• 20:49 Uhr: ➤ Hamas gibt zu: Schicksal vieler israelischer Geiseln unbekannt
  • 19:15 Uhr: Israel nimmt zwei Schwestern von getötetem Hamas-Vizechef al-Aruri fest
  • 17:21 Uhr: Israels Botschafter erinnert an Geiseln: "Zeit spielt gegen uns"
  • 12:59 Uhr: Netanjahu: Israel führt "gerechten Krieg"
  • 10:38 Uhr: Israels Generalstabschef: Erhöhen militärischen Druck auf Hamas
  • 09:25 Uhr: Israelische Armee: "Vier Terroristen" an Grenze zum Libanon getötet
  • 08:15 Uhr: Baerbock betont Unterstützung zur Freilassung der Hamas-Geiseln

Mehr News zum Krieg in Nahost

➤ Hamas gibt zu: Schicksal vieler israelischer Geiseln unbekannt

  • 20:49 Uhr

Die radikalislamische Hamas hat eigenen Angaben zufolge in den vergangenen Wochen den Überblick über den Verbleib vieler aus Israel entführter Geiseln verloren. Das Schicksal vieler Geiseln sei mittlerweile "unbekannt", sagte der Sprecher des bewaffneten Arms der Hamas, Abu Obeida, am Sonntag in einer Fernsehansprache. "Höchstwahrscheinlich" seien viele von ihnen kürzlich getötet worden, "der Rest" sei ständig "in grosser Gefahr". Die Regierung und Armee Israels trügen die "volle Verantwortung".

Am 7. Oktober hatte die Hamas einen brutalen Überfall auf Israel gestartet und 1140 Menschen getötet sowie rund 250 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. 132 von ihnen befinden sich nach israelischen Angaben noch im Gazastreifen, allerdings sind 25 von ihnen vermutlich tot. (AFP)

+++

Weitere News gibt's in unserem WhatsApp-Kanal. Jetzt abonnieren!

© dpa-infografik GmbH

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in Nahost vom 14. Januar:

Israel nimmt zwei Schwestern von getötetem Hamas-Vizechef al-Aruri fest

  • 19:15 Uhr

Israelische Soldaten haben im besetzten Westjordanland zwei Schwestern des im Libanon getöteten Vizechefs der radikalislamischen Hamas, Saleh al-Aruri, festgenommen. Die israelische Armee erklärte, die beiden Frauen seien festgenommen worden, weil sie zu "Terrorismus gegen den Staat Israel" aufgerufen hätten. Einzelheiten nannte die Armee nicht. Der Schwager des Hamas-Vizechefs, Auad al-Aruri, sagte, die zwei Frauen und mehrere andere Familienmitglieder seien in israelische Verwaltungshaft genommen worden.

Der Verein palästinensischer Gefangener erklärte, die 52-jährige Dalal al-Aruri und die 47-jährige Fatima al-Aruri seien an verschiedenen Orten in der Nähe von Ramallah festgenommen worden. Fatima al-Aruris Sohn Mohammed Sakr sagte, seine Mutter sei vor Tagesanbruch bei einem Armeeeinsatz in ihrem Wohnviertel festgenommen worden.

Al-Aruri und sechs weitere Hamas-Vertreter waren am 2. Januar bei einem Israel zugeschriebenen Angriff in einem Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut getötet worden. Der 57-Jährige galt als wichtiger Militärstratege der Hamas und als einer ihrer Anführer im Westjordanland. Israel macht ihn für die Planung zahlreicher Anschläge verantwortlich. Auch an der Planung des Angriffs auf Israel am 7. Oktober soll er beteiligt gewesen sein. (AFP)

+++

Israels Botschafter erinnert an Geiseln: "Zeit spielt gegen uns"

  • 17:21 Uhr

100 Tage nach dem verheerenden Grossangriff der islamistischen Hamas hat Israels Botschafter Ron Prosor an die israelischen Geiseln im Gaza-Krieg erinnert. "Es ist klar, dass wir alles tun müssen, um sie wieder zurück nach Hause zu bringen", sagte Prosor bei einer Kundgebung am Sonntag auf der Museumsinsel in Berlin-Mitte. Dies sei wichtig, weil die Zeit davon laufe. "Die Zeit spielt gegen uns", betonte der Botschafter in Berlin-Mitte.

