Erst schicken die USA einen Flugzeugträgerverband und eine Bomberstaffel in den Nahen Osten. Nun setzt das Pentagon in der Iran-Krise weitere Truppen in Marsch - nach US-Angaben handelt es sich um eine "Verteidigungsmassnahme".

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Im Konflikt mit dem Iran schickt die US-Regierung rund 1500 weitere Soldaten in den Nahen Osten. Der geschäftsführende US-Verteidigungsminister Patrick Shanahan teilte am Freitag mit, damit solle der Schutz von bereits in der Region stationierten Truppen verbessert werden. Es gebe eine "anhaltende Bedrohung" durch iranische Kräfte. Auch US-Präsident Donald Trump sagte, die zusätzlichen Soldaten sollten vor allem in einer "schützenden" Rolle eingesetzt werden. Trump warf der iranischen Führung erneut vor, "Terror auf der ganzen Welt" zu verbreiten.

Der US-Präsident sagte zugleich: "Ich denke nicht, dass der Iran kämpfen will. Und ich denke sicher nicht, dass sie mit uns kämpfen wollen." Trump betonte, es dürfe nicht erlaubt werden, dass der Iran über Atomwaffen verfüge. Noch am Donnerstag hatte Trump gesagt, er sehe derzeit trotz der Krise mit dem Iran keine Notwendigkeit, weitere Soldaten in den Nahen Osten zu entsenden.

Krise zwischen Teheran und Washington

Die USA argumentieren, es gebe eine reale Bedrohung durch den Iran. Shanahan teilte mit, Teil des neuen Kontingents seien ein Bataillon, dessen Aufgabe der Betrieb eines Patriot-Raketenabwehrsystems sei, sowie Pioniere, die den Schutz der Truppen in der Region verbessern sollten. Ausserdem würden eine Staffel Kampfflugzeuge zur Abschreckung sowie Aufklärungsflugzeuge zur Überwachung in die Region geschickt. Der Pentagon-Chef sprach von einer "Verteidigungsmassnahme".

Anfang des Monats hatte Trumps Nationaler Sicherheitsberater John Bolton bereits angekündigt, einen Flugzeugträgerverband und eine Bomberstaffel in den Nahen Osten zu schicken. Wenige Tage später verkündete das Pentagon, ein weiteres Kriegsschiff und ein Patriot-System würden in den Nahen Osten geschickt, um auf Drohungen aus dem Iran reagieren zu können.

Die Krise zwischen Washington und Teheran eskaliert seit Monaten - beide Seiten betonen allerdings, keinen Krieg zu wollen. Vor einem Jahr war Trump einseitig aus dem Atomabkommen mit dem Iran ausgestiegen, das die Europäer erhalten wollen. Durch den Ausstieg Trumps aus dem internationalen Abkommen traten US-Wirtschaftssanktionen wieder in Kraft, die den Iran massiv unter Druck setzen. Die USA werfen der Führung in Teheran vor, Konflikte in der Region anzuheizen und Terrorismus zu unterstützen.  © dpa

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