- 16:37 Uhr: ➤ Behörden nennen weitere Details zur Tat – und ein mögliches Motiv
- 16:01 Uhr: Mutmasslicher Täter war Berliner Justiz bekannt
- 15:59 Uhr: Merz nach tödlicher Attacke: "Wir müssen das stoppen"
- 15:27 Uhr: Nach Anschlag: Spendenkonto eingerichtet
- 13:58 Uhr: Saudi-Arabien warnte vor Tatverdächtigem
- 12:47 Uhr: Mutmasslicher Täter war Facharzt für Psychiatrie
- 12:26 Uhr: Scholz über Attacke von Magdeburg: "Wahnsinnige Tat"
- 12:15 Uhr: Zahl der Toten steigt auf fünf, über 200 Verletzte
- 12:10 Uhr: Buschmann fordert Reform der Sicherheitsbehörden
➤ Behörden nennen weitere Details zur Tat – und ein mögliches Motiv
- 16:37 Uhr
Bei der Todesfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt sind ein neunjähriges Kind und vier Erwachsene ums Leben gekommen. Das teilte der Leiter der Staatsanwaltschaft Magdeburg, Horst Walter Nopens, mit. 200 Menschen wurden verletzt.
Der Tatverdächtige habe sich zum Tatmotiv geäussert, sagte der Oberstaatsanwalt. "Ich kann zur Motivation des Täters so viel sagen: Nach gegenwärtigem Stand sieht es so aus, dass Hintergrund der Tat (...) Unzufriedenheit mit dem Umgang mit saudi-arabischen Flüchtlingen in Deutschland gewesen sein könnte." Der Täter kommt aus Saudi-Arabien. Die Vernehmung des Beschuldigten laufe noch. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun gegen den mutmasslichen Täter wegen fünffachen Mordes. Der Tatvorwurf laute darüber hinaus versuchter Mord in 200 Fällen in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung.
Bei der Attacke soll der mutmassliche Täter über den Flucht- und Rettungsweg auf den zentralen Platz gelangt sein. Die Fahrt habe rund drei Minuten bis zur Festnahme gedauert, sagte Tom-Oliver Langhans, Direktor der Polizeiinspektion Magdeburg. Der Flucht- und Rettungsweg war nach Angaben der Stadt nicht durch Sperren oder Poller geschützt. Notarzt und Feuerwehr sollten über diesen Weg bei Unfällen oder anderen Einsätzen auf dem Platz gelangen können, sagte Ronni Krug, Beigeordneter für Personal, Bürgerservice und Ordnung der Stadt.
Dort seien aber mobile Einsatzkräfte der Polizei stationiert gewesen. Die Wege seien daher nicht ungeschützt gewesen, verteidigte Krug das Konzept. Es habe sich "über lange Jahre bewährt".
Es handelt sich nach Polizeiangaben um einen Einzeltäter. Nach derzeitigem Ermittlungsstand könne ein zweiter Täter ausgeschlossen werden, sagte ein Polizeisprecher in Magdeburg. (dpa)
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Was ist in Magdeburg passiert?
Vier Tage vor Heiligabend ist ein Mann aus Saudi-Arabien am Freitagabend in einen Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast - es gibt mindestens fünf Tote und Dutzende Verletzte. Die Motive des festgenommenen Tatverdächtigen für den mutmasslichen Anschlag sind noch unklar. "Wir kennen noch keine Hintergründe zur Tat, wir ziehen alles in Betracht", sagte eine Sprecherin der Polizei auf Nachfrage.
Am Samstagvormittag kamen Bundeskanzler
Momentan gehen die Ermittlungsbehörden laut Polizei von einem Einzeltäter aus. Der 50-Jährige aus Saudi-Arabien war am Tatort von Einsatzkräften gestellt und festgenommen worden. Der Verdächtige sei Arzt, lebe und arbeite in Bernburg, sagte Ministerpräsident
Die weiteren Nachrichten zum Anschlag in Magdeburg vom 21. Dezember:
Mutmasslicher Täter war Berliner Justiz bekannt
- 16:01 Uhr
Der mutmassliche Täter von Magdeburg war der Berliner Justiz bekannt. Nach dpa-Informationen lag ein Verfahren der Amtsanwaltschaft Berlin wegen des Missbrauchs von Notrufen durch Taleb A. vor. Zuerst hatte der "Spiegel" berichtet.
