Irans neuer Aussenminister Abbas Araghchi plant angesichts internationaler Sanktionen und politischer Isolation eine Wiederannäherung an den Westen.
Sein Ministerium werde sich bemühen, "die Spannungen mit Washington zu bewältigen und die Beziehungen zu den europäischen Ländern wiederherzustellen", sagte der 61 Jahre alte Diplomat der iranischen Agentur Isna nach der Bestätigung im Amt. Er forderte den Westen jedoch auf, seine "feindselige Haltung" aufzugeben, um auf eine Wiederbelebung des Wiener Atomabkommens von 2015 hinzuarbeiten.
Araghchi machte Karriere als Botschafter in Finnland und Japan. Später war er unter Präsident Hassan Ruhani (2013-2021) Vizeaussenminister und spielte eine wesentliche Rolle bei den Atomverhandlungen. Er gilt als Befürworter besserer Beziehungen zum Westen und eines direkten, wenn auch kritischen Dialogs mit den USA. Kritiker haben gedämpfte Erwartungen an den Diplomaten, der Irans Unterstützung militanter Gruppen im Kampf gegen den Erzfeind Israel unverändert fortführen dürfte.
Die Verhandlungen zur Wiederbelebung des Atomabkommens liegen seit mehr als zwei Jahren auf Eis. Vor fast zehn Jahren hatte Teheran sich verpflichtet, sein Atomprogramm einzuschränken. Im Gegenzug wurden UN-Sanktionen aufgehoben, die unter anderem den iranischen Ölexport und Bankensektor betrafen. Der Pakt sollte verhindern, dass das Land Atomwaffen entwickelt. Nachdem die USA 2018 unter Donald Trump aus dem Abkommen ausgestiegen waren, hob auch der Iran Verpflichtungen schrittweise auf. © dpa
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