• Das Kosovo hat als Reaktion auf die Errichtung weiterer Strassenbarrikaden auf der serbischen Seite seinen wichtigsten Grenzübergang zu dem Nachbarland geschlossen.
  • Russland hat Serbien nun seine Unterstützung zugesichert.
  • Kreml-Sprecher Peskow sagte: "Wir unterstützen Belgrad bei all seinen Massnahmen, die ergriffen werden."

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Das Kosovo hat als Reaktion auf die Errichtung weiterer Strassenbarrikaden auf der serbischen Seite seinen wichtigsten Grenzübergang zu dem Nachbarland geschlossen. Die "illegale Blockade" habe "den freien Personen- und Warenverkehr behindert, weshalb wir unsere Bürger und Landsleute auffordern, andere Grenzübergänge zu nutzen", erklärte die Polizei des Kosovo am Mittwoch. Die Regierung in Pristina bat ausserdem die Nato-Friedenstruppen um Unterstützung bei der Räumung der auf kosovarischer Seite errichteten Barrikaden.

Am Dienstagabend hatten Demonstranten auf der serbischen Seite der Grenze mit Lastwagen und Traktoren den Verkehr nach Merdare behindert, dem grössten Grenzübergang zwischen den Ländern.

"Serbien ist zu einer Einigung bereit"

Der serbische Verteidigungsminister Milos Vucevic erklärte am Mittwoch, Belgrad sei zu einer Einigung in dem Konflikt bereit, nannte aber keine Einzelheiten. Vucevic bezeichnete die Strassensperren als "demokratisches und friedliches" Mittel des Protests. "Wir sind alle besorgt über die Situation (...). Serbien ist zu einer Einigung bereit", sagte Vucevic dem staatlichen Sender RTS.

Russland sagt Serbien Unterstützung zu

Russland hat Serbien seine Unterstützung zugesichert. "Wir haben sehr enge Beziehungen als Verbündete mit Serbien, historische und spirituelle", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Mittwoch in Moskau. "Wir unterstützen Belgrad bei all seinen Massnahmen, die ergriffen werden."

Russland verfolge sehr aufmerksam, was im Kosovo passiere "und wie die Rechte der Serben (dort) gewahrt werden", fügte Peskow hinzu. Es sei klar, dass "Serbien die Rechte der Serben, die nebenan unter so schwierigen Bedingungen leben, verteidigt, und dass es unnachsichtig reagiert, wenn ihre Rechte verletzt werden", sagte er. Serbien sei ein "souveränes Land" und es sei "grundsätzlich falsch, hier nach irgendeinem destruktiven Einfluss Russlands zu suchen".

Der serbische Armeechef Milan Mojsilovic war am Sonntagabend von Präsident Aleksandar Vucic an die Grenze zum Kosovo entsandt worden. Serbiens Verteidigungsminister Milos Vucevic teilte am Montagabend mit, wegen des Konfliktes mit dem südlichen Nachbarstaat Kosovo sei die serbische Armee in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden.

Immer wieder Konflikte seit Unabhängigkeitserklärung des Kosovo

Das Kosovo mit seiner mehrheitlich albanischen Bevölkerung hatte im Jahr 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt, wird aber von Belgrad bis heute als abtrünniges südserbisches Gebiet betrachtet. Belgrad bestärkt die serbische Minderheit im Norden des Kosovo in ihren Versuchen, sich der Autorität der Regierung in Pristina zu widersetzen.

In den vergangenen Wochen war es im Norden des Kosovo an der Grenze zu Serbien zu heftigen Spannungen gekommen. Hunderte Kosovo-Serben errichteten aus Protest gegen die Festnahme eines ehemaligen serbischen Polizisten Strassensperren und legen seitdem den Verkehr in der Nähe von zwei Grenzübergängen lahm. (dpa/sbi)

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