Dem Angeklagten wurde vorgeworfen, am 23. Februar dieses Jahres im Dienstgebäude der Berliner Polizei den Notruf der Feuerwehr gewählt zu haben, ohne dass ein Notfall vorgelegen habe. Daher wurde beim Amtsgericht Tiergarten Strafbefehl beantragt, der mit 20 Tagessätzen zu je 30 Euro erlassen wurde.
Der Angeklagte habe Einspruch eingelegt. Zum Hauptverhandlungstermin am vergangenen Donnerstag (19. Dezember) sei der Angeklagte nicht erschienen, so die Berliner Staatsanwaltschaft. Der Einspruch sei auf Antrag der Amtsanwaltschaft verworfen worden. (dpa)
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Merz nach tödlicher Attacke: "Wir müssen das stoppen"
- 15:59 Uhr
Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz hat nach der tödlichen Attacke in Magdeburg auch die Politiker in die Pflicht genommen. Die schreckliche Tat passe nicht in das bekannte Muster. Das verpflichte "uns Politiker, zunächst innezuhalten und erst auf der Basis gesicherter Erkenntnisse zu beurteilen, was gestern geschehen ist", schrieb der CDU-Chef auf der Plattform X. Merz war heute gemeinsam mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und mehreren Ministern nach Magdeburg gereist.
"Es bleibt unerträglich, dass wir uns nur noch mit Ängsten und Sorgen versammeln und nicht mehr unbeschwert feiern können. Wir müssen das stoppen", schrieb er weiter. Aber am heutigen Tage seien das Mitgefühl, die Trauer und die Hilfe wichtiger. "Unser Land steht zusammen", betonte er. (dpa)
Nach Anschlag: Spendenkonto eingerichtet
- 15:37 Uhr
Die Stadt Magdeburg hat ein Spendenkonto eingerichtet. Damit solle den Opfern und Betroffenen des Anschlags möglichst schnell Unterstützung gesichert werden, erklärte die Stadtverwaltung am Samstag.
Gespendet werden kann an die LHS Magdeburg unter der IBAN DE89 8105 3272 0641 0958 72. Die BIC für Überweisungen ausserhalb des europäischen Wirtschaftsraums lautet NOLADE21MDG. (afp)
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AfD: Mutmasslicher Täter von Magdeburg kein Parteimitglied
- 15:28 Uhr
Der mutmassliche Täter vom Magdeburger Weihnachtsmarkt war nach Angaben der AfD kein Parteimitglied. "Wir können ausschliessen, dass der Täter von Magdeburg Mitglied der AfD war", sagte ein Sprecher von Parteichefin
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Mehr Schutz auf Weihnachtsmärkten in Österreich
- 14:27 Uhr
Die Tragödie von Magdeburg erschüttert weltweit. In Österreich werden Konsequenzen gezogen: Behörden haben die Sicherheitsvorkehrungen an einigen Weihnachtsmärkten verschärft. In Linz hiess es, es gebe weitere "technische Sicherungsmassnahmen". In mehreren Bundesländern verkehren nun mehr Polizeistreifen.
In Wien wurden die Sicherheitsmassnahmen "auf hohem Niveau intensiviert", wie die Polizei mitteilte. Sie verwies darauf, dass in Österreich seit Oktober 2023 - nach dem Terrorangriff auf Israel - die Terror-Warnstufe 4 gelte. Das ist mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen verbunden. Vielerorts sind Beamte in Zivil im Einsatz.
Generell seien die Weihnachtsmärkte bereits gut geschützt, teilte das Innenministerium mit. Dies zeige ein Vorfall am Freitag in Wien, als eine bewaffnete Person mit finnischer Staatsbürgerschaft festgenommen worden sei. (dpa)
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Steinmeier kommt zur Trauerandacht nach Magdeburg
- 14:21 Uhr
Bundespräsident
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Saudi-Arabien warnte vor Tatverdächtigem
- 13:58 Uhr
Saudi-Arabien hat Deutschland saudischen Sicherheitskreisen zufolge vor dem mutmasslichen Täter der Attacke auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt, Taleb A., gewarnt. Das Königreich habe seine Auslieferung beantragt, darauf habe Deutschland nicht reagiert, hiess es. Der Mann stammt demnach aus der Stadt Al-Hofuf im Osten Saudi-Arabiens. Er sei Schiit gewesen. Nur etwa zehn Prozent der Bevölkerung in dem mehrheitlich sunnitischen Land sind schiitisch. Es gibt immer wieder Berichte über Diskriminierungen gegenüber Schiiten im Land.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in Berlin hatte es vor rund einem Jahr eine Art Warnhinweis zu dem Mann an die deutschen Behörden gegeben.
