• 19:46 Uhr: ➤ Auswärtiges Amt fordert zu rascher Ausreise aus dem Libanon auf
  • 18:57 Uhr: Hisbollah-Chef: Tötung von Hamas-Anführer war israelischer Angriff
  • 18:20 Uhr: Militär: Geisel während eines israelischen Befreiungsversuchs getötet
  • 15:23 Uhr: USA hatten fünf Millionen US-Dollar Kopfgeld auf Al-Aruri ausgesetzt
  • 14:19 Uhr: US-Geheimdienste: Schifa-Krankenhaus wurde von Hamas genutzt
  • 12:00 Uhr: Äusserungen zu Umsiedlungen im Gazastreifen: Israelischer Minister weist US-Kritik zurück
  • 11:12 Uhr: Medien: Regierung im Libanon wünscht keine Reaktion der Hisbollah
  • 07:51 Uhr: Bericht: Hisbollah hat ausgefeilteres Tunnelsystem als die Hamas
  • 05:07 Uhr: Britische Behörde meldet erneut Explosionen nahe Frachtschiff im Roten Meer

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➤ Auswärtiges Amt fordert zu rascher Ausreise aus dem Libanon auf

  • 19:46 Uhr

Wegen der Zuspitzung der Lage an der israelisch-libanesischen Grenze hat das Auswärtige Amt deutsche Staatsangehörige aufgefordert, den Libanon so schnell wie möglich zu verlassen. Deutsche, die sich noch in dem Land aufhalten, sollten sich in der Krisenvorsorgeliste Elefand registrieren und "auf schnellstem Wege" ausreisen, schrieb das Auswärtige Amt am Mittwoch auf der Plattform X, vormals Twitter. "Eine Eskalation an der Grenze zwischen Israel und Libanon ist nicht auszuschliessen", hiess es, nachdem der Krisenstab der Bundesregierung getagt hatte.

Den Anschlag in der iranischen Stadt Kerman mit mehr als 100 Toten verurteile das Auswärtige Amt als Terrorakt. "Wir sind zutiefst betroffen über die vielen Toten bei den heutigen Explosionen in #Kerman, darunter auch viele Kinder", schrieb das Auswärtige Amt am Mittwoch auf der Online-Plattform X, vormals Twitter. "Wir verurteilen diesen Terrorakt." Die Menschen im Iran hätten eine Zukunft in Frieden und Sicherheit verdient, hiess es weiter.

In Kerman wurde am Mittwoch der Todestag des mächtigen iranischen Generals Ghassem Soleimani begangen, als zwei Explosionen Dutzende Menschen in den Tod rissen. Irans Regierung sprach von einer Terrorattacke. Es war der tödlichste Anschlag in der rund 45-jährigen Geschichte der Islamischen Republik. Der Hintergrund für die Explosionen war zunächst unklar. Bisher reklamierte keine Gruppe den mutmasslichen Anschlag für sich. (dpa/cgo)

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Todestag von General Ghassem Soleimani
Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah hat bei einer Videoansprache im Rahmen einer Zeremonie zum vierten Jahrestag der Ermordung des iranischen Quds-Truppengenerals Soleimani Drohungen gegenüber Israel ausgesprochen. © dpa / Hassan Ammar/AP/dpa

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in Nahost vom 3. Januar:

Hisbollah-Chef: Tötung von Hamas-Anführer war israelischer Angriff

  • 18:57 Uhr

Der Generalsekretär der Hisbollah im Libanon, Hassan Nasrallah, hat Israel für die Tötung des Hamas-Anführers Saleh al-Aruri verantwortlich gemacht. Er sprach am Mittwoch in einer Rede von einem "eklatanten israelischen Angriff" auf den südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut. "Israel hat versucht, durch die Ermordung von Al-Aruri ein Siegesbild zu vermitteln", sagte Nasrallah.

Zugleich warnte Nasrallah vor einer Eskalation des Konflikts mit dem Nachbarland. "Wer über einen Krieg mit uns nachdenkt, wird es bereuen", sagte der Generalsekretär der vom Iran unterstützen Schiitorganisation am Mittwoch in einer Ansprache. "Wenn der Feind einen Krieg gegen den Libanon beginnt, werden wir uns an keine Regeln mehr halten", sagte Nasrallah.

