Am Samstag befreite das israelische Militär vier Geiseln aus dem Gazastreifen – Berichten zufolge halfen auch die USA und Grossbritannien dabei.
Die USA und Grossbritannien haben Medienberichten zufolge Israel bei der Vorbereitung eines Militäreinsatzes unterstützt, bei dem am Samstag vier Geiseln aus dem Gazastreifen gerettet wurden.
Unter anderem wegen dieser internationalen Hilfe mache der israelische Geheimdienst Fortschritte bei der Suche nach Geiseln, berichtete die "New York Times" am Sonntag (Ortszeit).
Unterstützung durch Drohnen
Das US-Militär fliege seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober mit Überwachungsdrohnen über das Küstengebiet. Diese könnten das Tunnelnetz der Hamas nicht kartografieren, aber mit Wärmebildkameras Kämpfer an Ein- und Ausgängen erkennen, schreibt die Zeitung.
Israelische Drohnen verfügten zwar über die gleiche Ausstattung, mit mehr Drohnen könnten jedoch grössere Gebiete über längere Zeiträume überwacht werden. Die gesammelten Informationen über Aufenthaltsorte der Geiseln seien oft bruchstückhaft, könnten aber Hinweise darauf geben, wann ein guter Zeitpunkt für einen Befreiungsversuch sei.
Wochenlange Proben für die Geiselbefreiung
Der Militäreinsatz vom Wochenende sei wochenlang geprobt worden, berichtete die "Washington Post". Dabei seien auch Modelle der Gebäude in Nuseirat gebaut worden, in denen die Geiseln vermutet worden waren.
Bei der Befreiungsaktion wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde 274 Palästinenser getötet und rund 700 weitere verletzt. Israels Armee-Sprecher Daniel Hagari wiederum hatte am Samstagabend von weniger als 100 Todesopfern gesprochen.
Noch über 100 Geiseln im Gazastreifen
Nach israelischen Informationen befinden sich weiterhin 120 Geiseln im Gazastreifen. Der Geheimdienst gehe davon aus, dass eine Gruppe in der Nähe von Hamas-Anführer Jihia al-Sinwar festgehalten werde, hiess es in der "New York Times".
Bewacher der Geiseln hätten die Anweisung, diese zu erschiessen, wenn sie von israelischen Truppen überrascht würden. Nach Darstellung der Hamas sollen bei der Rettung am Samstag auch mehrere Geiseln getötet worden sein. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. (dpa/lag)
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