Den Machtkampf im Sommer hat Matteo Salvini verloren - und darüber auch seinen Posten als italienischer Innenminister. Doch der Lega-Chef hat bereits neue Pläne.
Italiens früherer Innenminister Matteo Salvini hat der neuen Mitte-Links-Regierung in Rom den Kampf angesagt und die baldige Rückkehr seiner rechten Lega an die Macht prophezeit.
"Ich kann gerne sieben Ministerien den Verrätern überlassen, denn wir werden sie uns in wenigen Monaten mit Zinsen zurückholen", sagte Salvini nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa am Sonntag bei einer Grosskundgebung vor Tausenden Anhängern in der lombardischen Kleinstadt Pontida (Provinz Bergamo).
Salvini hatte im August die Koalition mit der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung in der Hoffnung auf eine baldige Neuwahl platzen lassen. Bei der Europawahl im Mai war die Lega - anders als bei der Parlamentswahl 2018 - stärkste Partei in Italien geworden, und sie liegt auch jetzt noch in Umfragen bei mehr als 30 Prozent.
Die Sterne bildeten aber eine neue Koalition mit den Sozialdemokraten, die am vergangenen Dienstag das Vertrauensvotum im Senat gewann.
Matteo Salvini hat grosse Pläne
"Hier sind keine Sesselkleber, sondern Männer und Frauen mit Werten", sagte Salvini vor seinen Anhängern. Seine für den 19. Oktober in Rom geplante Demonstration solle zu einem "Fest des Nationalstolzes" werden.
Zu der Zusammenkunft im italienischen Voralpenland hatten die Veranstalter 80.000 Menschen erwartet, genaue Teilnehmerzahlen lagen zunächst nicht vor.
Am Rande der Kundgebung wurde der für die linksliberale Zeitung "La Repubblica" arbeitende Videojournalist Antonio Nasso Ansa zufolge von Teilnehmern tätlich angegriffen und sein Mikrofon zerstört. "Repubblica"-Journalist Gad Lerner wurde von mehreren Dutzend Menschen beschimpft und bedrängt. (dpa/lag)
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