- In Moskau haben sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Russlands Staatschef Wladimir Putin über die Ukraine-Krise beraten.
- Nach Angaben Macrons habe Putin versichert, in dem Konflikt keine weitere Eskalation anzustreben.
- Als Nächstes trifft Macron den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, anschliessend Olaf Scholz.
Russlands Staatschef
Macron hatte am Montag in Moskau mit Putin über die Ukraine-Krise beraten. "Es ging mir darum, das Spiel zu blockieren, um eine Eskalation zu verhindern und neue Perspektiven zu eröffnen", sagte der französische Präsident. "Dieses Ziel ist für mich erreicht."
Fünf Stunden Verhandlungen - ohne Berater und Diplomaten
Gut fünf Stunden hatten Macron und Putin verbal miteinander gerungen, ohne diplomatische Berater, nur mit Übersetzern im Raum. Putin sagte anschliessend, Macron habe ihn "gefoltert", und es klang nicht wirklich nach einem Scherz. "Ist es eine undankbare Aufgabe? Ja, ganz bestimmt", sagte auch Macron, der während der anschliessenden Pressekonferenz angespannt wirkte und immer wieder die Lippen aufeinander presste.
Macron erwähnte vor der Presse nur sehr vage "Massnahmen, um die Situation zu stabilisieren und eine Deeskalation anzustreben". Der Elysée reichte Beispiele nach, etwa "keine neuen militärischen Initiativen" und den "Abzug der Soldaten am Ende der Militärübung in Belarus". Dies hatten allerdings weder Macron noch Putin bei ihrer Pressekonferenz erwähnt.
Bei genauem Hinhören liess Macron auch Zugeständnisse an Russland erkennen. So sei die offene Tür der Nato "essenziell für Länder wie Schweden und Finnland" sagte er, ohne die Ukraine zu erwähnen. Denkbar wäre etwa ein neutraler Sonderstatus für die Ukraine.
Macron: Weitere Treffen mit Olaf Scholz und Andrzej Duda
Macron war auf eigene Initiative, aber nach langwieriger Abstimmung mit zahlreichen EU-Staaten und den USA, nach Moskau gereist. Nach seinem Gespräch mit
Moskau hat nach westlichen Angaben an der russischen und belarussischen Grenze zur Ukraine insgesamt mehr als 100.000 Soldaten zusammengezogen. Dies schürt Befürchtungen, dass Russland einen Angriff auf das Nachbarland vorbereiten könnte. Russland bestreitet dies und führt zugleich ins Feld, sich von der Nato bedroht zu fühlen. (afp/dh)
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