- Israels Energieministerin Karine Elharrar ist auf den Rollstuhl angewiesen.
- Als sie bei der Weltklimakonferenz im schottischen Glasgow eintrifft, erlebt sie eine böse Überraschung.
- Gastgeber Boris Johnson muss sich bei der 44-Jährigen entschuldigen.
Die israelische Energieministerin Karine Elharrar hat nach eigenen Angaben aufgrund fehlender Barrierefreiheit zunächst nicht an der Weltklimakonferenz teilnehmen können. "Es ist traurig, dass die UN, die Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen fördert, sich im Jahr 2021 nicht um Barrierefreiheit bei ihren Veranstaltungen kümmern", schrieb Elharrar am Montagabend auf Twitter.
Laut Medienberichten versuchte die Ministerin am Montag erfolglos, über mehrere Eingänge in das entscheidende Gebäude zu kommen. Die Organisatoren hätten der Ministerin zudem die Fahrt mit einem Shuttle angeboten, das allerdings auch keinen rollstuhl-gerechten Zugang gehabt habe. Elharrar habe zwei Stunden draussen gewartet und sei dann wieder in ihr Hotel zurückgekehrt.
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Boris Johnson entschuldigt sich bei Karine Elharrar
Am Dienstag entschuldigten sich sowohl Premierminister
Grossbritanniens Umweltminister George Eustice bedauerte den Vorfall ebenfalls. Er machte aber auch mangelnde Kommunikation von israelischer Seite dafür verantwortlich. "Was normalerweise in dieser Situation passieren würde, ist dass Israel uns über diese besondere Anforderung für ihre Ministerin informiert hätte", so Eustice im BBC-Radio.
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Karine Elharrar gelangt letzten Endes ins Konferenzzentrum
Elharrar konnte am Dienstag an dem Gipfel teilnehmen. Sie traf gemeinsam mit Israels Ministerpräsident Naftali Bennett bei der Konferenz ein. Auf einem Video zwar zu sehen, wie die Ministerin in ihrem elektrischen Rollstuhl an der Seite des Regierungschefs über einen ebenerdigen Zugang in das Konferenzzentrum fuhr. Ob es sich dabei um dasselbe Gebäude handelte, in das die Ministerin am Montag vergeblich versucht hatte, zu gelangen, war nicht ersichtlich. (dpa/hau)
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