Seit Tagen ist die Lage im Osten der Demokratischen Republik Kongo eskaliert. Jetzt wurden drei Mitarbeitende einer schweizerischen Nichtregierungsorganisation (NGO) getötet.
In der seit Tagen von einer Eskalation der Gewalt erschütterten Region Nord-Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind drei Mitarbeiter einer schweizerischen Nichtregierungsorganisation getötet worden. Wie das Hilfswerk der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (HEKS) mitteilte, wurden die drei einheimischen Mitarbeiter am Mittwoch im Territorium Rutshuru "während eines humanitären Einsatzes (...) angegriffen und dabei tödlich verletzt". Die Organisation setzte ihre Aktivitäten in Nord-Kivu nach eigenen Angaben bis "bis auf Weiteres" aus.
Rückführung der getöteten Mitarbeitenden
Weiter hiess es, das HEKS habe "eine Taskforce gebildet, um die Rückführung der getöteten Mitarbeitenden und die Unterstützung ihrer Familien zu gewährleisten". Diese arbeite zudem "mit Hochdruck daran, so rasch als möglich gesicherte Erkenntnisse über die Hintergründe und Umstände des Angriffes zu erhalten".
Der Konflikt im Osten der DR Kongo war Ende Januar eskaliert: M23-Kämpfer und ruandische Soldaten drangen in Goma, die Hauptstadt der an Bodenschätzen reichen Region Nord-Kivu, ein. Nach jüngsten Angaben der Vereinten Nationen wurden dabei bisher mindestens 3000 Menschen getötet und 2880 weitere verletzt. Der Regierung in Kinshasa zufolge wurden allein im Januar mehr als 500.000 Menschen durch die Kämpfe in Nord- und Süd-Kivu vertrieben.
DR Kongo wirft Ruanda Ressourcen-Absichten vor
Die Regierung der DR Kongo wirft dem Nachbarland Ruanda vor, es auf die Ressourcen im Osten des Landes abgesehen zu haben und deshalb die Miliz M23 bei ihrem Angriff auf Goma unterstützt zu haben. Ruanda hingegen gibt an, im Osten der DR Kongo bewaffnete Gruppen bekämpfen zu wollen, in denen es eine Gefahr für das eigene Gebiet sieht.
Nord-Kivu und die Nachbarprovinz Süd-Kivu sind seit Jahrzehnten von Konflikten geprägt. Die M23 hat sich dabei als stärkste bewaffnete Gruppe erwiesen. (afp/bearbeitet von nap)