• 19:35 Uhr: ➤ Palästinensische Terrororganisation: Geisel bei Luftangriff getötet
  • 17:51 Uhr: Bedrohung durch Hisbollah - Israel hofft auf Deutschlands Hilfe
  • 17:08 Uhr: Wieder Beschuss an israelisch-libanesischer Grenze
  • 16:34 Uhr: "Völkermord"-Vorwurf: Hamas lobt Südafrikas Klage gegen Israel
  • 16:01 Uhr: Presse-Institut: Mindestens 65 Medienvertreter in Gaza umgekommen
  • 15:12 Uhr: Gaza: Unterricht für 400.000 Schüler beeinträchtigt wegen Schäden
  • 14:37 Uhr: Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf 21.672
  • 12:44 Uhr: Israels Armee: Vierstündige Kampfpause in einem Lager in Rafah
  • 11:15 Uhr: Aktivisten: Neun Iran-treue Kämpfer bei US-Angriff in Syrien getötet

Mehr News zum Krieg in Nahost

➤ Palästinensische Terrororganisation: Geisel bei Luftangriff getötet

  • 19:35 Uhr

Nach Darstellung einer palästinensischen Terrorgruppe ist eine Geisel im Gazastreifen bei einem Luftangriff getötet worden. Zuvor habe Israels Armee versucht, den israelischen Soldaten zu befreien, hiess es vom bewaffneten Arm der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) am Samstag. Der Versuch sei gescheitert. Die von den USA und der EU als Terrororganisation eingestufte Gruppe behielt seine Leiche demnach. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee wollte auf Anfrage keinen Kommentar geben.

Bei dem schlimmsten Massaker der Geschichte Israels am 7. Oktober ermordeten Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen rund 1200 Menschen und verschleppten rund 240 weitere in den Gazastreifen. Nach israelischen Informationen werden noch knapp 130 Geiseln dort festgehalten. Die BBC berichtete vor einem Monat, mindestens fünf bewaffnete Palästinenserorganisationen hätten sich an dem Terrorüberfall auf Israel beteiligt. (dpa)

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Machtverhältnisse in Nahost: Verbündete USA/Israel, Verbündete Iran © dpa-infografik GmbH

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in Nahost vom 30. Dezember:

Bedrohung durch Hisbollah - Israel hofft auf Deutschlands Hilfe

  • 17:51 Uhr

Israels Minister Benny Gantz hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) um Unterstützung bei der Fernhaltung der libanesischen Hisbollah von der israelischen Grenze gebeten. "Der Staat Israel kann sich mit einer solchen Bedrohung nicht abfinden und Deutschland muss gemeinsam mit der internationalen Gemeinschaft eine wichtige Rolle dabei spielen, sicherzustellen, dass diese Bedrohung beseitigt wird", schrieb Gantz am Samstag auf der Plattform X (vormals Twitter).

Gantz, dessen Partei nach jüngsten Umfragen bei einer Wahl gegenwärtig mit Abstand stärkste Fraktion in Israel werden würde, hat nach eigenen Angaben bereits am Freitag mit Scholz gesprochen. Die proiranische Schiitenmiliz von der Grenze fernzuhalten sei auch im Interesse der gesamten Region, betonte Gantz, der aktuell auch Minister in Israels Kriegskabinett ist.

Der Oppositionspolitiker lobte Scholz demnach auch für Deutschlands anhaltende Unterstützung und die Bemühungen der Bundesrepublik bei der Freilassung der aus Israel entführten Geiseln. Israel schätzt, dass derzeit noch knapp 130 Menschen im Gazastreifen festgehalten werden. (dpa)

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Wieder Beschuss an israelisch-libanesischer Grenze

  • 17:08 Uhr

An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon hat es am Samstag erneut Beschuss gegeben. Israels Armee registrierte eigenen Angaben nach mehrere Raketenstarts aus dem Nachbarland. Ein verdächtiges Geschoss, das aus dem Libanon auf israelisches Gebiet gelangt sei, sei abgefangen worden. Israels Militär habe drei Terrorgruppen im Libanon aus der Luft angegriffen. Soldaten attackierten demnach auch «die operative Infrastruktur der Hisbollah».

