Der geschäftsführende Aussenminister des Libanons hofft, dass sich ein Vergeltungsschlag für die Tötung zweier wichtiger Gegner Israels noch abwenden lässt. "Wir hoffen, dass es keine Vergeltung geben wird", sagte Abdullah Bou Habib während eines Besuchs in Kairo mit Blick auf einen möglichen Angriff des Irans oder etwa der Hisbollah im Libanon gegen Israel. "Wenn es einen geben muss, sollte es keine kollektive oder starke Antwort sein, die zu einem grossen Krieg führen würde."

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Bou Habib sagte auch, seine Regierung versuche, die Schiiten-Miliz von einem Angriff abzuhalten, die zu einem grossen Krieg führt. "Wir haben mit der Hisbollah gearbeitet oder mit ihnen beraten", als Israels Angriffe ausserhalb von Gaza nur den Libanon trafen. Nun habe Israel seine Angriffe aber ausgeweitet - unter anderem auf die iranische Hauptstadt Teheran. "Die Entscheidung ist also grösser als der Libanon", sagte Bou Habib.

Der Libanon steckt in einer jahrelangen politischen Krise und ist seit dem Herbst 2022 ohne Präsidenten. Die Regierung ist nur geschäftsführend im Amt und die politischen Spitzen nutzen das Vakuum, um eigene Ziele voranzutreiben. Die mächtige Hisbollah-Miliz agiert wie ein Staat im Staate und hat grossen politischen Einfluss. Die geschäftsführende Regierung ist in der aktuellen Krise kaum sichtbar.  © dpa

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