Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und der russische Präsident Wladimir Putin haben sich am Mittwoch zu Gesprächen auf dem Weltraumbahnhof Wostotschny im Osten Russlands getroffen. Ein vom Kreml veröffentlichtes Video zeigte, wie Kim und Putin sich die Hände schütteln. Putin verkündete russischen Nachrichtenagenturen zufolge, dass Russland Nordkorea beim Bau von Satelliten helfen werde.
Dies sei auch der Grund, weshalb der Weltraumbahnhof als Ort für das Treffen ausgewählt worden sei, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti. "Der Führer der Demokratischen Volksrepublik Korea zeigt grosses Interesse an der Raketentechnologie und versucht, seine Präsenz im Weltraum auszubauen", sagte Putin demnach. Auf die Frage von Journalisten, ob es bei dem Treffen auch um militärische Zusammenarbeit gehen werde, sagte der russische Präsident: "Wir werden über alle Themen sprechen, ohne Eile. Wir haben genug Zeit."
Der in einen dunklen Anzug gekleidete Kim lächelte breit und schüttelte enthusiastisch Putins Hand, wie ein vom Kreml veröffentlichtes Video zeigte. Anschliessend traten die beiden Staatschefs einen Rundgang durch die Anlage an.
Zuvor hatten Nachrichtenagenturen berichtet, die beiden Staatschefs würden sich über "Handelsbeziehungen" und "internationale Angelegenheiten" austauschen. Washington zufolge könnten die in Wostotschny geplanten Gespräche zwischen Kim und Putin zu Waffenlieferungen aus Nordkorea für Russlands Offensive in der Ukraine führen.
Nach Angaben der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA wurde Kim auf seiner Reise von hochrangigen Militärvertretern begleitet, darunter für Waffenproduktion und Raumfahrttechnologie verantwortliche Funktionäre.
Russland sei begierig auf Nordkoreas Artilleriegeschosse, sagte An Chan-il, Direktor des Internationalen Instituts für Nordkoreastudien, der Nachrichtenagentur AFP. Pjöngjang seinerseits ersuche Moskau um Hilfe bei der Satellitentechnologie und der Modernisierung seiner militärischen Ausrüstung aus der Sowjetzeit. Sollten nordkoreanische Mehrfachraketenwerfer und andere Artilleriegeschosse in grossen Mengen an Russland geliefert werden, könnte dies ihm zufolge "einen erheblichen Einfluss auf den Krieg in der Ukraine haben". © AFP
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