Israel geht im Westjordanland weiter gegen militante Palästinenser vor. Einsatzkräfte töten dabei eigenen Angaben nach nun den Führer der Hamas in Dschenin.
Israel hat bei dem grossangelegten Militäreinsatz im nördlichen Westjordanland nach eigenen Angaben den für die Stadt Dschenin zuständigen Hamas-Führer getötet. Wissam Chasim sei in einem Fahrzeug in der Gegend unterwegs gewesen, hiess es in einer Erklärung der Armee, des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet sowie der israelischen Polizei. Er habe Anschläge geplant und ausgeführt.
In dem Wagen hätten zudem zwei weitere Hamas-Mitglieder gesessen. Die Einsatzkräfte töteten sie den Angaben nach bei einem Angriff mit einem Fluggerät, als sie versuchten, aus dem Fahrzeug zu fliehen. In dem Wagen seien Waffen und Sprengstoff gefunden worden.
Augenzeugen berichteten, in einer Ortschaft im Süden Dschenins habe Israels Armee ein Auto mit drei Insassen angegriffen. Zwei hätten versucht, zu entkommen. Eine Drohne habe eine Rakete auf beide gefeuert. Alle drei kamen den Angaben nach ums Leben. Das Gesundheitsministerium in Ramallah bestätigte drei Tote in dem Ort.
Der zweitägige Einsatz in Tulkarem im Norden des Westjordanlands, das wie Dschenin als Hochburgen militanter Palästinenser gilt, wurde unterdessen beendet, wie es aus Armeekreisen sowie in palästinensischen Berichten hiess. Palästinensischen Angaben zufolge sind in der Stadt Häuser, Strassen, Wasser- und Stromleitungen zerstört.
Bei einer Razzia der israelischen Armee in Nablus wurden palästinensischen Medien zufolge mehrere Personen festgenommen
Israel hatte die grossangelegte Militäraktion in mehreren Orten in der Nacht zu Mittwoch begonnen. Ein israelischer Armeesprecher begründete das Vorgehen mit der deutlich gestiegenen Anzahl von Anschlägen auf Israelis. Zugleich hat auch die Gewalt extremistischer israelischer Siedler im besetzten Westjordanland zugenommen.
Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 deutlich verschärft. Seitdem wurden bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Westjordanland 643 Palästinenser getötet. © dpa
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