Der Tatverdächtige stammt aus Saudi-Arabien und kam 2006 nach Deutschland. In sozialen Medien und Interviews erhob er zuletzt teils wirr formulierte Vorwürfe gegen deutsche Behörden. Er hielt ihnen unter anderem vor, nicht genügend gegen Islamismus zu unternehmen. Nachdem er vor Jahren mit seiner Unterstützung für saudische Frauen, die aus ihrem Heimatland fliehen, an die Öffentlichkeit gegangen war, schrieb er später auf seiner Website in englischer und arabischer Sprache: "Mein Rat: Bittet nicht um Asyl in Deutschland."
Gegner des Herrscherhauses sind sich durchaus bewusst, dass sie auch im Ausland weiter auf dem Radar der Behörden ihres Heimatlandes sind - spätestens seit dem Mord an dem Journalisten Jamal Khashoggi im saudischen Konsulat in Istanbul. US-Geheimdienste sehen den saudi-arabischen Kronprinzen
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Haseloff kündigt Hilfe an: Müssen Opfer begleiten
- 13:30 Uhr
Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) will den Opfern und Angehörigen der Todesfahrt unter die Arme greifen. Sein Kabinett habe Festlegungen getroffen über "finanzielle und organisatorische Ressourcen", sagte Haseloff bei einem Besuch vor Ort. Denn man müsse die Opfer und die Angehörigen begleiten. "Wir müssen viele Dinge auch viele Monate möglicherweise und darüber hinaus als Gesellschaft gesamtheitlich mittragen."
Mit dem Bundeskanzler habe man in Magdeburg ausführlich darüber geredet, wie die Hilfe und Unterstützung des Bundes aussehen wird, so Haseloff. Denn man habe mit dem Fall in Magdeburg etwas in einer Dimension zu bewältigen, was auch in Deutschland in seiner negativen Konsequenz einzigartig gewesen ist. (dpa)
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Mutmasslicher Täter war Facharzt für Psychiatrie
- 12:47 Uhr
Der mutmassliche Täter hat als Facharzt für Psychiatrie in Sachsen-Anhalt gearbeitet. Wie eine Sprecherin der Betreibergesellschaft Salus auf Anfrage mitteilte, war der 50 Jahre alte Arzt im Massregelvollzug in Bernburg (Sachsen-Anhalt) tätig. Er habe mit suchtkranken Straftätern gearbeitet und sei seit März 2020 in der Einrichtung tätig gewesen.
Nach Informationen der dpa hatte das Gesundheitsministerium von Sachsen-Anhalt noch in der Nacht die Personalakte des Mannes angefordert und den Ermittlungsbehörden übergeben (dpa)
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Selenskyj zu Anschlag in Magdeburg: Gewalt darf sich nirgendwo durchsetzen
- 12:40 Uhr
Der ukrainische Staatschef
Es sei "von entscheidender Bedeutung, dass alle Umstände und Motive des Angreifers vollständig aufgeklärt werden", schrieb der ukrainische Staatschef weiter. "Wir stehen an der Seite der Menschen in Magdeburg und aller Deutschen an diesem dunklen Tag. Bleibt stark, liebe deutsche Freunde." (afp)
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Scholz über Attacke von Magdeburg: "Wahnsinnige Tat"
- 12:26 Uhr
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die tödliche Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg mit fünf Toten und rund 200 Verletzten als "furchtbare, wahnsinnige Tat" bezeichnet.
Es gebe keinen friedlicheren und fröhlicheren Ort als einen Weihnachtsmarkt, sagte Scholz am Tatort in Magdeburg. "Was für eine furchtbare Tat ist das, dort mit solcher Brutalität so viele Menschen zu verletzen und zu töten."
