- 23:27 Uhr: ➤ Israelische Armee fordert nun auch Einwohner im Süden Gazas zur Flucht auf
- 21:21 Uhr: Erdogan nennt Israel "Terrorstaat" - Netanjahu kontert
- 19:17 Uhr: Netanjahu droht der Hamas mit "Vernichtung"
- 15:15 Uhr: UN-Nothilfekoordinator legt Zehn-Punkte-Plan für Gaza vor
- 13:33 Uhr: Abbas: Gaza-Krieg ist "Krieg gegen die Existenz der Palästinenser"
- 06:06 Uhr: Netanjahu fordert Unterstützung im Kampf gegen die Hamas
➤ Israelische Armee fordert nun auch Einwohner im Süden Gazas zur Flucht auf
- 23:27 Uhr
Die israelische Armee hat nach Medienberichten erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs auch Einwohner des südlichen Gazastreifens dazu aufgerufen, aus ihren Wohnorten zu fliehen.
Der Armeesender und die Nachrichtenseite ynet berichteten am Mittwoch, im östlichen Teil der Stadt Chan Junis seien Flugblätter in arabischer Sprache abgeworfen worden. Die Einwohner sollten sich in Sicherheit bringen, die Armee wolle nicht, dass Zivilisten zu Schaden kommen, heisse es darin. Es wurde auch dort mit einem Einsatz gegen die islamistische Hamas gerechnet. Ein Militärsprecher sagte auf Anfrage, man könne sich nicht zu operativen Aktivitäten äussern.
Die Menschen sollten sich in die bekannte sichere Zone begeben, schrieb ynet weiter. Diese Zone liegt weiter westlich am Meer. Nach Angaben örtlicher Medien reagierten die Einwohner der betroffenen Viertel in Chan Junis mit Panik auf die Mitteilung. (dpa)
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Die weiteren Nachrichten zum Krieg in Nahost vom 15. November:
Israel: Geisel brachte in Hamas-Gefangenschaft Baby zur Welt
- 21:40 Uhr
Eine weibliche Geisel in der Gewalt der islamistischen Terrororganisation Hamas hat nach israelischen Informationen ein Baby zur Welt gebracht. Sara Netanjahu, die Frau des israelischen Ministerpräsidenten, schrieb dies am Mittwoch in einem Brief an die Ehefrau des US-Präsidenten, First Lady
Sara Netanjahu schrieb in dem Brief, unter den Geiseln seien auch 32 Kinder. Eines davon sei zehn Monate alt. "Eine der entführten Frauen war schwanger", schrieb sie zudem. "Sie hat ihr Baby in Hamas-Gefangenschaft zur Welt gebracht. Man kann sich nur vorstellen, was dieser jungen Mutter durch den Kopf geht, während sie mit ihrem Neugeborenen von diesen Mördern festgehalten wird."
"Der Alptraum, der vor mehr als einem Monat begonnen hat, muss aufhören", schrieb Netanjahu. "Diese Kinder brauchen unsere Hilfe." (dpa)
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Erdogan nennt Israel "Terrorstaat" - Netanjahu kontert
- 21:21 Uhr
Kurz vor seinem Berlin-Besuch hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Israel erneut scharf angegriffen. Vor der Fraktion seiner islamisch-konservativen Partei AKP im Parlament bezeichnete Erdogan Israel am Mittwoch als "Terrorstaat" und beschuldigte das Land zum wiederholten Mal des Genozids.
Den USA und anderen westlichen Staaten warf Erdogan vor, die "Massaker" der israelischen Armee "offen zu unterstützen" oder zu rechtfertigen. Den Krieg Israels gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen bezeichnete er als einen Konflikt "zwischen dem Kreuz und dem Halbmond".