"Die Ermordung Al-Aruris ist ein gefährliches Verbrechen, das nicht ohne Reaktion und Bestrafung bleiben wird", betonte Nasrallah weiter. "Wir haben keine Angst vor dem Krieg und wir zögern nicht."

Al-Aruri war als Vize-Leiter des Politbüros der Hamas der zweithöchste Anführer der islamistischen Palästinenserorganisation im Ausland. Er war am Dienstagabend bei einer Explosion ums Leben gekommen. Nasrallahas Ansprache war schon vorher geplant. Anlass war der vierte Jahrestag der Tötung des mächtigen iranischen Generals Ghassem Soleimani, der 2020 im Irak von den USA durch einen Drohnenangriff getötet wurde.

Vor dem Hintergrund der Tötung Al-Aruris war die Rede Nasrallahs mit Spannung erwartet worden. Es gibt Sorgen, dass es zu einer weiteren Eskalation des Konflikts mit Israel kommen könnte. Nasrallah kündigte an, sich am Freitag erneut an die Öffentlichkeit wenden zu wollen. "Bestimmte aktuelle Themen werde ich am Freitag statt heute Abend besprechen", sagte er.

Die Hamas macht ebenfalls Israel für den gewaltsamen Tod von Al-Aruri verantwortlich. Israels Armee wollte die Tötung des hochrangigen Hamasvertreters auf Anfrage nicht kommentieren.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober gibt es an der libanesisch-israelischen Grenze immer wieder gegenseitigen Beschuss zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär. Dabei gab es auf beiden Seiten Tote. (dpa)

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Militär: Geisel während eines israelischen Befreiungsversuchs getötet

  • 18:20 Uhr

Ein 25-jähriger Israeli ist im vergangenen Monat im Gazastreifen während des Befreiungsversuchs einer israelischen Spezialeinheit getötet worden. Ein israelischer Armeesprecher bestätigte am Mittwoch einen Medienbericht, demzufolge die Familie des jungen Mannes, der am 7. Oktober aus der Ortschaft Kibbuz Beeri in den Gazastreifen verschleppt worden war, über die Todesumstände informiert wurde. Unklar blieb aber laut Armee weiter, ob er von den Entführern oder durch Beschuss israelischer Truppen getötet worden war.

Im vergangenen Monat war der Student bereits für tot erklärt worden. Seine Grossmutter und sein Bruder waren bei dem Massaker, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppierungen am 7. Oktober im Grenzgebiet angerichtet hatten, ermordet worden.

Der bewaffnete Hamas-Arm, die Kassam-Brigaden, hatten im Dezember ein Video veröffentlicht. Es zeigte den 25-Jährigen zunächst lebend. Am Ende war eine blutige Leiche zu sehen. Die Kassam-Brigaden hatten damals angegeben, er sei bei einem israelischen Befreiungsversuch getötet worden.

Nach israelischen Informationen sind derzeit noch 133 Geiseln in der Gewalt der Hamas und anderer extremistischer Gruppen im Gazastreifen. (dpa/cgo)

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Auswärtiges Amt weist israelische Minister-Äusserungen zu Gaza zurück

  • 17:43 Uhr

Das Auswärtige Amt hat Äusserungen aus Israels Regierung zu einer möglichen Vertreibung von Palästinensern aus dem Gazastreifen scharf kritisiert. "Die Äusserungen der beiden Minister weisen wir in aller Deutlichkeit und auf das Allerschärfste zurück. Sie sind weder sinnvoll noch hilfreich", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Mittwoch in Berlin zu den Aussagen der rechtsextremen israelischen Minister Itamar Ben-Gvir und Bezalel Smotrich.

Der Polizei- und der Finanzminister hatten sich für eine israelische Wiederbesiedlung des Gazastreifens nach dem Krieg gegen die Hamas ausgesprochen. Ben-Gvir sagte am Montag, der Krieg sei eine Gelegenheit, die "Umsiedlung der Bewohner des Gazastreifens" zu fördern. Smotrich sagte am Sonntag dem israelischen Armeesender, wenn Israel richtig vorgehe, werde es eine Abwanderung von Palästinensern geben, "und wir werden im Gazastreifen leben".

