Der Konflikt zwischen den USA und dem Iran schwelt schon länger - und ist noch lange nicht gelöst. Eine Chronologie der Eskalation.

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Ein paar Tage lang ging akute Angst um: Die Gefahr eines Krieges zwischen den USA und dem Iran schien grösser denn je. Nun sieht es so aus, als sei das Schlimmste vorerst abgewendet - aber eben nur vorerst.

Die Spannungen hatten sich mit der gezielten Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani durch einen US-Drohnenangriff drastisch verschärft. Doch den Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und Teheran gibt es schon länger. Die Entwicklungen seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump vor drei Jahren:

Mai 2017: Trump will den Iran "isolieren"

Bei einer Rede in der saudiarabischen Hauptstadt Riad ruft Trump mehr als 30 Staats- und Regierungschefs muslimischer Länder dazu auf, den Iran zu "isolieren".

Er wirft Teheran vor, "Terroristen" zu finanzieren und auszurüsten.

September 2017: Der Iran als "Schurkenstaat"

Vor der UN-Vollversammlung legt der US-Präsident nach: Die iranische Führung habe ihr Land in einen "verarmten Schurkenstaat" verwandelt.

Zugleich droht Trump erneut mit der Aufkündigung des internationalen Atomabkommens mit dem Iran.

Mai 2018: Austritt aus dem Atomabkommen

Der Drohung lässt Trump am 8. Mai 2018 Taten folgen. Er erklärt den einseitigen Rückzug seines Landes aus dem Wiener Abkommen von 2015.

Drei Monate später setzt die US-Regierung zuvor ausgesetzte Sanktionen gegen den Iran wieder in Kraft.

April 2019: Die Revolutionsgarden als "Terrororganisation"

Am 8. April setzt Washington die iranischen Revolutionsgarden auf die schwarze Liste der "ausländischen Terrororganisationen". Das umfasst auch die von General Soleimani angeführten und für Auslandseinsätze zuständigen Al-Kuds-Brigaden.

Es ist das erste Mal, dass die USA eine ausländische Militäreinheit auf ihre Terrorliste setzen.

Mai und Juni 2019: Spannungen im Persischen Golf

Für zusätzlichen Zündstoff sorgt eine Reihe von Angriffen auf Tanker im Persischen Golf. Die USA machen dafür den Iran verantwortlich, der dies abstreitet.

Am 20. Juni schiessen die iranischen Revolutionsgarden nach eigenen Angaben eine US-Spionagedrohne ab. Die USA bereiten daraufhin einen Vergeltungsangriff vor, den Trump aber kurzfristig wieder absagt.

Juli 2019: Iran verstösst gegen Bestimmungen des Atomabkommens

Als Reaktion auf die US-Handlungen verstösst Teheran gegen zentrale Bestimmungen des Atomabkommens. Der Iran überschreitet die erlaubte Menge von angereichertem Uran und erhöht kurz darauf den Anreicherungsgrad.

Im November nimmt der Iran die Urananreicherung in der Atomanlage Fordo wieder auf - ein weiterer Verstoss gegen das Atomabkommen.

September 2019: Angriffe auf saudiarabische Erdölanlagen

Drohnen- und Raketenangriffe treffen zwei saudiarabische Ölanlagen. Zu den Attacken bekennen sich die vom Iran unterstützten jemenitischen Huthi-Rebellen.

Saudi-Arabien, die USA und mehrere europäische Länder, darunter auch Deutschland, machen aber Teheran dafür verantwortlich.

Dezember 2019: Gewalteskalation im Irak

Bei Raketenangriffen im Irak wird am 27. Dezember ein US-Bürger getötet. Als Reaktion darauf fliegen die USA zwei Tage später Luftangriffe auf pro-iranische Milizen und töten mindestens 25 Kämpfer.

Zwei weitere Tage später stürmen pro-iranische Demonstranten die US-Botschaft in Bagdad.

Januar 2020: Soleimanis Tötung

In der Nacht auf den 3. Januar wird bei einem US-Drohnenangriff am Flughafen von Bagdad General Soleimani getötet. Der Iran droht umgehend mit Vergeltung. Die US-Regierung erklärt, Soleimani habe Angriffe gegen US-Soldaten und Diplomaten geplant, und warnt den Iran vor Vergeltungsangriffen.

In der Nacht zum 8. Januar beschiesst der Iran dann nach US-Angaben mit Raketen zwei Militärstützpunkte im Irak, in denen Soldaten der USA sowie verbündeter Staaten stationiert sind - auch Bundeswehrsoldaten.

Am 11. Januar gesteht der Iran nach tagelangem Abstreiten nun doch ein, für den Absturz eines ukrainischen Passagierflugzeugs mit 176 Todesopfern verantwortlich zu sein. Das Militär habe die Maschine unbeabsichtigt abgeschossen, es handele sich um menschliches Versagen, hiess es am Samstag in einer Presseerklärung. Präsident Hassan Ruhani äusserte sein Bedauern und versprach eine gründliche Untersuchung.

Als Reaktion auf den irrtümlichen Abschuss haben Hunderte Menschen im Iran gegen die Führung der Islamischen Republik protestiert. Unterstützung bekamen die Demonstranten von US-Präsident Donald Trump, der ihren Mut lobte und den Beistand Amerikas zusicherte. (hub/afp/dpa)

USA-Iran-Konflikt

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