Der Links-Nationalist Andrés Manuel López Obrador wird neuer Präsident von Mexiko. Nach einer ersten offiziellen Hochrechnung erhielt er zwischen 53 und 53,8 Prozent der Stimmen, wie der Wahlrat am Sonntagabend (Ortszeit) mitteilte. Damit wird er Amtsinhaber Enrique Peña Nieto ablösen.

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Der Links-Nationalist Andrés Manuel López Obrador hat der ersten offiziellen Hochrechnung zufolge bei der Präsidentenwahl in Mexiko den Sieg eingefahren.

Demnach stimmten für den 64-Jährigen der Partei Morena bei der Wahl am Sonntag zwischen 53 und 53,8 Prozent der Wähler. Das teilte der Wahlrat am Sonntagabend (Ortszeit) mit.

Schon in den ersten Umfragen lag López Obrador laut der Wirtschaftszeitung "El Financiero" deutlich voran. PAN-Kandidat Ricardo Anaya und der Kandidat der amtierenden Regierungspartei PRI, José Antonio Meade, gestanden ihre Niederlage kurz nach Bekanntgabe der ersten Umfrage ein.

Die Tendenzen seien nicht günstig, sagte Meade bei einer Pressekonferenz. "Weil ich an die Demokratie glaube, weil ich Demokrat bin, zeigen mir die Ergebnisse, dass die Tendenz zu Andrés Manuel López Obrador geht", sagte Anaya vor Unterstützern.

89 Millionen Wahlberechtigte

Rund 89 Millionen Menschen waren wahlberechtigt. Nach einer ersten Schätzung des Wahlrats lag die Wahlbeteiligung bei rund 63 Prozent.

Auch in der Hauptstadt Mexiko-Stadt konnte sich die Partei von López Obrador durchsetzen. Nach ersten Auszählungen wurde dort Claudia Sheinbaum zur neuen Bürgermeisterin gewählt. Sheinbaum ist die erste Frau, die in das Amt gewählt wurde.

Boliviens sozialistischer Präsident Evo Morales sandte als erster lateinamerikanischer Regierungschef Glückwünsche für López Obrador, der auch unter dem Kürzel AMLO bekannt ist. "Wir sind uns sicher, dass seine Regierung eine neue Seite in der Geschichte der lateinamerikanischen Würde und Souveränität schreiben wird", schrieb Morales auf Twitter.

Am Sonntag wurden in Mexiko darüber hinaus auch politische Posten in 30 von 32 Bundesstaaten neu bestimmt, darunter in der Hauptstadt Mexiko-Stadt. Zudem wurden in beiden Kongresskammern 500 Abgeordneten- und 128 Senatorenplätze neu besetzt und acht neue Gouverneure gewählt. Auf lokaler Ebene mussten rund 1.600 Bürgermeister bestimmt werden.

Wahlbeobachter: Keine grösseren Zwischenfälle

Die Wahl verlief nach Angaben von Beobachtern ohne grössere Zwischenfälle. "Was wir sehen, ist Harmonie und eine massenhafte Wahlbeteiligung", sagte der Leiter der Wahlbeobachtung der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), Leonel Fernández, am Nachmittag.

In manchen Sonder-Wahlzentren fehlten jedoch Berichten zufolge Stimmzettel. Das mexikanische TV zeigte Videos von Menschen, die vor den Wahllokalen warteten, weil die Stimmzettel ausgegangen waren. In den speziellen Wahlzentren konnten Mexikaner wählen, die am Tag der Abstimmung nicht in ihrem Stimmkreis waren.

Im ganzen Land waren mehr als 157.000 Wahlzentren geöffnet. Der Wahlkampf in Mexiko wurde von Gewalt gegen Politiker überschattet. In den vergangenen zehn Monaten wurden mehr als 120 Politiker umgebracht. (ank/dpa)

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