Bei der Kundgebung hatten Hunderte Menschen den israelischen Hamas-Geiseln und deren Angehörigen gedacht. Zuvor waren zahlreiche Teilnehmer zunächst vom Mauerpark im Stadtteil Prenzlauer Berg bis zur Kundgebung auf der Museumsinsel gezogen. Die Polizei sprach von rund 600 Teilnehmern, die Lage war einer Sprecherin zufolge am Nachmittag ruhig. Prosor dankte auch Bundeskanzler Olaf Scholz und der Bundesregierung, sich klar an die Seite Israels zu stellen.

Im Anschluss an die Kundgebung war ein Gedenkkonzert mit dem in Berlin lebenden Pianisten Igor Levit geplant, der auf einem gelben Klavier spielen wollte. Mit dieser Aktion will die Angehörigeninitiative "Das gelbe Piano" einer Ankündigung zufolge an das Schicksal der Geiseln erinnern.

Auch mehr als drei Monate nach dem Massaker am 7. Oktober, bei dem Terroristen der Hamas und anderer Palästinenserorganisationen mehr als 1200 Menschen auf oft bestialische Weise getötet und 250 weitere in den Gazastreifen verschleppt hatten, werden in dem Küstenstreifen noch 136 Menschen festgehalten. Von den 105 Geiseln, die während einer einwöchigen Feuerpause im November im Gegenzug für 240 palästinensische Häftlinge freigekommen waren, beschreiben viele grauenhafte Bedingungen während ihrer Gefangenschaft. (dpa/tas)

+++

Netanjahu: Israel führt "gerechten Krieg"

  • 12:59 Uhr

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sein Land zum 100. Tag des Gaza-Kriegs erneut auf einen Kampf "bis zum vollständigen Sieg" eingeschworen. Der Staat Israel, seine Streitkräfte und Sicherheitsdienste führten einen "moralischen und gerechten Krieg, der seinesgleichen sucht, gegen die Hamas-Monster, die neuen Nazis", sagte der innenpolitisch unter Druck stehende Regierungschef am Samstag. "Niemand wird uns stoppen", sagte Netanjahu und wies dabei auf die von Südafrika beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag eingereichte Klage wegen Völkermords hin. Netanjahu hatte Bundeskanzler Olaf Scholz dafür gedankt, dass Deutschland die Völkermord-Klage klar zurückwies.

"Die heuchlerische Attacke in Den Haag gegen den Staat der Juden, der aus der Asche des Holocaust entstanden ist, auf Geheiss derjenigen, die gekommen sind, um einen weiteren Holocaust an den Juden zu begehen, ist ein moralischer Tiefpunkt in der Geschichte der Nationen", sagte Netanjahu. In den Tunneln der Hamas unter dem Gazastreifen habe die Armee Kopien von Adolf Hitlers "Mein Kampf" gefunden.

"Nicht umsonst hat der deutsche Kanzler Scholz, nachdem er die Gräueltaten des Massakers vom 7. Oktober gesehen hatte, gesagt: 'Die Hamas sind die neuen Nazis'", sagte Netanjahu. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Netanjahu am 17. Oktober in Tel Aviv hatte dies allerdings vor den Journalisten nicht Scholz, sondern Netanjahu selbst gesagt. Ein deutscher Regierungssprecher erklärte am Sonntag auf Anfrage, Scholz habe "diese Formulierung selbst nie benutzt".

"Wir werden den Krieg bis zum Ende fortsetzen - bis zum vollständigen Sieg, bis wir alle unsere Ziele erreicht haben: Die Beseitigung der Hamas, die Rückgabe aller unserer Geiseln und die Gewährleistung, dass der Gazastreifen nie wieder eine Bedrohung für Israel darstellen wird", sagte der Netanjahu. Es sei zudem ein Krieg gegen "die Achse des Bösen, angeführt vom Iran und seinen drei Stellvertretern", sagte der Regierungschef und führte neben der Hamas auch die Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon und die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen an. (dpa)

+++

Israels Generalstabschef: Erhöhen militärischen Druck auf Hamas

  • 10:38 Uhr

Israels Armee will den militärischen Druck auf die islamistische Hamas zum 100. Tag des Krieges im Gazastreifen weiter erhöhen. Das kündigte der israelische Generalstabschef Herzi Halevi am Samstag an. "Druck, der zur Zerschlagung der Hamas und zur Rückkehr der Geiseln führt", sagte er.

