Eigentlich sollten am Donnerstag drei weitere israelische Geiseln freigelassen werden. Die Hamas wirft Israel jedoch vor, Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu verzögern und droht damit, die geplante Freilassung zumindest zu verzögern. Israel weist die Vorwürfe zurück.
Die radikalislamische Hamas ist der Ansicht, dass Israel absichtlich Hilfslieferungen in den Gazastreifen verzögert - und droht Israel mit einer Verzögerung der Freilassungen weiterer Geiseln. "Wir warnen davor, dass fortgesetzte Verzögerungen (...) den natürlichen Verlauf des Abkommens, einschliesslich des Gefangenenaustauschs, beeinträchtigen werden", sagte ein Hamas-Vertreter am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP.
Israel wies die Vorwürfe der islamistischen Palästinenserorganisation als Falschnachrichten zurück. Ein Sprecher der israelischen Behörde des Verteidigungsministeriums für zivile Angelegenheiten sagte: "Das sind völlige Fake News."
Ein weiterer Vertreter der islamistischen Palästinenserorganisation teilte der AFP mit, sie habe ägyptische Vermittler bei Verhandlungen in Kairo darum gebeten, einzugreifen. Die Hamas warf Israel zudem vor, entgegen der Vereinbarungen im Waffenruhe-Abkommen Güter wie Treibstoff, Zelte und schweres Gerät derzeit nicht in den Gazastreifen zu schicken.
Drei Geiseln sollten am Donnerstag freikommen
Entsprechend der Vereinbarungen zwischen Israel und den Islamisten sollten am Donnerstag drei weitere Geiseln freigelassen werden. Unter ihnen ist mit Arbel Yehud eine Zivilistin, die Medienberichten zufolge einen familiären Bezug zu Deutschland hat. Hinzu kommen die Soldatin Agam Berger und eine weitere Geisel, deren Identität zunächst nicht bekanntgegeben wurde.
Ursprünglich war die Freilassung von 33 Geiseln in der ersten Phase des Waffenruhe-Abkommens zwischen der Hamas und Israel vorgesehen. Inzwischen ist jedoch bekannt, dass nur noch 25 israelische Geiseln am Leben und acht verstorben sind.
Sieben weibliche Geiseln waren bereits an den vergangenen beiden Wochenenden nach Israel zurückgekehrt. Nach der geplanten Freilassung der drei Geiseln am Donnerstag sollen am Samstag drei weitere freigelassen werden. Im Gegenzug liess Israel 290 Häftlinge aus Gefängnissen frei, 289 davon Palästinenser. (AFP/bearbeitet von ank und nap)
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