Der Sprecher des deutschen Aussenministeriums sagte weiter, es dürfe keine Vertreibung von Palästinensern aus Gaza geben. Es dürfe auch keine territoriale Verkleinerung des Gaza-Streifens geben. Eine Zwei-Staaten-Lösung bleibe aus Sicht des Auswärtigen Amts das einzig nachhaltige Modell für ein friedliches Zusammenleben zwischen Israelis und Palästinensern. "Daran halten wir fest und darauf arbeiten wir sozusagen auf die längere Sicht auch hin." (dpa/phs)

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Bericht: Mossad-Chef weist auf Beteiligung an Tötung Al-Aruris hin

  • 16:30 Uhr

Nach der Tötung eines Anführers der islamistischen Hamas im Libanon hat Mossad-Chef David Barnea einem Bericht zufolge auf eine Beteiligung Israels hingewiesen. Jede arabische Mutter werde wissen, dass, wenn ihr Sohn an dem Massaker vom 7. Oktober beteiligt gewesen sei, sein Blut an seinem eigenen Kopf sein werde, zitierten israelische Zeitungen Barneas Worte auf der Beerdigung des früheren Mossad-Chefs Zvi Zamir am Mittwoch.

Die "Jerusalem Post" sah darin einen "deutlichen Hinweis" auf eine israelische Beteiligung an einer gezielten Tötung des Vize-Leiters des Politbüros der Hamas, Saleh al-Aruri, in Beirut. Barnea erwähnte ihn demnach aber nicht namentlich. Israel hat sich öffentlich nicht zu dem Vorfall geäussert. Nachdem es bislang aber keine Antwort der Hisbollah gegeben habe, fühlten sich israelische Amtsträger womöglich sicherer, spekulierte die Zeitung.

Al-Aruri war am Dienstagabend bei einer Explosion in Libanons Hauptstadt ums Leben gekommen. Er ist damit der bislang ranghöchste Hamas-Anführer, der während des Gaza-Krieges gezielt getötet wurde. (dpa/phs)

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USA hatten fünf Millionen US-Dollar Kopfgeld auf Al-Aruri ausgesetzt

  • 15:23 Uhr

Die USA hatten auf den in Beirut getöteten Hamas-Vize Saleh al-Aruri ein Kopfgeld in Höhe von fünf Millionen US-Dollar (4,5 Mio Euro) ausgesetzt. Eine Belohnung bis zu dieser Höhe versprach das US-Aussenministerium für Hinweise zu Al-Aruri, dem stellvertretenden Leiter des Politbüros der islamistischen Hamas. Die USA stufen Hamas wie die EU als Terrororganisation ein. Schon 2015 hatten die USA Al-Aruri als weltweit tätigen Terroristen designiert.

Die USA hatten das Kopfgeld 2018 angekündigt im Rahmen des Programms Rewards for Justice. Bei diesem wurden bisher mehr als 250 Millionen US-Dollar an 125 Tippgeber weltweit gezahlt, um mit deren Hinweisen "Bedrohungen für die nationale Sicherheit der USA" zu bekämpfen, wie es beim US-Aussenministerium hiess.

Al-Aruri war am Dienstagabend in Beirut durch einen mutmasslich israelischen Drohnenangriff gezielt getötet worden. Insgesamt kamen sieben Menschen ums Leben, unter ihnen auch zwei Anführer des bewaffneten Hamas-Arms. Die Hamas gab umgehend Israel die Schuld. Israel kommentiert dagegen keine Berichte über mutmassliche Angriffe oder gezielte Tötungen im Ausland. (dpa)

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US-Geheimdienste: Schifa-Krankenhaus wurde von Hamas genutzt

  • 14:19 Uhr

Terroristen der Hamas und des Islamischen Dschihad haben nach Einschätzung der US-Geheimdienste das Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza als Kommandozentrale für den Kampf gegen israelische Truppen genutzt. In und unter dem Gebäudekomplex seien zudem Waffen gelagert und zeitweise auch einige Geiseln festgehalten worden, berichteten mehrere US-Medien am Dienstag (Ortszeit) unter Berufung auf kürzlich freigegebene Geheimdienstinformationen.

