Theresa May bleibt innenpolitisch unter Beschuss. Bei der Vorstellung ihrer Brexit-Pläne im Parlament gab es sowohl Kritik von Brexit-Befürwortern, als auch von Brexit-Gegnern. Die ehamlige Kultusministerin brachte ein zweites Referendum ins Spiel.

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Die neue Brexit-Strategie der britischen Premierministerin Theresa May stösst im Parlament auf immer mehr Kritik. Am Montag zog May den Zorn von proeuropäischen Abgeordneten aus ihrer Konservativen Partei auf sich, als die Regierung signalisierte, dass sie mehrere Änderungen von Brexit-Hardlinern an einem neuen Zollgesetz für die Zeit nach dem EU-Ausstieg akzeptieren wolle.

Kritik der Brexit-Gegner

Unter anderem soll demnach ein Zollabkommen mit der EU davon abhängig gemacht werden, ob Brüssel bereit ist, an EU-Aussengrenzen zwei unterschiedliche Zollsätze zu erheben: einen für Waren, die für Grossbritannien bestimmt sind, und einen anderen für Güter, die in der EU bleiben. London will die komplizierte Regelung Mays Plan zufolge an seinen eigenen Aussengrenzen einführen, um Grenzkontrollen zur EU zu verhindern.

Die Vertreter einer engen Bindung Grossbritanniens an die EU fürchten, dass damit eine Einigung mit der EU unwahrscheinlicher wird, weil Brüssel sich darauf kaum einlassen dürfte.

Rücktritts-Welle im Kabinett

Vergangene Woche waren sowohl Aussenminister Boris Johnson als auch Brexit-Minister David Davis im Streit um Mays neuen Brexit-Plan zurückgetreten. Beide meldeten sich am Montag zu Wort, blieben aber überraschend zurückhaltend. Johnson rief in einer Kolumne im "Telegraph" lediglich zu mehr nationalem Selbstbewusstsein auf. Davis sprach in der Parlamentsdebatte gegen ein Zollabkommen mit der EU aus, forderte seine Parteifreunde jedoch dazu auf, bei anstehenden Abstimmungen nicht gegen die Regierung zu stimmen.

Pattsituation im Parlament

Deutliche Kritik an Mays neuer Brexit-Strategie kam von der ehemaligen Kultusministerin Justine Greening. Mays Pläne seien zwar ein cleverer Kompromiss, aber würden "niemandem passen", sondern nur zu einer Pattsituation im Parlament führen, sagte sie im BBC Radio. Als Lösung schlug sie ein zweites Referendum vor. Ein solches lehnte die Regierung aber umgehend ab.

Auch am Dienstag könnte es wieder zu einem Schlagabtausch im Parlament kommen, wenn die dritte Lesung zum Handelsgesetz ihren Abschluss findet. (mc/dpa)

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