Israel konterte und warf Erdogan die Unterstützung von Terrorismus vor. "Er nennt Israel einen Terrorstaat, aber unterstützt tatsächlich den Terrorstaat der Hamas", sagte der israelische Ministerpräsident
Worauf sich Netanjahu genau bezog, war zunächst unklar. Die Türkei geht immer wieder militärisch in der Südosttürkei und dem Nordirak gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK vor. Im Nordirak, wo die PKK ihr Hauptquartier hat, fliegt das Militär auch immer wieder Luftangriffe. (AFP/dpa)
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Netanjahu droht Hamas mit "Vernichtung"
- 19:17 Uhr
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich von der wachsenden internationalen Kritik am Vorgehen des israelischen Militärs im Gazastreifen unbeeindruckt gezeigt. Stunden nach der Erstürmung des Al-Schifa-Krankenhauses in der Stadt Gaza durch israelische Soldaten am Mittwoch bekräftigte Netanjahu, Israel werde sicherstellen, dass es "keinen sicheren Ort" mehr für die radikalislamische Hamas im Gazastreifen geben werde.
"Wir werden die Hamas aufspüren und vernichten, und wir werden die Geiseln zurückbringen", sagte Netanjahu beim Besuchs eines Militärstützpunkts in Israel. Diese beiden Missionen seien "heilig", betonte der Regierungschef. Es gebe keinen Ort im Gazastreifen, den Israel nicht erreichen werde, "keinen Unterschlupf für die Mörder der Hamas".
"Man hat uns gesagt, dass wir nicht in den Gazastreifen eindringen sollten - und wir taten es trotzdem. Uns wurde gesagt, dass wir die Aussenbezirke der Stadt Gaza nicht erreichen würden, und wir taten es. Man sagte uns, wir könnten das Al-Schifa-Krankenhaus nicht betreten, und wir taten es", sagte Netanjahu. (AFP)
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Weitere Ausländer und Palästinenser mit Zweitpass verlassen Gaza
- 18:53 Uhr
Mehr als 600 Ausländer, Palästinenser mit zweitem Pass und Verwundete sind am Mittwoch aus dem Gazastreifen ausgereist. Insgesamt 644 Personen hätten den Grenzübergang Rafah nach Ägypten überquert, teilte der Kontrollpunkt auf palästinensischer Seite am Mittwoch mit.
Neben 587 Ausländern und Palästinensern mit zweitem Pass reiste demnach eine kleine Zahl an Verletzten und Patienten in ärztlicher Behandlung sowie deren Begleitpersonen nach Ägypten aus. (dpa)
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Israelische Armee zieht sich aus Al-Schifa-Klinik zurück
- 17:22 Uhr
Die israelische Armee hat sich nach Angaben eines vor Ort anwesenden Journalisten aus dem Al-Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza zurückgezogen, das sie in der Nacht zum Mittwoch gestürmt hatte. Soldaten und Panzer der israelischen Armee hätten das Gelände des Krankenhauses am Mittwochabend verlassen und um die Anlage herum Stellung bezogen, berichtete der Journalist, der mit der Nachrichtenagentur AFP zusammenarbeitet. Die israelische Armee äusserte sich auf Anfrage zunächst nicht.
Israel hatte die Erstürmung des Al-Schifa-Krankenhauses damit begründet, dass die Hamas eine Kommandozentrum auf dem Klinikgelände eingerichtet habe. Die Armee sprach von einem "präzisen und gezielten Militäreinsatz" in dem grössten Krankenhaus des Palästinensergebiets. Die Hamas weist die israelischen Vorwürfe zurück. Die USA hingegen teilen die Einschätzung Israels.
Nach Angaben des Journalisten verhörte die Armee dutzende Zivilisten in dem Krankenhaus. Diese seien inzwischen wieder freigelassen worden. (AFP/lag)
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UN-Nothilfekoordinator legt Zehn-Punkte-Plan für Gaza vor
- 15:15 Uhr
Entsetzt über die jüngsten Berichte zum Einsatz des israelischen Militärs im Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen hat der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths einen Zehn-Punkte-Plan für Gaza vorgelegt. "Das Gemetzel im Gazastreifen erreicht täglich neue Dimensionen des Grauens", teilte Griffiths am Mittwoch in Genf mit. "Die Welt erlebt schockiert, wie Krankenhäuser unter Beschuss geraten, Frühgeborene sterben und eine ganze Bevölkerung ihrer Lebensgrundlagen beraubt wird. Das darf nicht so weitergehen."
