Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den Atomdeal mit dem Iran verteidigt. Das umstrittene Abkommen biete trotz seiner Mängel die Möglichkeit "Schlimmeres zu verhindern".
Bundeskanzlerin
Die USA haben das Abkommen vor einem Jahr einseitig gekündigt und Sanktionen gegen den Iran verschärft. Die Vereinbarung von 2015 soll Teheran davon abhalten, Atomwaffen zu entwickeln. Der Iran hatte kürzlich seinerseits mit dem Ausstieg gedroht.
Mit ihrer Rede eröffnete die Bundeskanzlerin eine Vortragsreihe zu aussenpolitischen Themen. Sie ist dem Vermächtnis des 2014 im Alter von 57 Jahren gestorbenen CDU-Aussenpolitiker Andreas Schockenhoff gewidmet. Er hatte seinen Wahlkreis in Ravensburg.
"Handelskriege kennen zum Schluss nur Verlierer"
Merkel erneuerte im Schwörsaal der oberschwäbischen Kreisstadt ihre Kritik an der russischen Aggression in der Ukraine und der Annexion der Krim. Zugleich plädierte sie für die Suche nach Kompromissen zur Überwindung von internationalen Konflikten. Deutschland setze sich für die Bewahrung der internationalen Ordnung und eine friedliche Streitbeilegung ein. Die Kanzlerin warnte zudem vor einem stärker werdenden Protektionismus. "Handelskriege kennen zum Schluss nur Verlierer", sagte sie, ohne direkt auf die Zollerhöhungen der USA für Importe aus China und die Reaktion Pekings einzugehen. (br/dpa)
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