Die proiranische Schiitenmiliz teilte mit, israelische Soldaten angegriffen zu haben. Die Hisbollah habe auch eine israelische Stellung mit einer Drohne attackiert. Nach Angaben der Gruppe von Samstag wurden erneut mehrere ihrer Mitglieder getötet. Wann genau sie ums Leben kamen, war zunächst unklar.

Die libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete israelischen Artilleriebeschuss im Südlibanon. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. (dpa)

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"Völkermord"-Vorwurf: Hamas lobt Südafrikas Klage gegen Israel

  • 16:34 Uhr

Palästinensische Terrororganisationen haben Südafrika für die Einreichung einer Klage gegen Israel vor dem höchsten Gericht der Vereinten Nationen gelobt. Dies sei ein wichtiger Schritt, um die Regierung in Israel für den Gaza-Krieg zur Rechenschaft zu ziehen, hiess es in einer Erklärung der islamistischen Hamas vom Samstag. Südafrika hat den jüdischen Staat vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag des "Völkermords" beschuldigt und eine Einstellung der Kämpfe verlangt.

"Israels Führer sind die Verbrecher dieser Zeit, die die schrecklichsten Massaker begangen haben, die die Menschheit in der modernen Geschichte erlebt hat", teilte die Hamas mit.

Auch die Terrorgruppe Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) begrüsste Südafrikas Entscheidung. Die Gruppierung ist auch im Westjordanland aktiv. Nach Informationen der israelischen Armee wird sie - wie auch die Hamas - von Israels Erzfeind Iran finanziert.

Israels Aussenministerium wies die Anschuldigungen aus Pretoria zurück. Südafrika arbeite "mit einer Terrororganisation (Hamas) zusammen, die zur Zerstörung des Staates Israel aufruft". Für das Leid der Palästinenser im Gazastreifen sei ausschliesslich die Hamas verantwortlich. Bei der militärischen Bekämpfung der islamistischen Gruppierung tue Israel alles, um den Schaden für die Zivilbevölkerung so gering wie möglich zu halten, wurde argumentiert.

Der IGH soll laut Statut Konflikte zwischen Staaten möglichst friedlich beilegen. Er ist das wichtigste Rechtsprechungsorgan der Vereinten Nationen. Seine Urteile sind in der Regel bindend. Allerdings besitzen die UN-Richter keine Machtmittel, um einen Staat zur Umsetzung zu zwingen. (dpa)

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Presse-Institut: Mindestens 65 Medienvertreter in Gaza umgekommen

  • 16:01 Uhr

Im Gaza-Krieg sind nach Angaben des Internationalen Presse-Instituts (IPI) seit Beginn der israelischen Angriffe mindestens 65 Journalistinnen und Journalisten ums Leben gekommen. "Dies ist die grösste Anzahl von Journalisten, die in einem modernen Krieg oder Konflikt in so kurzer Zeit getötet wurden", teilte das Institut am Samstag in Wien mit. An Israel und die internationale Gemeinschaft wurde appelliert, dafür zu sorgen, dass Medienvertreter frei und sicher arbeiten können. 2022 waren nach IPI-Angaben im Gesamtjahr 66 Medienschaffende umgekommen, im Jahr davor 45.

Das Institut prangerte die Behinderung der Presse in vielen Ländern an. Es nannte unter anderem Afghanistan und China, wo Journalisten eingeschüchtert, belästigt, eingesperrt oder durch Zensur eingeschränkt würden. Private Technologieunternehmen vergrösserten die Bedrohungen, weil undurchsichtige Richtlinien Regierungen die Überwachung von Pressevertretern ermöglichten.

