Nach dem Attentat auf den slowakischen Ministerpräsidenten Fico hat ein belgischer Radiomoderator zum Mord an Regierungschef Alexander De Croo aufgerufen. Er will sich falsch verstanden wissen.
Nach dem Attentat auf den slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico hat ein belgischer Radiomoderator zum Mord an Regierungschef Alexander De Croo aufgerufen - der Sprecher wurde daraufhin suspendiert. Der Moderator habe seine Aussagen spielerisch gemeint, was aber nicht so herübergekommen sei, hiess es am Donnerstag in einem Statement des Lokalsenders "Waregem1". Er habe den Zeitpunkt und den Kontext völlig falsch eingeschätzt. "Deshalb wurde der Moderator sofort suspendiert." Dieser hatte sich auch bei den Hörern und dem Sender entschuldigt.
De Croo erstattet Anzeige gegen Moderator
Der Moderator hatte am Mittwoch nach Bekanntwerden der Schüsse auf Fico laut dem Sender VRT wörtlich gesagt: "An alle, die erwägen, Alexander De Croo zu erschiessen, sich aber wegen der Sicherheitsvorkehrungen um ihn herum nicht trauen: Ihr seht, es ist möglich, einen Premierminister abzuknallen. Also sage ich: nur zu."
Fico war in der Slowakei mit mehreren Schüssen niedergeschossen worden. Am Donnerstag war sein Zustand weiter ernst.
Belgiens Premierminister De Croo erstatte am Donnerstag Anzeige in der Stadt Waregem im Westen des Landes. "Die Meinungsfreiheit ist zwar ein hohes Gut, aber Aufrufe zur Gewalt sind strafbar", erklärte der 48-jährige De Croo, der einer Sieben-Parteien-Koalition um seine flämischen Liberalen vorsteht. (mt/dpa/afp)
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