"Schäm Dich, Erdogan!": Mit einem Holocaust-Vergleich hat sich der türkische Präsidenten scharfe Kritik aus Israel eingehandelt.
Israel hat einen Holocaust-Vergleich des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Bezug auf den Konflikt mit den Palästinensern scharf kritisiert.
"Ich verurteile in aller Schärfe die antisemitischen Äusserungen Erdogans, der die Judenvernichtung durch die Nazis mit Israels Vorgehen im Gazastreifen vergleicht", schrieb Aussenminister Israel Katz am Dienstagabend auf Twitter. "Wer systematisch Menschenrechte verletzt, die Kurden auf grausame Weise verfolgt und die Terrororganisation Hamas unterstützt, ist der Letzte, der Israel Moral predigen kann. Schäm Dich, Erdogan!"
Sachlicherer Ton vor UN-Vollversammlung
Erdogan hatte am Montag vor einem türkisch-amerikanischen Verein in New York gesagt: "So wie wir den Holocaust sehen, so sehen wir die Massaker, die von denen begangen wurden, die Gaza in ein Freiluftgefängnis verwandelt haben."
Erdogan hatte Israel schon in der Vergangenheit immer wieder Nazi-Methoden vorgeworfen. Vor der UN-Vollversammlung am Dienstag in New York kritisierte Erdogan Israel wegen der Besetzung der Palästinensergebiete. Er warf dem Land die Verletzung von Menschenrechten vor, äusserte sich aber deutlich gemässigter.
Netanjahu unterstellt Erdogan Lügen
Israels Ministerpräsident
Israel hat 1967 während des Sechstagekrieges unter anderem das Westjordanland und den Gazastreifen erobert. Vor zwölf Jahren hat es eine Blockade des Gazastreifens verschärft, die von Ägypten mitgetragen wird. Beide Länder begründen dies mit Sicherheitsinteressen.
Die im Gazastreifen herrschende radikal-islamische Hamas wird von der Europäischen Union, Israel und den USA als Terrororganisation eingestuft. Sie hat sich die Zerstörung Israels auf die Fahnen geschrieben. (dpa/mcf)
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