Israel wird nach den Worten des israelischen Armeechefs Herzi Halevi auf den Grossangriff des Iran in der Nacht zum Sonntag reagieren.
Auf den iranischen Raketen- und Drohnenangriff wird es nach den Worten des israelischen Generalstabschefs Herzi Halevi eine Antwort geben. Beim Besuch der Luftwaffenbasis Nevatim, die an der Abwehr des Angriffs am späten Samstagabend beteiligt gewesen war, sagte Halevi: "Während wir nach vorne blicken, erwägen wir unsere Schritte." Auf einen Angriff mit so vielen Raketen auf das Territorium Israels werde eine Reaktion folgen.
"Der Abschuss so vieler Raketen, Marschflugkörper und Drohnen auf das Territorium des Staates Israel wird eine Antwort zur Folge haben", sagte Halevi am Montag vor Soldaten, wie es in einer Erklärung der Armee hiess.
Armeesprecher Daniel Hagari erklärte seinerseits: "Wir werden tun, was immer nötig ist, um den Staat Israel zu schützen, und wir werden es bei der Gelegenheit und zu dem Zeitpunkt tun, die wir selbst bestimmen."
Genaue Reaktion Israels noch unklar
Der Iran hatte in der Nacht zum Sonntag erstmals von seinem Staatsgebiet aus direkt Israel angegriffen. Nach israelischen Angaben wurden fast alle der über 300 vom Iran gestartetem Drohnen und Raketen abgewehrt. Dabei wurde Israel unter anderen von den USA, Grossbritannien und Jordanien unterstützt.
Der Angriff hatte nur geringe Schäden hinterlassen, die Militärbasis Nevatim wurde laut der Armee "leicht getroffen". Von der Armee veröffentlichte Aufnahmen zeigten einen Krater auf einer Baustelle des Stützpunkts.
Am Montag war erneut das israelische Kriegskabinett zusammengetreten. Eine offizielle Stellungnahme zu dem Treffen gab es zunächst nicht. Der Fernsehsender Channel 12 berichtete ohne Angabe von Quellen, es seien verschiedene Szenarien erörtert worden, wie auf den iranischen Grossangriff reagiert werden könne. Israels Ziel ist es demnach, dem Iran zu schaden, aber keinen umfassenden Krieg auszulösen.
USA wollen sich zu möglichem Gegenschlag nicht äussern
"Wir werden den Israelis das Wort überlassen", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Montag. Die USA seien nicht an dem Entscheidungsprozess beteiligt.
Ähnlich äusserte sich auch Pentagon-Sprecher Pat Ryder. Auf die Frage, ob die USA besorgt seien, dass ein israelischer Vergeltungsschlag amerikanische Streitkräfte in der Region gefährden könne und die USA sich deshalb nicht daran beteiligen wollten, sagte er: "Ich möchte zu diesem Zeitpunkt nicht auf Hypothesen eingehen."
Ryder betonte erneut, die USA stünden an der Seite Israels und würden die nötigen Schritte unternehmen, um die eigenen Streitkräfte in der Region sowie den Verbündeten zu verteidigen. Die USA hatten nach dem iranischen Angriff ihr "eisernes Bekenntnis" zu Israels Sicherheit bekräftigt. Washington will sich aber an einem möglichen Vergeltungsschlag nicht beteiligen und dringt wie andere Verbündete auf eine Deeskalation. (dpa/afp/ng)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.