Kernpunkt des Plans ist eine humanitäre Feuerpause. Es seien kontinuierliche Hilfslieferungen nötig. Er appellierte an Israel, weitere Grenzübergänge dafür zu öffnen. Humanitäre Helfer im Gazastreifen müssten Zugang zu Treibstoff bekommen. Es müssten mehr Auffanglager für Vertriebene gebaut werden und sie müssten vor allen Angriffen geschützt werden.
Er rief "alle Seiten und diejenigen, die Einfluss auf sie haben" dazu auf, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um den Plan umzusetzen. Für die humanitäre Hilfe seien 1,2 Milliarden Dollar (1,1 Mrd. Euro) nötig. (dpa/lag)
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Abbas: Gaza-Krieg ist "Krieg gegen die Existenz der Palästinenser"
- 13:33 Uhr
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat Israel einen "Krieg gegen die Existenz der Palästinenser" vorgeworfen. In einer Rede anlässlich des 35. Jahrestags der palästinensischen Unabhängigkeiterklärung in Ramallah im besetzten Westjordanland sprach Abbas am Mittwoch von einem "Genozid", der sich "vor den Augen der Welt" abspiele. "Es ist ein Krieg gegen die Existenz der Palästinenser, gegen die nationale palästinensische Identität, die Identität des Landes und die Identität seiner Bewohner", sagte er.
Am 7. Oktober waren Hunderte Kämpfer der radikalislamischen Hamas nach Israel eingedrungen und hatten Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübt, darunter zahlreiche Kinder. Laut jüngsten israelischen Angaben wurden 1.200 Menschen in Israel getötet und mehr als 240 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Israel hatte der auch von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas daraufhin den Krieg erklärt und Stellungen der Palästinenserorganisation im Gazastreifen unter Dauerbeschuss genommen. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dabei seither mehr als 11.320 Menschen getötet, darunter tausende Kinder. (AFP/lag)
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Uno und Rotes Kreuz "zutiefst beunruhigt" wegen Erstürmung von Krankenhaus in Gaza
- 11:54 Uhr
Wegen der Erstürmung des Al-Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen durch die israelische Armee sind die Uno und das Rote Kreuz äusserst besorgt um die Sicherheit von Patienten, Flüchtlingen und medizinischem Personal in der Klinik. Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, zeigte sich am Mittwoch "zutiefst beunruhigt" durch den Armee-Einsatz, wie er im Onlinedienst X (vormals Twitter) schrieb. Die WHO habe erneut Kontakt zu dem medizinischen Personal in der Klinik verloren.
Auch UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths zeigte sich im Online-Dienst X "entsetzt" über das Vordringen von Soldaten in die Klinik. "Krankenhäuser sind kein Schlachtfeld", erklärte er. Der Schutz von Neugeborenen, Patienten, medizinischem Personal und allen Zivilisten müsse Vorrang haben.
Ähnlich äusserte sich das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK). In einer an die Nachrichtenagentur AFP in Genf übermittelten Erklärung hob das Rote Kreuz hervor, es müssten "alle Massnahmen" ergriffen werden, um jegliche Konsequenzen für Kranke, Zivilisten und medizinisches Personal zu vermeiden. (AFP/lag)
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"Wall Street Journal": Hamas will Patienten in Kampfzone behalten
- 10:41 Uhr
Israels Streitkräfte sind in das Schifa-Krankenhaus in Gaza eingedrungen und sprechen von einer gezielten Operation gegen die Hamas. Das "Wall Street Journal" fasst Hinweise zusammen, denen zufolge die Hamas die Klinik seit langem als Militärbasis missbraucht, und argumentiert am Dienstag (Ortszeit):
"Das Kriegsrecht ist in dem Fall klar: Laut der Vierten Genfer Konvention beeinträchtigt die Hamas-Nutzung von Al-Schifa für militärische Zwecke den geschützten Status als Krankenhaus. Israel ist dennoch aufgefordert, zu warnen und Mittel einzusetzen, die im Verhältnis zum angestrebten militärischen Gewinn stehen, und so hat Israel es gemacht. (...) Israel steht im Kontakt mit der Klinik und bot an, Patienten für eine Behandlung andernorts zu evakuieren. Hamas hat sich einem Transfer widersetzt - sie zieht es vor, dass Patienten, einschliesslich Babys, im Kriegsgebiet bleiben. (...)