Manche Regierungen behinderten unabhängigen Journalismus unter dem Vorwand von Gesetzen gegen den Terrorismus oder Cyberkriminalität. Anderswo gerieten Medienunternehmen immer öfter unter politischen oder kommerziellen Einfluss. "Diese Bedrohungen beschränken sich nicht auf autokratische Regime", teilte das Institut mit. "Auch in den etablierten Demokratien werden Journalisten zunehmend schikaniert und in ihrer Arbeit behindert." (dpa)

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Gaza: Unterricht für 400.000 Schüler beeinträchtigt wegen Schäden

  • 15:12 Uhr

Wegen Schäden an Schulgebäuden im Gazastreifen ist der Unterricht für rund 400.000 Schülerinnen und Schüler stark beeinträchtigt oder ganz gestrichen. Das teilte das UN-Nothilfebüro OCHA in der Nacht zum Samstag mit. Etwa 350 Schulen seien in dem Küstengebiet bei Kämpfen beschädigt worden. Zudem würden 90 Prozent aller Schulgebäude als Notunterkünfte genutzt. Hilfsorganisationen hätten seit Kriegsbeginn nur rund 84.000 Schüler und Lehrer mit Freizeitaktivitäten erreicht. 52.000 hätten Lernmaterial erhalten.

Nach Zählung der Organisation Education Cannot Wait (ECW), die sich unter anderem für den Zugang zu Bildung in Konfliktgebieten einsetzt, sind vom Krieg derzeit 625.000 Schüler und 22.000 Lehrkräfte betroffen. Bildung im Gazastreifen ist nach Darstellung von ECW "komplett unterbrochen" - mit Langzeitfolgen für Kinder und Jugendliche.

Im Gazastreifen versuchte vor Kriegsbeginn unter anderem das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA, den Unterricht für Grundschüler sicherzustellen. Im Schuljahr 2021/22 erreichte UNRWA damit nach eigenen Angaben 291.000 Schüler in 180 Schulen. (dpa)

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Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf 21.672

  • 14:37 Uhr

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf 21.672 gestiegen. Zudem seien 56.165 Menschen verletzt worden, teilte ein Sprecher der Behörde am Samstag mit. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien bei insgesamt 14 israelischen Angriffen 165 Palästinenser getötet und weitere 250 verletzt worden. Zuletzt hatte die Behörde am Freitag 21.507 Tote gemeldet. Sie schlüsselt nicht auf, wie viele Zivilisten und wie viele Mitglieder von Terrororganisationen unter den Opfern sind.

Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen, doch verweisen die UN und andere Beobachter darauf, dass sich die Zahlen der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten. (dpa)

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Israels Armee: Vierstündige Kampfpause in einem Lager in Rafah

  • 12:44 Uhr

Israels Militär hat für Samstag eine vierstündige taktische Kampfpause in einem Lager in Rafah im Süden des Gazastreifens verkündet. Militärische Aktivitäten würden dort aus humanitären Gründen vorübergehend eingestellt, teilte ein Sprecher der Armee auf der Plattform X (ehemals Twitter) am Samstag auf Arabisch mit. Dies solle es der Bevölkerung ermöglichen, Nachschub an Vorräten zu besorgen.

Israels Militär hatte zuvor die Einwohner der heftig umkämpften Stadt Chan Junis im Süden des Küstengebiets aufgefordert, sich in Rafah nahe der ägyptischen Grenze in Sicherheit zu bringen. Berichten zufolge sind dort Tausende Palästinenser in Zelten untergekommen.

Nach der Ausweitung israelischer Angriffe auch auf den zentralen Abschnitt des Gazastreifens bleibt nach UN-Angaben kaum noch Raum für die Binnenflüchtlinge. Die Stadt Rafah etwa platze "aus den Nähten", kritisierte vor einigen Tagen schon der Gaza-Direktor des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Thomas White.

Die Armee wies am Samstag auch eine Route für Zivilisten aus, um eine zuvor für die Flucht genutzte Strecke durch das umkämpfte Chan Junis zu umgehen. Der bisherige Weg sei gefährlich, warnte das Militär. (dpa)

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Aktivisten: Neun Iran-treue Kämpfer bei US-Angriff in Syrien getötet

  • 11:15 Uhr

Bei mutmasslichen US-Luftangriffen in Syrien sind Aktivisten zufolge mindestens neun Kämpfer proiranischer Milizen getötet worden. Mindestens 27 weitere seien verletzt worden, einige davon schwer, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London am Samstag mit. Die Angriffe zielten demnach auf Posten der Milizen sowie einen ihrer Konvois im Osten Syriens nahe der Grenze zum Irak. Unter den Toten seien drei Syrer gewesen.

