Die Fregatte Hessen der Bundeswehr wird am Donnerstag mit etwa 240 Soldatinnen und Soldaten aus ihrem Heimathafen in Wilhemlshaven auslaufen. Ziel ist möglicherweise das Rote Meer.

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Die Bundeswehr will am Donnerstag die Fregatte "Hessen" zu einem möglichen Einsatz im Roten Meer auf den Weg schicken. Das Schiff werde am Donnerstag von Wilhelmshaven aus Richtung Mittelmeer in See stechen und sich dann - vorbehaltlich eines Mandats der EU und des Bundestags - an der internationalen Marinemission zum Schutz der Seewege im Roten Meer beteiligen, teilte das Bundesverteidigungsministerium am Dienstag in Berlin mit.

"Ein potentieller Einsatz im Roten Meer wird für Schiff und Besatzung einen erneuten Härtetest darstellen", erklärte der Kommandant der "Hessen", Fregattenkapitän Volker Kübsch. Er verwies auf die Risiken des Einsatzes im Roten Meer, wo die mit Iran verbündete Huthi-Miliz aus dem Jemen seit Wochen Handelsschiffe mit Raketen angreift. "Die Bedrohung dort ist nun nicht mehr abstrakt, sie ist ganz konkret und besteht aus einer Vielzahl an Waffen, die dort regelmässig zum Einsatz gebracht wurden", erklärte Kübsch.

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Die "Hessen" soll laut Verteidigungsministerium mit einer Besatzungsstärke von etwa 240 Soldatinnen und Soldaten auslaufen. Dies schliesse neben der eigentlichen Stammbesatzung das Flugbetriebsteam für zwei Bordhubschrauber Sea Lynx sowie weiteres Einsatzpersonal wie ein Ärzteteam, Soldaten des Seebataillons und einen Militärpfarrer mit ein.

EU-Mission "Aspides" soll Handelsschiffe gegen Huthi absichern

Fregattenkapitän Kübsch verwies auf die Fähigkeiten des Schiffs und seiner Besatzung. Er wolle daher "allen Freunden und Angehörigen der Besatzung ein wenig die Sorgen um uns nehmen", erklärte er. "Sie können sich in jeder Hinsicht auf uns verlassen."

Die EU-Mission "Aspides" (altgriechisch für "Schilde") soll helfen, Handelsschiffe gegen Angriffe der Huthi-Miliz im Jemen zu sichern. Wegen der seit Anfang Oktober anhaltenden Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer ist die Schifffahrt in der Region teils zum Erliegen gekommen.

Die Miliz sieht sich als Teil der gegen Israel gerichteten pro-iranischen "Achse des Widerstands" im Nahost-Krieg. Bereits seit Dezember versuchen Kriegsschiffe einer internationalen Koalition unter US-Führung, die Route entlang der jemenitischen Küste zu sichern.

Die EU-Mission soll drei Kriegsschiffe mitsamt Begleitflugzeugen wie Hubschraubern und Drohnen umfassen. Sie sieht keine Angriffe auf Huthi-Stellungen an Land vor, wie es bei der Mission "Poseidon Archer" von Grossbritannien und den USA der Fall ist. Der formelle Beschluss für die EU-Mission soll beim nächsten Aussenministertreffen am 19. Februar fallen. Im Anschluss müsste der Bundestag die deutsche Beteiligung noch beschliessen.(afp/jst)

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