Scholz kündigte eine umfassende Aufklärung der Tat an. Jetzt sei wichtig, dass man aufkläre, mit aller Präzision und Genauigkeit, sagte der Kanzler. "Es darf nichts ununtersucht bleiben – und so wird es auch sein." Man müsse den Täter, seine Handlungen und Motive genau verstehen und darauf mit den strafrechtlichen Konsequenzen reagieren.
Zudem rief Scholz zu gesellschaftlichem Zusammenhalt auf. Ihm sei wichtig bei so einem furchtbaren Ereignis, "dass wir als Land zusammenbleiben, dass wir zusammenhalten, und dass wir uns unterhaken, dass nicht Hass unser Miteinander bestimmt". Die, die Hass säten, dürfe man nicht durchkommen lassen. Gegen die Täter müsse man mit aller Härte des Gesetzes vorgehen. (dpa)
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Zahl der Toten steigt auf fünf, mehr als 200 Verletzte
- 12:15 Uhr
Bei dem mutmasslichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg sind mindestens fünf Menschen getötet worden. Mehr als 200 weitere Menschen seien verletzt worden, sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Samstag nach einem Besuch am Tatort. "Wir haben fünf Menschenleben zu beklagen und über 200 Verletzte, davon viele schwerst und schwer verletzt", sagte Haseloff.
Fast 40 Menschen seien so schwer verletzt, "dass man grosse Sorge um sie haben muss", erklärte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) anschliessend. (dpa, afp)
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Buschmann fordert Reform der Sicherheitsbehörden
- 12:10 Uhr
FDP-Generalsekretär
"Bund und Länder müssen das gemeinsam angehen, dafür ist eine Föderalismuskommission der richtige Rahmen", sagte Buschmann. Zu viele Behörden in Bund, Ländern und Kommunen überschnitten sich bei der Erfüllung ihrer Aufgaben. "Das muss neu geordnet und die Ermittlungsbehörden dabei gestärkt werden."
Als mutmasslicher Täter wurde ein Arzt aus Saudi-Arabien festgenommen, der seit 2006 in Deutschland lebt. Er beschrieb sich in sozialen Netzwerken selbst als Kritiker des Islam und äusserte Sympathien für die AfD. Nach unbestätigten Informationen sollen die Behörden in Saudi-Arabien vor dem Mann gewarnt haben. (afp)
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Hinterbliebene: "Das wirkt 1:1 wie auf Breitscheidplatz"
- 11:39 Uhr
Die Sprecherin der Opfer und Hinterbliebenen des Terroranschlags am Berliner Breitscheidplatz von 2016 zeigte sich nach der Attacke in Magdeburg erschüttert. "Das ist 1:1 wie damals auf dem Breitscheidplatz", sagte Astrid Passin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Sie habe immer wieder Bilder und Ängste im Kopf.
Am 19. Dezember 2016 war ein islamistischer Terrorist mit einem Lastwagen in den Weihnachtsmarkt gerast. Durch die Tat starben insgesamt 13 Menschen, einer von ihnen Jahre später an den Folgen. Mehr als 70 Menschen wurden verletzt, manche von ihnen schwer. Der Attentäter floh nach Italien, wo er von der Polizei erschossen wurde. Erst am Donnerstag hatten Politiker und Angehörige in der Gedächtniskirche der Opfer gedacht.
Passin, deren Vater bei dem Anschlag starb, wies darauf hin, dass der Staat jetzt dafür sorgen müsse, dass die Hinterbliebenen sich aufgefangen fühlen. Die seit 2016 erarbeiteten Mechanismen der Betreuung könnten dabei helfen, sagte sie dem RND. (dpa)
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Weihnachtsmarkt in Magdeburg nach Anschlag für beendet erklärt
- 11:25 Uhr
Der Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist für beendet erklärt worden. "Wir sind in tiefer Trauer und mit unseren Herzen und Gedanken bei den Opfern, Angehörigen und Helfern", erklärten die Veranstalter am Samstag. Der Weihnachtsmarkt und die Lichterwelt seien beendet. Nach Angaben eines Stadtsprechers sollte der Weihnachtsmarkt ursprünglich bis zum 29. Dezember geöffnet bleiben. (afp)
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Länder erhöhen Polizeipräsenz an Weihnachtsmärkten
- 11:09 Uhr
Einige Länder verschärfen ihre Sicherheitsvorkehrungen auf den Weihnachts- und Adventsmärkten. So soll etwa in Berlin, Bayern und Hamburg die Polizeipräsenz auf den Märkten erhöht werden. Das Thüringer Innenministerium berät mit den Marktveranstaltern im Freistaat mögliche Nachbesserungen der Sicherheitskonzepte. Auch in Leipzig sollen die Polizeipräsenz sichtbar erhöht und Zuwege zusätzlich gesichert werden.
