Eine Rakete, die auf den Golanhöhen zwölf junge Menschen getötet hat, war nach israelischen Angaben mit einem mehr als 50 Kilogramm schweren Sprengkopf bestückt. Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi sagte bei einem Besuch bei dem Ort des Einschlags: "Wir haben die Überreste der Rakete an der Mauer des Fussballfelds untersucht. Wir können sagen, dass es sich um eine Falak-Rakete mit einem Sprengkopf mit einem Gewicht von 53 Kilogramm handelt." Es sei eine Rakete der libanesischen Hisbollah-Miliz. "Wer eine solche Rakete auf ein Wohngebiet schiesst, will Zivilisten töten, will Kinder töten."

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Raketenangriff auf Fussballplatz in Madschd al-Schams

Am Samstag waren bei einem Raketenangriff in der drusischen Ortschaft Madschd al-Schams auf den Golanhöhen mindestens zwölf Menschen im Alter von 10 und 20 Jahren getötet worden, die meisten davon Kinder und Jugendliche. Eine Rakete iranischer Bauart schlug dort nach israelischen Angaben auf einem belebten Fussballplatz ein. Die Hisbollah teilte in einer Erklärung mit, man habe mit dem Angriff nichts zu tun. Dies wurde von Israels Militär jedoch als falsch eingestuft. Denkbar ist nach Experteneinschätzung auch, dass die Rakete ihr eigentliches militärisches Ziel verfehlte.

Der Generalstabschef drückte seine Solidarität mit der drusischen Gemeinschaft auf den besetzten Golanhöhen aus. "Wir erhöhen stark unsere Bereitschaft für die nächste Phase der Kämpfe im Norden", sagte Halevi zudem. "Wir haben die Fähigkeit, sehr weit entfernt vom Staat Israel zuzuschlagen." Es werde weitere Herausforderungen geben. "Wenn es notwendig ist, werden wir mit Stärke handeln."

Hisbollah schlägt zurück: Raketenangriff auf Golanhöhen nach israelischem Angriff

Seit Beginn des Gaza-Kriegs im vergangenen Oktober liefern sich die Hisbollah und Israels Armee nahezu täglich Gefechte. Der Raketenangriff auf den Golanhöhen folgte auf einen israelischen Angriff im Dorf Kfar Kila nahe der libanesisch-israelischen Grenze, bei dem nach Angaben der Hisbollah vier ihrer Mitglieder getötet wurden. Die vom Iran unterstützte Miliz handelt aus Solidarität mit der Hamas, die auch im Libanon aktiv ist.

Der tödliche Angriff in Madschd al-Schams war bisher der schlimmste Vorfall auf israelischer Seite seit Beginn der Gefechte mit der Hisbollah.   © dpa

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