Hamas kann die Krankenhaus-Krise zu jeder Zeit, die sie will, beenden. Sie könnte Israel Patienten in Sicherheit bringen lassen oder sich von der Klinik zurückziehen. Sie weigert sich, das zu tun, damit rechnend, dass der Westen ihr aus der Klemme hilft, indem er stattdessen Israel zwingt, sich zurückzuziehen. Viele sind erpicht, diesen Druck auszuüben. (...) Als Strategie, um den Krieg zu gewinnen, spielt es der Hamas in die Hände." (dpa)
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Arzt im Schifa-Krankenhaus berichtet von Schüssen und Bombardements
- 08:35 Uhr
Um das Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen ist nach Aussagen eines dort arbeitenden Arztes in der Nacht zum Mittwoch heftig gekämpft worden.
Es habe stundenlange Schusswechsel und Bombardements gegeben, sagte Ahmed Muchallalati, Medizinier der grössten Klinik des Küstenstreifens, der "Washington Post". Er habe israelische Panzer in Nähe des Klinikkomplexes gesehen. "Wir wissen nicht, was ihr Plan ist." Er wolle trotzdem versuchen, sich weiter um die Patienten zu kümmern.
Israel vermutet unter dem Krankenhausgelände eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas. Diese bestreitet das.
Die BBC zitierte einen Augenzeugen in der Klinik, der von sechs Panzern und mehr als Hundert Soldaten auf dem Krankenhausgelände berichtete. Einige seien maskiert gewesen und hätten auf Arabisch gerufen: "Nicht bewegen, nicht bewegen!" Auch seien Rauchbomben zum Einsatz gekommen. Unabhängig überprüfen liessen sich die Angaben am Morgen zunächst nicht. (dpa)
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Netanjahu fordert Unterstützung im Kampf gegen die Hamas
- 06:06 Uhr
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat erneut für Unterstützung seines Landes im Kampf gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen geworben. In einem Beitrag auf X (früher Twitter) schrieb Netanjahu am frühen Mittwochmorgen und wandte sich direkt an den kanadischen Premierminister Justin Trudeau: "Nicht Israel zielt absichtlich auf Zivilisten, sondern die Hamas enthauptet, verbrennt und massakriert Zivilisten im schlimmsten Horror, der seit dem Holocaust an Juden verübt wurde." Er forderte: "Die Kräfte der Zivilisation müssen Israel dabei unterstützen, die Barbarei der Hamas zu besiegen."
Zuvor hatte Trudeau am Dienstag Medienberichten zufolge auf einer Pressekonferenz in der kanadischen Provinz British Columbia die israelische Regierung "dringend" aufgefordert, in ihrem Kampf im Gazastreifen "maximale Zurückhaltung zu üben" und eine humanitäre Pause zu gewähren. Die Welt schaue zu. Im Fernsehen und in den sozialen Medien seien die Aussagen von Ärzten, Familienmitgliedern, Überlebenden sowie Kindern, die ihre Eltern verloren haben, zu hören. Trudeau fügte hinzu: "Die Welt ist Zeuge dieser Tötung von Frauen, Kindern und Babys. Das muss aufhören."
Netanjahu entgegnete Trudeau daraufhin auf X weiter: "Während Israel alles tut, um Zivilisten aus der Gefahrenzone herauszuhalten, tut die Hamas alles, um sie in der Gefahrenzone zu halten." Israel biete den Zivilisten im Gazastreifen humanitäre Korridore und sichere Zonen, während die Hamas sie mit Waffengewalt am Gehen hindere, diese zu verlassen. Nicht Israel, sondern die Hamas sollte für ein doppeltes Kriegsverbrechen zur Rechenschaft gezogen werden - das Angreifen von Zivilisten und das Verstecken hinter Zivilisten. (dpa)
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