Nach der Einigung der UN-Mitgliedstaaten auf ein internationales Hochsee-Abkommen zum Schutz der Meere will die Bundesregierung "rasch ins Handeln" kommen. "Deutschland wird die Umsetzung dieses wichtigen Abkommens vorantreiben", erklärte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) am Sonntag. Wenn die Ozeane geschützt würden, "schützen wir auch uns Menschen", fügte Lemke hinzu.
Lemke ist beeindruckt
Die Umweltministerin zeigte sich von dem "historischen und überwältigendem" Verhandlungserfolg am Sitz der Vereinten Nationen in New York "persönlich tief bewegt". Erstmals komme nun ein "verbindliches Abkommen für die Hohe See, die bislang kaum geschützt war", erläuterte sie.
Die Leiterin der UN-Konferenz, Rena Lee, hatte nach einem zwei Wochen dauernden Verhandlungsmarathon die Einigung auf das Abkommen am Samstagabend (Ortszeit) unter dem Beifall der Delegierten verkündet. Der Inhalt des Textes wurde zunächst nicht veröffentlicht.
15 Jahre gedauert
Die UN-Mitgliedstaaten hatten seit mehr als 15 Jahren vergeblich um ein Abkommen zum Schutz der Biodiversität in der Hohen See gerungen, erst im August war eine Verhandlungsrunde ohne Ergebnis zu Ende gegangen.
Als Hochsee oder Hohe See werden rund 60 Prozent der Weltmeere bezeichnet, die nicht unter die ausschliessliche Wirtschaftszone eines Staates fallen, da sie weiter als 370 Kilometer von der nächsten Küste entfernt sind.
Derzeit wird nur etwa ein Prozent der Hochsee durch internationale Abkommen geschützt, mit Inkrafttreten des Hochsee-Abkommens wird die Einrichtung von Meeresschutzgebieten in internationalen Gewässern ermöglicht. © AFP
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