In Hessen soll die Präsenz auf den Märkten deutlich hochgefahren werden, wie Innenminister Roman Poseck (CDU) ankündigte.
Der Magdeburger Weihnachtsmarkt soll nach der Todesfahrt geschlossen bleiben, wie die zuständige Gesellschaft zur Durchführung der Magdeburger Weihnachtsmärkte mitteilte. (dpa)
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Bundestagspräsidentin Bas dankt Helfern in Magdeburg
- 10:52 Uhr
Bundestagspräsidentin
Es gebe auch viele traumatisierte Menschen, die zu Weihnachten "das Fest der Liebe feiern wollten", sagte Bas. Sie dankte den Rettungskräften, Ersthelfern vor Ort und den Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten. Der Täter sei gefasst. "Wir müssen sicherlich noch abwarten, was an Motivation dahintersteckt", sagte die Politikerin. "Aber er ist gefasst, und insofern kommt hoffentlich auch ein Stück Sicherheit nach Magdeburg."
Die rund 450 Delegierten in Essen gedachten der Opfer von Magdeburg mit einer Schweigeminute. (dpa)
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Polizei informiert am Nachmittag über Stand der Ermittlungen
- 10:49 Uhr
Nach dem mutmasslichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg informieren Polizei und Staatsanwaltschaft am Nachmittag über den Stand der Ermittlungen. Wie die Polizei Sachsen-Anhalt am Samstag mitteilte, findet dazu um 16 Uhr eine Pressekonferenz im Alten Rathaus der Landeshauptstadt statt. An ihr würden auch Vertreter der Landeshauptstadt teilnehmen. (afp)
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Todesfahrt in Magdeburg: Verdächtiger ist Islam-Kritiker
- 09:51 Uhr
Der nach der Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg festgenommene Mann aus Saudi-Arabien ist als islamkritischer Aktivist bekannt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bezeichnet sich der 50-jährige Arzt, der seit 2006 in Deutschland lebt, selbst als Ex-Muslim.
In sozialen Medien und Interviews erhob er zuletzt teils wirr formulierte Vorwürfe gegen deutsche Behörden. Er hielt ihnen unter anderem vor, nicht genügend gegen Islamismus zu unternehmen. Nachdem er vor Jahren mit seiner Unterstützung für saudische Frauen, die aus ihrem Heimatland fliehen, an die Öffentlichkeit gegangen war, schrieb er später auf seiner Website in englischer und arabischer Sprache: "Mein Rat: Bittet nicht um Asyl in Deutschland."
Ein Auto war am frühen Freitagabend auf einem Weihnachtsmarkt in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt in eine Menschengruppe gefahren. Nach Angaben von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) starben zwei Menschen. Mehr als 60 Menschen wurden verletzt. (dpa)
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Hessen verstärkt Polizeipräsenz auf Weihnachtsmärkten
- 09:45 Uhr
Nach dem mutmasslichen Anschlag von Magdeburg verstärkt Hessen die Polizeipräsenz auf Weihnachtsmärkten. "Die polizeiliche Präsenz ist auf den hessischen Weihnachtsmärkten bereits aussergewöhnlich hoch", erklärte Innenminister Roman Poseck (CDU) am Samstag in Wiesbaden. "Dennoch werden wir diese Präsenz für die kommenden Tage noch einmal deutlich hochfahren." Dabei würden "auch die Sicherheitskonzepte im Hinblick auf Sperren für Fahrzeuge" überprüft. Am Vormittag würden die hessischen Sicherheitsbehörden über weitere Konsequenzen beraten, erklärte Poseck. (afp)
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Sachsen-Anhalt ordnet nach Anschlag in Magdeburg Trauerbeflaggung an
- 09:11 Uhr
Nach dem mutmasslichen Anschlag hat das Land Sachsen-Anhalt Trauerbeflaggung an all ihren Dienstgebäuden angeordnet. Wie das Innenministerium in Magdeburg am Samstagmorgen mitteilte, gilt die Anordnung bis einschliesslich Montag für alle obersten Landesbehörden, die ihnen nachgeordneten Behörden und von ihnen beaufsichtigte Einrichtungen - sowie für Landkreise und Gemeinden in Sachsen-Anhalt. Das sei ein "Zeichen der Anteilnahme mit den Opfern des Anschlags". (afp)
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AfD-Landtagsfraktion fordert Sitzung des Innenausschusses
- 08:52 Uhr
Die AfD-Landtagsfraktion fordert eine Sondersitzung des Innenausschusses - auch zur Aufklärung möglicher Verfehlungen oder Versäumnisse. Es müsse deutlich werden, was man wisse, wer gehandelt habe und wer nicht, sagte der innenpolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Matthias Büttner, im Landtag in Magdeburg.
