Der Transitstreit mit Tirol erhitzt die Gemüter. Das österreichische Bundesland will weiter Autofahrer daran hindern, auf Landstrassen die Autobahn zu umfahren. Das ärgert nicht nur deutsche Urlauber. Gelingt eine diplomatische Lösung?

Mehr Politik-News gibt es hier

CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat dafür plädiert, den Streit um den Transitverkehr mit Tirol in Österreich aussergerichtlich zu lösen. Sie sei der Überzeugung, "dass es im Geist guter Nachbarschaft und auch im Geist einer guten europäischen Zusammenarbeit eigentlich möglich sein muss", eine Lösung für die Transitfragen zu finden, "ohne, dass Gerichte bemüht werden müssen", sagte Kramp-Karrenbauer am Donnerstag nach einem Treffen mit dem österreichischen Ex-Kanzler Sebastian Kurz in Berlin. "Das ist aus meiner Sicht immer der schlechtere Weg."

Kurz trifft Merkel

Es komme "jetzt eben auch darauf an, ob man konstruktiv miteinander umgeht", sagte Kramp-Karrenbauer. Sie betonte, vor dem Abschluss der Prüfung einer Klage durch das Bundesverkehrsministerium werde es in der Bundesregierung dazu keine Entscheidung geben. Mit Blick auf die Mautdebatte sagte die CDU-Chefin: "Mir wäre es am liebsten, wir hätten in ganz Europa keinerlei Maut." Sie akzeptiere aber, dass es europäische Staaten gebe, die eine andere Finanzierung ihrer Verkehrsinfrastruktur gewählt hätten.

ÖVP-Chef Kurz hatte sich am Nachmittag auch mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) getroffen. Er sagte, über die Transitfrage habe er mit ihr und dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) schon einige Gespräche geführt. "Wir wollen eine gemeinsame Lösung finden." Zugleich müssten die Menschen in Tirol entlastet werden. Tirol will vom kommenden Wochenende an in den Bezirken Kufstein und Reutte Autofahrer auf die Autobahn zurückschicken, die im Transitverkehr Landstrassen nutzen wollen. Die Regelung gilt an Wochenenden schon für den Raum Innsbruck. (mc/dpa)  © dpa

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.