Beim Besuch von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Münster hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Dienstag die Notwendigkeit eines eigenen Luftabwehrschirms für Europa hervorgehoben. "Die vergangenen Jahre haben uns in aller Klarheit vor Augen geführt, dass wir eine eigene europäische Stärke entwickeln müssen, wenn wir den Frieden auf unserem Kontinent verteidigen wollen", sagte von der Leyen in Münster. "Sinnbildlich für diesen neuen europäischen Auftrag, ist die Initiative eines Luftabwehrschirms."
Sie verwies auf die Initiative von Bundeskanzler
Der Preis war Macron schon vor gut einem Jahr zugesprochen worden. Die Verleihung hatte sich verzögert, da sein ursprünglich für 2023 geplanter Staatsbesuch wegen Unruhen in Frankreich abgesagt worden war. Die Jury hatte den Preis zunächst damit begründet, dass es Macron gelungen sei, "mit der russischen Führung den Gesprächsdialog aufrecht zu erhalten". Von diesen gescheiterten Bemühungen ist inzwischen jedoch nicht mehr die Rede.
Der Preis erinnert an den Westfälischen Frieden von 1648, der den Dreissigjährigen Krieg beendete. Er wird alle zwei Jahre im Rathaus der Stadt Münster in zwei Kategorien verliehen, einem Hauptpreis und einem Jugendpreis. Der diesjährige Jugendpreis geht an das Deutsch-Polnische Jugendwerk.
Nach der Preisverleihung wollte Macron weiter nach Meseberg reisen, wo er mit dem Kanzler zum deutsch-französischen Ministerrat zusammenkommt. Dort soll es in erster Linie um die europäische Verteidigung und Wettbewerbsfähigkeit gehen.
Bei beiden Themen gibt es weiter Differenzen zwischen Deutschland und Frankreich. Macrons Debattenanstoss zur nicht auszuschliessenden Entsendung westlicher Soldaten in die Ukraine war in Berlin auf heftige Ablehnung gestossen. Auch Frankreichs Drang zu mehr Protektionismus - etwa durch Schutzzölle auf E-Autos - wird in Deutschland kritisch gesehen. © AFP
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