Das US-Militär äusserte sich zunächst nicht zu den Angriffen. Seit Beginn des Gaza-Kriegs hat das US-Militär nach Attacken proiranischer Milizen auf US-Truppen im Irak und in Syrien mehrfach Ziele in diesen Ländern angegriffen. Seit Kriegsbeginn gab es mehr als 100 solcher Angriffe. Die Sicherheitslage in der gesamten Region ist sehr angespannt. Die Gefahr einer Ausweitung des Gaza-Kriegs wächst. (dpa)

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Im Gazastreifen breiten sich Krankheiten weiter aus

  • 10:34 Uhr

In den vorübergehenden Unterkünften im Gazastreifen mit Zehntausenden Vertriebenen auf engstem Raum nehmen Krankheiten nach Angaben des UN-Nothilfebüros OCHA weiter zu. Gesundheitsdienste seien schon lange überfordert, und immer wieder neue, von Israel angeordnete Vertreibungen machten ihre Aufgabe noch schwieriger.

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, listete auf der Online-Plattform X, früher Twitter, die Krankheitsfälle auf. Danach litten bereits 180.000 Menschen an Atemwegsentzündungen, mehr als 136.000 Kinder unter fünf Jahren an Durchfall. Es gebe mehr als 55.000 Fälle von Läusen und Krätze.

Durchfall ist für Kinder unter fünf Jahren lebensgefährlich, wenn sie nicht behandelt werden, weil der Körper Wasser und wichtige Mineralstoffe verliert.

Das UN-Kinderhilfswerk hat nach Angaben von OCHA am Freitag 600.000 Impfdosen in den Gazastreifen geliefert. Damit sollen kleine Kinder trotz des Krieges im nächsten Jahr ihre Routineimpfungen erhalten. Dazu gehören zum Beispiel Impfungen gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten. (dpa)

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"Notfall": USA liefern Waffen an Israel – ohne Überprüfung durch den Kongress

  • 09:54 Uhr

Die US-Regierung hat den erneuten Verkauf von Artilleriemunition und anderer militärischer Ausrüstung an Israel ohne die übliche Überprüfung durch den Kongress genehmigt. Aussenminister Antony Blinken habe festgestellt, dass "ein Notfall vorliegt, der den sofortigen Verkauf" der Waffen an Israel "erfordert", erklärte die Defense Security Cooperation Agency (DSCA). Deswegen werde auf die Überprüfung durch den Kongress verzichtet. Die Munition wird den Angaben nach aus den Beständen der US-Armee kommen.

"Israel wird die verbesserten Fähigkeiten als Abschreckung gegen regionale Bedrohungen und zur Stärkung seiner Landesverteidigung einsetzen", heisst es in der Erklärung weiter. "Es ist die Pflicht aller Länder, Munition im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht einzusetzen."

Schon Anfang Dezember hatte Washington den Verkauf von fast 14.000 Schuss Munition an Israel auf dieselbe Art und Weise gewährt. Israel habe danach aber angefordert, dass weitere Ausrüstung hinzugefügt werde, gab die DSCA an. Damit würden die Kosten des Verkaufs von geschätzten 96,51 Millionen Dollar auf 147,5 Millionen Dollar (etwa 133,4 Millionen Euro) steigen. (afp)

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Israelische Armee: Angriffe auf Syrien nach Raketenbeschuss aus dem Land

  • 08:19 Uhr

Nach Raketenbeschuss aus Syrien hat die israelische Armee nach eigenen Angaben Angriffe auf das Land ausgeführt. Vor kurzem seien nach dem Ertönen von Luftalarm "im Norden Israels" zwei Raketen auf offenem Gelände abgestürzt, erklärte die Armee in der Nacht auf Samstag. Das Militär gehe nun gegen den Ursprung des Beschusses vor.

