Eine Jahrhundertfigur würde heute 100: Willi Ritschard. Sohn eines Schuhmachers, Gewerkschafter und Bundesrat. Der Heizungsmonteur war ein Star der Schweizer Politik. Prägend waren seine Sprüche. Wir bringen die besten zehn.

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Er war der erste Arbeiter oder "Büezer" in der Schweizer Regierung. Aber Willi Ritschard, ein Hüne von Gestalt, liess sich nicht verbiegen. Sondern blieb ein Mann des Volkes, ein Mann mit riesigen Händen. In Erinnerung bleiben aber seine Reden und Sprüche. Deren Markenzeichen: Alle haben sie verstanden.

Als Willi Ritschard am 28. September 1983 seinen Rücktritt aus der Schweizer Regierung ankündigt, ist das für viele Bürgerinnen und Bürger ein kleiner Schock.

Gut zwei Wochen später, am 16. Oktober 1983, dann der grosse Schock: Willi Ritschard ist tot. Auf einer Wanderung in seinem geliebten Jura, an dessen Fuss er aufgewachsen war und dem er zeitlebens treu blieb, bricht er tot zusammen – Herzversagen.

Herkunft nie vergessen

Eine Welle der Trauer geht durch die ganze Schweiz. Auch als Bundesrat hat Ritschard nie vergessen, woher er kommt: Als kleiner Knirps musste Willi von den Nachbarsjungen Prügel einstecken, weil er der Sohn eines Linken, eines "Sozis" war.

Die Ausstrahlung Willi Ritschards reichte bis in die Punkszene hinein. Die Schweizer Band "Hertz" besang in ihrem Song "Willi Ritschard" seinen aussergewöhnlichen Werdegang.

Sprach der Bundesrat Willi Ritschard zum Volk, döste niemand weg. Man hörte ihm einfach gerne zu. Auch wenn man seine politische Meinung nicht teilte. Etwa seine Überzeugung, dass die Schweiz Atomkraftwerke brauche.

Willi Ritschard blieb stets authentisch und aufrichtig. So hat er auch nie verhehlt, dass er nicht alle seine Reden selbst schrieb. Der Autor, der ihm zur Seite stand, war ein Nachbar und Freund: der Schriftsteller Peter Bichsel.

Nachfolgend zehn Sprüche von Willi Ritschard:  © swissinfo.ch

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