Israel muss sich nicht nur gegen den Terror der Hamas aus dem Gazastreifen verteidigen. Auch in anderen Grenzregionen nehmen die Konfrontationen zu. Ein Blick auch auf jene Fronten, die in der Berichterstattung meist eine untergeordnete Rolle spielen.

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Mit dem Angriff auf Israel hat die Terrororganisation Hamas einen Krieg entfesselt. Gegenseitiger Beschuss und gewaltsame Zusammenstösse beschränken sich längst nicht mehr auf den Gazastreifen. Israel kämpft an vier Fronten:

Gazastreifen

Aus dem Gazastreifen heraus hat die dort herrschende Hamas am 7. Oktober in Israel ein Massaker an Zivilisten angerichtet. Mehr als 1.400 Menschen kamen dabei und in den folgenden Tagen ums Leben. Militante verschleppten mehr als 200 Menschen in das dicht besiedelte Küstengebiet. Seither greift die israelische Luftwaffe dort Ziele an.

Zuletzt hat sie ihre Angriffe auf den Gazastreifen nochmals verstärkt, um eine Bodenoffensive gegen die islamistische Hamas vorzubereiten. "Wir werden in den Gazastreifen reingehen. Wir werden für eine operative, professionelle Mission reingehen: um die Hamas-Aktivisten und die Infrastruktur der Hamas zu eliminieren", kündigte Israels Generalstabschef Herzi Halevi an. Auf palästinensischer Seite ist zwischenzeitlich von mehr als 7.000 Toten die Rede.

Westjordanland

Seit Beginn des Kriegs zwischen der Hamas und Israel hat sich die Sicherheitslage auch in der neben dem Gazastreifen zweiten autonom verwalteten Palästinenserregion, dem Westjordanland, massiv verschlechtert. Quasi täglich sterben Menschen bei Konfrontationen zwischen Palästinensern und israelischen Soldaten beziehungsweise israelischen Siedlern.

Der tödliche Konflikt in einem Flüchtlingslager in Dschenin vom Mittwoch ist nur ein Beispiel. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah kamen vier Menschen bei einem Drohnenangriff der israelischen Armee ums Leben, 29 seien zum Teil schwer verletzt worden. Israels Armee sprach von einer Razzia, bei der zwei Terrorverdächtige festgenommen worden seien. Die Streitkräfte seien dabei mit explosiven Gegenständen beworfen worden, woraufhin sie die mutmasslichen Terroristen mit einer Drohne angegriffen hätten.

Libanon

Auch im Norden, an der Grenze zum Libanon, brodelt es. In dem fragilen, zerfallenden Nachbarland hat die islamistische Partei und Miliz Hisbollah das Sagen, die als wichtigster Unterstützer der Hamas gilt. Die Hisbollah beschiesst israelische Stellungen mit Panzerabwehrraketen. Israel feuert mit Präzisionsmunition und Artillerie zurück.

Die Gefechte nehmen derzeit stetig zu. Fast täglich kommt es zu gewaltsamen Zwischenfällen. Auf beiden Seiten gab es bereits Todesopfer. Die Hisbollah meldete seit Beginn der jüngsten Konfrontationen mindestens 40 Tote in den eigenen Reihen.

Syrien

Die vierte Front liegt im Osten: die Grenze zu Syrien. Denn hier haben sowohl Erzfeind Iran als auch die Hisbollah ihre Finger im Spiel. Die Hisbollah kämpft im syrischen Bürgerkrieg an der Seite der Regierungstruppen von Präsident Assad, ebenso iranische Revolutionsgarden. Das Regime in Teheran wiederum rüstet Hisbollah und Hamas seit Jahren auf und unterstützt sie finanziell massiv.

Um zu verhindern, dass der Iran und die mit ihm verbündeten islamistischen Milizen in Syrien weiter an Einfluss gewinnen, bombardiert die israelische Luftwaffe dort immer wieder militärische Stellungen. Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas haben sich die Angriffe ausgeweitet. Erst am Mittwoch attackierte die israelische Armee mit Kampfflugzeugen militärische Infrastruktur und Mörserstellungen der syrischen Armee - eigenen Angaben zufolge als Reaktion auf Beschuss aus Syrien vom Vortag. (Mit Material von dpa)

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