Bei einem mutmasslich israelischen Luftangriff auf die südliche Gaza-Stadt Rafah sind nach Angaben der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mindestens elf Palästinenser getötet worden. Weitere 50 Menschen seien verletzt worden, teilte die Behörde am Samstag mit. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.
Das israelische Militär äusserte sich zunächst nicht zu dem Vorfall. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde sollen Zelte von Flüchtlingen getroffen worden sein, die sich vor dem Eingang zum Emiratischen Krankenhaus im Stadtteil Tal al-Sultan befunden haben. Unter den Todesopfern sind demnach ein Sanitäter und eine Krankenschwester der Klinik.
1,5 Millionen Menschen in beengten Verhältnissen
In Rafah, der südlichsten Stadt des Gazastreifens an der Grenze zu Ägypten, leben derzeit rund 1,5 Millionen Menschen auf engstem Raum zusammengedrängt. Bei den meisten von ihnen handelt es sich um Flüchtlinge, die aus anderen Teilen des abgeriegelten Küstenstreifens vor dem Krieg geflohen sind. Sie sind zumeist in Zelten ohne ausreichende sanitäre Anlagen und Gesundheitsversorgung untergebracht.
Israel erklärt Teile von Rafah zu sicheren Gebieten
Israel hatte nach Medienberichten Teile von Rafah, darunter Tal al-Sultan, als sichere Gebiete ausgewiesen, als es die palästinensische Zivilbevölkerung in früheren Phasen des Krieges dazu aufgefordert hatte, bestimmte Teile des Gazastreifens zu räumen, um nicht in die Kampfhandlungen verwickelt zu werden. Auslöser des Krieges war das beispiellose Massaker, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt haben.
© dpa
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