An diesem Sonntag dauert der Krieg in dem von Israel abgeriegelten Küstengebiet am Mittelmeer 100 Tage an. Auslöser war die verheerende Terrorattacke der Hamas und anderer extremistischer Gruppen auf Israel am 7. Oktober. Mehr als 1.200 Menschen wurden dabei getötet und etwa 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden bisher mehr als 23.000 Menschen im Gazastreifen durch Israels Militäreinsatz getötet. Angesichts der katastrophalen humanitären Lage in dem abgeriegelten Küstengebiet steht Israel international immer mehr unter Druck.

Die Hamas-Führung setze ihre Hoffnungen auf einen Waffenstillstand "und ist überzeugt, dass dieser Moment nahe ist", sagte Halevi. Man werde weiter "entschlossen und beharrlich" sein. "Um die Hamas zu zerschlagen, ist Geduld notwendig und unerlässlich", sagte der Generalstabschef. Er ging auch auf die andauernden Konfrontationen mit der Hisbollah-Miliz im Libanon ein, die mit der Hamas verbündet ist. "Das Gebiet im Südlibanon ist ein Kampfgebiet, und das wird es auch bleiben, solange die Hisbollah von dort aus operiert", sagte Halevi. "Die Hisbollah riskiert, den gesamten Libanon in ein Kampfgebiet zu verwandeln, und das zu einem hohen Preis", warnte er. (dpa/jum)

+++

Israelische Armee: "Vier Terroristen" an Grenze zum Libanon getötet

  • 09:25 Uhr

Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge vier aus dem Libanon eingedrungene Bewaffnete getötet. Truppen, die in einem Grenzgebiet patrouillierten, hätten "eine Terrorzelle identifiziert, die aus dem Libanon in israelisches Gebiet eindrang und auf die Truppen schoss", erklärte das israelische Militär am Sonntag. Die israelischen Truppen hätten daraufhin "vier Terroristen" getötet. Die Patrouille befand sich demnach im umstrittenen Grenzabschnitt Har Dov, dem israelischen Namen der Schebaa-Farmen.

Der Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas hat zu einer deutlichen Zunahme der Spannungen im israelisch-libanesischen Grenzgebiet geführt. Immer wieder kommt es zu tödlichen Schusswechseln zwischen israelischen Truppen und der vom Iran unterstützten schiitischen Hisbollah-Miliz. Nach Zählungen der Nachrichtenagentur AFP wurden 190 Menschen im Libanon getötet, darunter mindestens 141 Hisbollah-Kämpfer. Laut der israelischen Armee wurden mindestens 13 Israelis getötet, darunter neun Soldaten. (AFP)

+++

Baerbock betont Unterstützung zur Freilassung der Hamas-Geiseln

  • 08:15 Uhr

Zum 100. Tag im Krieg zwischen Israel und der Hamas hat Bundesaussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ihre Unterstützung zur Freilassung der von der islamistischen Palästinenserorganisation verschleppten Geiseln betont. "Seit 100 Tagen fehlen Kinder, Eltern, Brüder, Schwestern, Freunde in Israel. 100 Tage voll Ungewissheit, Verzweiflung, Trauer - und Hoffnung", erklärte Baerbock am Sonntag im Onlinedienst X, ehemals Twitter. "Wir geben nicht auf, wir lassen in unserer Arbeit nicht nach, bis alle Geiseln der Hamas wieder zu Hause sind."

Am 7. Oktober hatten hunderte Kämpfer der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas Israel brutal überfallen und etwa 1140 Menschen getötet sowie rund 250 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. 132 von ihnen befinden sich nach israelischen Angaben noch im Gazastreifen, allerdings sind 25 von ihnen vermutlich tot.

Als Reaktion auf den beispiellosen Hamas-Überfall hatte Israel der islamistischen Organisation den Krieg erklärt und einen massiven Militäreinsatz im Gazastreifen gestartet. Nach Angaben des Hamas-Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dort seither mehr als 23.800 Menschen getötet. (AFP)

+++

Mit Material der dpa und AFP

Die Ticker der vergangenen Tage zum Nachlesen:

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.