Die Zeltstadt in Baku wird schon abgebaut, die ersten Besucher sind abgereist. Doch hinter den Kulissen wird weiter hart diskutiert. Es geht um den Planeten und um gigantische Summen.

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Nach fast 30-stündiger Verlängerung der Weltklimakonferenz hat die aserbaidschanische Präsidentschaft angekündigt, dass das Plenum noch am Abend Beschlüsse zu noch strittigen Punkten fassen soll. Die zentrale Streitfrage ist nach zweiwöchigen Beratungen nach wie vor, wie stark die Klimahilfen für ärmere Länder ab dem kommenden Jahr aufgestockt werden.

Die Regierung Brasiliens, die den Klimagipfel nächstes Jahr ausrichtet, rief die rund 200 Staaten zu Kompromissen auf. "Wir müssen zu einem Ergebnis kommen! Einem Ergebnis, das angesichts des Notfalls, mit dem wir konfrontiert sind, zumindest akzeptabel ist", sagte die brasilianische Umweltministerin Marina Silva im Plenum. Solidarität und Vertrauen seien die Erfolgsquellen für jede Klimakonferenz - im UN-Jargon COP (Conference of the Parties) genannt.

Entwicklungsländer fordern Billion

Die Entwicklungsländer melden einen jährlichen Gesamtbedarf von 1,3 Billionen US-Dollar an, damit sie in ihrer Heimat mehr Klimaschutz bezahlen und sich an die fatalen Folgen der Erderwärmung anpassen können. Gemeint sind etwa häufigere Dürren, Stürme oder Überschwemmungen. Auch eine unabhängige UN-Expertengruppe hatte vergangene Woche den Bedarf an externer Hilfe bei rund 1.000 Milliarden US-Dollar pro Jahr bis 2030 festgesetzt - und 1.300 Milliarden bis 2035.

Die Zeit läuft ab: Die Konferenz hätte eigentlich schon Freitagabend enden sollen, viele Teilnehmer reisen nach und nach ab. Gerade Delegierte aus ärmeren Ländern können Flüge und Hotels nicht umbuchen.

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Die EU einschliesslich Deutschland hatte während der Konferenz bis zuletzt gar keine konkreten Summen genannt oder angeboten, die sie zu zahlen bereit ist. Vonseiten der Bundesregierung hiess es lediglich, es sei völlig unrealistisch, dass Gelder in Billionenhöhe jetzt aus den Haushalten kommen. Sie appellieren an Länder wie China und die Golfstaaten, auch zu zahlen. Bisher mobilisieren die klassischen Industriestaaten jährlich gut 100 Milliarden US-Dollar an Klimahilfen.(dpa/bearbeitet von jst)

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