Im Streit um Malis Beziehung zu Russland hat das westafrikanische Land die Botschafterin Schwedens ausgewiesen. Die Diplomatin müsse das Land binnen 72 Stunden verlassen, nachdem Schwedens Entwicklungsminister Johan Forssell "eine feindselige Erklärung über Mali abgegeben habe", teilte das Aussenministerium mit. Schweden hatte allerdings schon im Juni angekündigt, seine Botschaft in Malis Hauptstadt Bamako ebenso wie im benachbarten Burkina Faso zum Jahresende zu schliessen und die Zahlungen der Entwicklungszusammenarbeit an die Länder wie an mehrere andere auch einzustellen.
"Man kann nicht den illegalen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine unterstützen und gleichzeitig jedes Jahr mehrere Hunderte Millionen Kronen an Entwicklungsgeldern bekommen", schrieb Forssell nun am Mittwoch auf der Plattform X.
Mali erhält seit 2021 militärische Unterstützung von russischen Söldnern der früheren Wagner-Gruppe und brach vor wenigen Tagen die Beziehungen zur Ukraine ab, die es der Unterstützung des internationalen Terrorismus bezichtigte. Ein ukrainischer Geheimdienstler hatte zuvor gesagt, dass Kiew Rebellen im Norden Malis bei einem Angriff unterstützt habe, bei dem bis zu 84 russische Söldner und 47 malische Soldaten getötet worden sein sollen.
Vertreter der Ukraine wiesen die Vorwürfe zurück und teilten mit, man halte sich an das Völkerrecht und die Unverletzlichkeit der Grenzen anderer Staaten. Auch der Niger brach seine diplomatischen Beziehungen zur Ukraine ab. © dpa
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