Hier habe aber der frühere FDP-Bundesinnenminister Marco Buschmann während seiner Amtszeit vieles verhindert. (afp)
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Polizeigewerkschaft warnt vor Spekulationen über Magdeburg-Attentäter
- 11:18 Uhr
Der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, hat vor Spekulationen über den Umgang mit angeblichen Warnungen zum Attentäter von Magdeburg gewarnt. "Jetzt ist die Zeit der Ermittlungskräfte, da könnten sich die Hobby-Polizisten einmal zurückhalten", erklärte Wendt am Sonntag in Berlin. In Magdeburg hätten die Einsatzkräfte von Polizei und Rettungsdiensten eine hochprofessionelle Arbeit abgeliefert, sie verdienten Respekt und Anerkennung statt absurder Verdächtigungen.
Der tatverdächtige Taleb A. soll den Behörden in der Vergangenheit wiederholt aufgefallen sein. Der Umgang mit Warnungen vor A. ist auch ein Gegenstand der Ermittlungen. Wendt erklärte, es müssten jetzt die vielen widersprüchlichen Informationen über den Attentäter zusammengetragen und sachgerecht ausgewertet werden, das brauche Zeit. "Das gilt übrigens auch für die Beurteilung der Sicherheitsmassnahmen rund um den Weihnachtsmarkt in Magdeburg." (afp)
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Faeser kündigt Ermittlungen zu Hinweisen auf Attentäter an
- 10:10 Uhr
Bundesinnenministerien Nancy Faeser (SPD) hat nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg zusätzliche Ermittlungen angekündigt, um herauszufinden, welche Behörden zuvor Hinweise auf den Täter hatten.
"Das Bundeskriminalamt unterstützt die Ermittlungen der Behörden in Sachsen-Anhalt", sagte Faeser der "Bild am Sonntag". "Die Ermittlungsbehörden werden alle Hintergründe aufklären. Dabei wird auch genau untersucht, welche Hinweise es in der Vergangenheit bereits gab und wie diesen nachgegangen wurde." (afp)
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Kurz nach dem Anschlag: Trio bejubelt Magdeburger Todesfahrt
- 09:24 Uhr
Kurz nach dem Auto-Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt mit mindestens fünf Toten und 200 Verletzten haben drei Personen die unfassbare Tat bejubelt – das berichtet die "Volksstimme" aus Magdeburg. Die Polizei bestätigte den Vorfall unter anderem auch der "Bild"-Zeitung.
Demnach stand das Trio unweit des Tatorts, an der Goldschmiedebrücke, wo es den Anschlag lautstark feierte und sich dem Bericht zufolge über die Tat freute.
Die Polizei stellte anschliessend die Personalien der drei Personen fest. Sie erhielten eine Anzeige wegen der "Billigung von Straftaten". (ms)
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Anschlag in Magdeburg: Haftbefehl gegen Tatverdächtigen erlassen
- 07:14 Uhr
Nach der tödlichen Fahrt mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg muss der Tatverdächtige in Untersuchungshaft – die Suche nach seinem Tatmotiv steht derweil weiter im Fokus.
Die Staatsanwaltschaft Magdeburg beantragte einen Haftbefehl gegen den 50-Jährigen. Er müsse wegen des Vorwurfs fünffachen Mordes, mehrfachen versuchten Mordes und mehrfacher gefährlicher Körperverletzung in Untersuchungshaft, teilte die Polizei am frühen Sonntagmorgen mit.
Das Auto war am Freitagabend mit hoher Geschwindigkeit in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt gerast. Nach Behördenangaben wurden vier Frauen im Alter von 45, 52, 67 und 75 Jahren sowie ein neunjähriger Junge getötet. Weitere 200 Menschen wurden verletzt. Viele von ihnen erlitten schwere und schwerste Verletzungen, deswegen könnte die Zahl der Todesopfer weiter steigen.
Der Verdächtige ist ein als Islam-Kritiker bekannter Arzt aus Bernburg, der aus Saudi-Arabien stammt und seit 2006 in Deutschland lebt. Der Leitende Oberstaatsanwalt Horst Walter Nopens hatte am Samstag gesagt, das Motiv des mutmasslichen Täters könnte Unzufriedenheit über den Umgang mit Flüchtlingen in Deutschland gewesen sein. (dpa/bearbeitet von ms)
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BKA-Chef: Kein Hinweis auf islamistisches Motiv
- 06:32 Uhr
Für den Chef des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, ist die Motivlage des Todesfahrers von Magdeburg noch zu diffus für eine klare Bewertung. Es gebe aber – trotz der Art der Tatbegehung – keinen Hinweis auf einen islamistisch motivierten Anschlag, sagte Münch im ZDF-"heute journal".
Auch der Generalbundesanwalt sage noch nicht eindeutig, wie der Sachverhalt einzuordnen sei. Der Tatverdächtige habe eine islamfeindliche Einstellung, er habe sich auch mit rechtsextremen Plattformen beschäftigt. Es sei heute aber nicht abschliessend möglich zu sagen, dass die Tat politisch motiviert gewesen sei, sagte der Chef des Bundeskriminalamts.
Münch sagte, das BKA habe im November 2023 einen Hinweis aus Saudi-Arabien zu dem Mann bekommen. "Hier ist auch ein Verfahren eingeleitet worden. Die Polizei in Sachsen-Anhalt hat dann auch entsprechende Ermittlungsmassnahmen vorgenommen." Die Sache sei aber unspezifisch gewesen.
"Er hat auch verschiedene Behördenkontakte gehabt, Beleidigungen, auch mal Drohungen ausgesprochen. Er war aber nicht bekannt, was Gewalthandlungen angeht", sagte Münch zu dem Verdächtigen. Diese Dinge müssten aber nochmal überprüft werden, um zu schauen, ob den Sicherheitsbehörden etwas durchgegangen sei. "Wir haben hier ein völlig untypisches Muster, und wir müssen das auch in Ruhe jetzt auch analysieren." (dpa)
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Opferbeauftragter rechnet mit hunderten Betroffenen
- 06:05 Uhr
Nach dem tödlichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt von Magdeburg rechnet der Opferbeauftragte der Bundesregierung, Pascal Kober, mit mehreren hundert Menschen, die möglicherweise Hilfe benötigen. Es handele sich um "einen der grössten Anschläge, die wir bisher zu verzeichnen hatten", sagte Kober dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Sonntag). "Wenn man Tatzeugen und Ersthelfer mitrechnet, potenziert sich das auf eine hohe dreistellige Zahl betroffener Menschen."
Das Erlebnis könne "mit grossen psychischen Belastungen einhergehen. Betroffene sollten nicht denken, dass sie damit allein klarkommen", warnte der FDP-Bundestagsabgeordnete. "Je früher Hilfe greift, desto geringer ist die Gefahr, dass Schäden chronisch werden." Es sei zu hoffen, dass in der Trauma-Ambulanz genug Plätze vorhanden sind, fügte er hinzu. Die Betroffenen müssten nun über die Möglichkeiten der finanziellen und psychosozialen Hilfen unterrichtet werden. "Wichtig ist, dass kein Anliegen unbeachtet bleibt", betonte Kober. (afp)
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Hier gibt es den Live-Ticker zum Anschlag in Magdeburg vom 21. Dezember zum Nachlesen.
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