Irans Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif hat Bedenken, dass ein Krieg gegen die USA unvermeidbar sei. Das sagte er in einem Interview des amerikanischen Senders CBS.
Nach den Angriffen auf Ölanlagen in Saudi-Arabien und anhaltenden Drohungen der USA könnte ein Krieg im Nahen Osten dem iranischen Aussenminister zufolge unvermeidbar sein.
Im Gespräch mit dem US-Sender CBS sagte Mohammed Dschawad Sarif auf die Frage, ob er zuversichtlich sei, dass ein Krieg verhindert werden könne: "Nein. Nein, ich bin nicht zuversichtlich, dass wir Krieg vermeiden können." Es werde nicht der Iran sein, der einen Krieg beginnen werde, sagte Sarif einer am Sonntag veröffentlichen Mitschrift zufolge. Er warnte jedoch, dass sich der Iran entschlossen wehren werde. Es könne in solch einem Fall "keinen begrenzten Krieg" geben, drohte er.
Sarif: Iran war nicht an Angriffen in Saudi-Arabien beteiligt
Sarif erklärte erneut, der Iran sei trotz gegenteiliger Vorwürfe der US-Regierung nicht der Urheber der Angriffe auf Ölanlagen vom 14. September. Der Iran würde eine unabhängige Untersuchung der Angriffe unter Führung der Vereinten Nationen unterstützen, erklärte Sarif. Eine unparteiische Untersuchung würde zu dem Schluss kommen, dass die Angriffe nicht vom Iran ausgegangen seien, erklärte der Minister. Sarif war anlässlich der UN-Vollversammlung in New York.
Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen bekannten sich zu den Angriffen. Nach Ansicht der US-Regierung wären die Rebellen jedoch gar nicht in der Lage gewesen, einen solch komplexen Angriff aus grosser Entfernung alleine durchzuführen. Die Angriffe in Saudi-Arabien hatten Hoffnungen, dass es in New York zu einem Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem iranischen Kollegen Hassan Ruhani kommen könnte, zunichte gemacht. Trump sagte am Sonntag erneut, es sei nichts permanent ausgeschlossen, aber es gäbe derzeit "keine Pläne" für ein Treffen mit dem Iran. (mgb/dpa)
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