Als Strafmassnahme für die Offensive in Nordsyrien liefert Deutschland der Türkei nicht länger Waffen. Für den türkischen Präsident Recep Tayyip Erdogan Grund genug, volle Breitseite gegen Bundesaussenminister Heiko Maas abzufeuern.

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Aussenminister Heiko Maas nach der Einschränkung deutscher Rüstungsexporte in die Türkei persönlich angegriffen. "Da kommt der deutsche Aussenminister - ein Mann, der seine Grenzen nicht kennt - und sagt: Wir werden der Türkei keine Waffen verkaufen. Wir sind am Ende", spottete Erdogan. Nicht er, sondern Maas, Deutschland, werde verlieren.

Erdogan nennt Heiko Maas einen "Dilettanten"

Maas habe ausserdem keine Ahnung von Politik; er sei ein Dilettant. "Wenn Du etwas von Politik verstehen würdest, würdest du nicht so sprechen", sagte Erdogan an Maas gewandt.

Die Einschränkung der Rüstungsexporte in die Türkei ist bisher die einzige Strafmassnahme aus Deutschland, seit am vergangenen Mittwoch die türkische Offensive gegen kurdische Milizen in Nordsyrien begonnen hatte. Der Export von Waffen, die in dem Konflikt genutzt werden können, wird nicht mehr genehmigt. Andere Rüstungsgeschäfte werden aber weiter erlaubt. Bereits erteilte Liefergenehmigungen werden nicht zurückgenommen.

Keine Waffenruhe in Sicht

Erdogan lehnte in dem Gespräch mit Journalisten zudem Forderungen der USA nach einer sofortigen Waffenruhe kategorisch ab. Die türkischen Truppen müssten erst ihr Ziel erreichen, und das sei die Einrichtung einer Schutzzone entlang der Grenze. Die Türkei will dort einen Streifen unter ihrer alleinigen Kontrolle einrichten. Die kurdischen Milizen, die dort bisher einen grossen Teil des Areals kontrollierten, betrachtet sie als Terroristen.

Am Mittwoch bricht US-Vizepräsident Mike Pence zusammen mit Aussenminister Mike Pompeo zu einer Vermittlungsmission im Konflikt zwischen Türkei und Kurdenmilizen auf. Für Donnerstag ist nach Angaben des Weissen Hauses ein Treffen von Pence mit Erdogan geplant. (dpa/mcf)

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