Auch sei zu hinterfragen, ob das Sicherheitskonzept des Weihnachtsmarkts so aufgestellt worden sei, dass man die Tat hätte verhindern können, so Büttner. "Ich denke, dass es eben nicht der Fall war, ansonsten hätten wir eben keinen Attentäter mit einem Auto auf den Weihnachtsmarkt hier in Magdeburg gehabt, der so viele Menschen verletzt hat und leider Gottes auch töten konnte." (dpa)
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Mehr Polizei auf Berliner Weihnachtsmärkten
- 07:55 Uhr
Die Polizei erhöht ihre Präsenz auf den Berliner Weihnachtsmärkten nach der tödlichen Attacke auf den Magdeburger Markt. Das teilte Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) mit. Polizei und Feuerwehr hätten den Magdeburger Kolleginnen und Kollegen zudem umgehend ihre Unterstützung angeboten. Die Sicherheitsbehörden stünden im engen Austausch miteinander, um über das weitere Vorgehen zu beraten. "Mein aufrichtiges Mitgefühl gilt jetzt in dieser schweren Zeit den Opfern und ihren Angehörigen", sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. (dpa)
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Was wir über den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg wissen:
- Ein Auto fuhr am frühen Abend auf dem Weihnachtsmarkt in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt in eine Menschengruppe. Der Wagen raste rund 400 Meter über das Gelände, wie "Bild" unter Berufung auf Polizeiangaben berichtet.
- Mindestens vier Menschen starben.
- Mindestens 60 Menschen wurden nach offiziellen Angaben verletzt, darunter sind 15 Schwerstverletzte. Sie wurden vor Ort versorgt, etwa vor Marktbuden, und nach und nach in Krankenhäuser gebracht.
- Sachsen-Anhalts Regierungssprecher Matthias Schuppe sagte am Abend, es handele sich "vermutlich um einen Anschlag".
- Der Fahrer wurde nach Angaben Haseloffs festgenommen.
- Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen 50-Jährigen aus Saudi-Arabien, der erstmals 2006 nach Deutschland gekommen ist. Nach Angaben von Landesinnenministerin Tamara Zieschang lebt der Mann in Bernburg und hat einen unbefristeten Aufenthaltstitel.
- Der Mann ist nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur als islamkritischer Aktivist bekannt und bezeichnet sich selbst als Ex-Muslim. In sozialen Medien und Interviews erhob er zuletzt teils wirr formulierte Vorwürfe gegen deutsche Behörden. Er hielt ihnen unter anderem vor, nicht genügend gegen Islamismus zu unternehmen.
- Die Polizei hat derzeit keine Hinweise auf Mittäter. Hinweise, nach denen ein zweites, möglicherweise tatrelevantes Auto in der Innenstadt gesichtet wurde, hätten sich nicht bestätigt. Auch Haseloff geht von einem Einzeltäter und keiner weiteren Gefahr aus.
- Der Mann wird nach offiziellen Angaben verhört.
- Laut Polizei werden Durchsuchungen durchgeführt. Eine Sprecherin sagte am Morgen, es laufe eine Durchsuchung in Bernburg.
Was wir nicht wissen:
- Die genaue Zahl der Verletzten ist noch unklar.
- Der Name des Täters ist noch nicht bekanntgegeben worden.
- Der Hintergrund des Vorfalls oder das Motiv des Täters sind unklar.
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