Die Armee gab gegenüber der Nachrichtenagentur AFP nicht an, wo genau die Raketen niedergingen. Israel sieht die annektierten Golanhöhen als Teil seines Nordbezirks an. Nach Angaben des syrischen Verteidigungsministeriums und laut syrischen Staatsmedien hatte ein israelischer Angriff am Donnerstag die Hauptstadt Damaskus zum Ziel.

Generell äussert sich Israel kaum zu einzelnen Angriffen in Syrien. Es betont aber immer wieder, es werde nicht zulassen, dass sein Erzfeind Iran seine Präsenz in Syrien ausweite. Teheran ist mit dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad verbündet. (afp)

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Israels Armee setzt Angriffe im Gazastreifen fort - Heftige Gefechte

  • 06:25 Uhr

Die israelische Armee hat ihr Bombardement von Zielen im Gazastreifen fortgesetzt. Wie die Armee am Samstagmorgen mitteilte, griffen Kampfflugzeuge im Verbund mit den Bodentruppen und flankiert von der Marine "in verschiedenen Gebieten" des abgeriegelten Küstenstreifens "terroristische Zellen und Infrastruktur an". Die Truppen lieferten sich "heftige" Gefechte mit Terroristen. So habe man im Laufe des vergangenen Tages in der Stadt Gaza im Norden des Küstenstreifens Dutzende von Terroristen getötet, hiess es. Unabhängig liess sich das zunächst nicht überprüfen.

Erneut seien im Gazastreifen militärische Anlagen der islamistischen Hamas sowie Waffenlager von den Truppen gesprengt worden, hiess es weiter. Während die Armee nach vorherigen eigenen Angaben dabei ist, im Norden die operative Kontrolle über das Gebiet zu übernehmen, konzentriert sie sich nun auf den Süden und mittleren Gazastreifen. So wurden die Kämpfe vor allem in der südlichen Stadt Chan Junis ausgeweitet. Dort vermutet die Armee in den unterirdischen Tunneln Führungsleute der Hamas. Chan Junis gilt als die Hochburg der Hamas. (dpa)

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Südafrika verklagt Israel vor UN-Gericht wegen "Völkermord"

  • 03:40 Uhr

Südafrika hat Israel vor dem höchsten Gericht der Vereinten Nationen Völkermord an den Palästinensern im Gazastreifen vorgeworfen. In der am Freitag eingereichten Klage beim Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag wird zudem verlangt, dass Israel zur Einstellung seiner Angriffe in Gaza aufgefordert wird, teilte der IGH mit. Südafrika machte demnach geltend, die Handlungen der israelischen Streitkräfte hätten "einen völkermörderischen Charakter", da sie auf die Vernichtung der Palästinenser in diesem Gebiet abzielen würden.

Südafrika beruft sich bei der Klage auf die UN-Völkermordkonvention, da sowohl es selbst sowie auch Israel die Konvention unterzeichnet hätten. Die Regierung in Pretoria unterhält traditionell gute Beziehungen zu den palästinensischen Gebieten. Südafrikanische Politiker haben wiederholt Vergleiche zur Apartheid-Politik in der Vergangenheit in ihrem eigenen Land gezogen.

Der IGH soll laut Statut Konflikte zwischen Staaten möglichst friedlich beilegen. Seine Urteile sind in der Regel bindend. Allerdings besitzen die UN-Richter keine Machtmittel, um einen Staat zur Umsetzung zu zwingen. Sie können aber den UN-Sicherheitsrat aufrufen, in der Sache tätig zu werden.

Israel wies die Anschuldigungen Südafrikas umgehend und entschieden zurück. "Die Klage Südafrikas entbehrt sowohl der faktischen als auch der juristischen Grundlage", schrieb ein Sprecher des israelischen Aussenministeriums auf X, vormals Twitter, am Freitagabend. "Südafrika arbeitet mit einer Terrororganisation (Hamas) zusammen, die zur Zerstörung des Staates Israel aufruft." Für das Leid der Palästinenser im Gazastreifen sei allein und ausschliesslich die Hamas verantwortlich. Bei der militärischen Bekämpfung der Hamas tue Israel alles, um den Schaden für die Zivilbevölkerung so gering wie möglich zu halten. (dpa)

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Mit Material der dpa und AFP

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