"Die Zeit" hatte am Mittwoch unter Berufung auf mehrere Vertraute des Innenministers berichtet, Horst Seehofer werde als CSU-Vorsitzender zurücktreten und dies am Wochenende bekannt geben. Der Innenminister dementierte den Bericht nun, doch es gibt Anzeichen, dass der Druck innerhalb der CSU auf Seehofer wächst.
Mehrere Vertraute aus dem Umfeld von CSU-Chef
Er wolle aber auch nach dem Verzicht Bundesinnenminister bleiben, berichtete das Blatt am Mittwoch unter Berufung auf die nicht namentlich genannten Vertrauten weiter. Dies wurde in CSU-Kreisen zuletzt ebenfalls so erwartet.
Seehofer dementiert Rückzug am Wochenende
Seehofer selbst liess von seinem Parteisprecher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur am Mittwochnachmittag erklären, er wolle sich erst nach der Vereidigung des bayerischen Landeskabinetts am kommenden Montag zu seiner politischen Zukunft äussern.
"Es bleibt bei dem von Horst Seehofer selbst angekündigten Fahrplan", so der Sprecher. "Es gibt keinerlei Festlegungen".
Gegenüber der "Welt" dementierte auch Seehofer selbst den Bericht in der "Zeit" als "fette Ente".
Der "Focus" berichtet ebenfalls unter Berufung auf parteiinterne Quellen, Seehofer würde noch um das Amt des Parteichefs kämpfen. Dennoch steige der Druck auf Seehofer.
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder solle Seehofer im Falle eines Rückzugs als Parteivorsitzender beerben. Hierfür sei für Anfang Dezember ein Sonderparteitag geplant, berichtet der "Focus".
Seehofer offenbar von Merkel beeinflusst
Dort hiess es, Seehofers Entscheidung sei massgeblich vom Rückzug von Bundeskanzlerin Angela Merkel vom CDU-Vorsitz beeinflusst.
"Horst ist seitdem einfach wahnsinnig erleichtert, dass er nicht auch auf
Bereits vor Merkels Rückzugsankündigung hatte es allerdings eine Vielzahl von Forderungen an Seehofer gegeben, den Posten des CSU-Chefs zu räumen.
Unabhängig von Merkels Entscheidung wurde in der CSU deshalb absehbar ein Wechsel an der Parteispitze erwartet. (ska/afp)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.