Die US-Regierung hatte bereits zuvor die israelische Darstellung gestützt, wonach die Hamas das grösste Krankenhaus im Gazastreifen als Kommandozentrum und Waffenlager benutzt haben soll. Bei den nun freigegebenen Informationen handle es sich um "die aktuellste US-amerikanische Einschätzung", hiess es in der New York Times.

Einige Tage vor dem israelischen Militäreinsatz in dem grössten Krankenhaus im Gazastreifen hätten die Islamisten den Komplex verlassen und Dokumente und elektronische Geräte zerstört, hiess es weiter. Geiseln, die in oder unter dem Gebäude festgehalten wurden, seien verlegt worden. Das israelische Militär war Mitte November trotz massiver internationaler Kritik in das Schifa-Krankenhaus eingedrungen. Dort fand die Armee nach eigenen Angaben einen Tunnelkomplex an der Klinik. (dpa/phs)

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Hamas-Behörde: 128 Palästinenser in Gaza binnen 24 Stunden getötet

  • 13:14 Uhr

Binnen 24 Stunden sind bei israelischen Angriffen im Gazastreifen nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde 128 Palästinenser getötet worden. Rund 261 weitere Menschen seien bei insgesamt zehn Attacken verletzt worden, teilte die Behörde am Mittwoch mit.

Damit seien seit Beginn des Kriegs vor fast drei Monaten insgesamt 22.313 Menschen getötet und 57.296 weitere verletzt worden, hiess es weiter. Am Dienstag hatte die Behörde die Zahl mit 22.185 Toten und 57.035 Verletzten angegeben. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen. Die Behörde unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und bewaffneten Mitgliedern von Terrororganisationen. (dpa)

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Äusserungen zu Umsiedlungen im Gazastreifen: Israelischer Minister weist US-Kritik zurück

  • 12:00 Uhr

Der israelische Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir hat die Kritik der USA an seinem Vorstoss, palästinensische Bewohner des Gazastreifens umzusiedeln, zurückgewiesen. "Die Vereinigten Staaten sind unser bester Freund, aber zuallererst werden wir das tun, was am besten für den Staat Israel ist", erklärte Ben Gvir am späten Dienstagabend im Onlinedienst X.

"Die Übersiedlung Hunderttausender von Gaza" würde es den israelischen Bewohnern des Gürtels um den Gazastreifen erlauben, "nach Hause zurückzukehren und in Sicherheit zu leben", argumentierte der Sicherheitsminister von der ultrarechten Partei Otzma Jehudit.

Die USA hatten zuvor die Äusserungen Ben Gvirs und des Finanzministers Bezalel Smotrich kritisiert, in denen diese eine Umsiedlung von Palästinensern und eine Rückkehr jüdischer Siedler in den Gazastreifen gefordert hatten. US-Aussenamtssprecher Matthew Miller bekräftigte die "klare, konsequente und unmissverständliche" Position der USA, wonach "Gaza palästinensisches Land ist und palästinensisches Land bleiben wird". (dpa/phs)

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Medien: Regierung im Libanon wünscht keine Reaktion der Hisbollah

  • 11:12 Uhr

Nach der Tötung eines Hamas-Anführers in der libanesischen Hauptstadt Beirut steht die Regierung im Libanon einem Medienbericht zufolge mit der Hisbollah im Kontakt, um sie von einer möglichen Gegenreaktion abzuhalten. Der geschäftsführende Aussenminister, Abdallah Bou Habib, sagte dem britischen Radiosender BBC 4 am Dienstagabend, dass seine Regierung mit der Hisbollah spreche, um "sie davon zu überzeugen, dass sie nicht selbst reagieren sollte."

Der Vize-Leiter des Politbüros der Hamas, Saleh al-Aruri, war bei einer Explosion in Libanons Hauptstadt Beirut am Dienstagabend ums Leben gekommen. Er ist damit der bislang ranghöchste Hamas-Anführer, der während des Gaza-Krieges gezielt getötet wurde. (dpa)

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US-Institut: Israels Truppenreduzierung in Gaza hilft der Hamas

  • 10:07 Uhr

Israels Armee riskiert im Gaza-Krieg nach Einschätzung von US-Experten, mit einem Nachlassen der bisherigen Bombardierungen in die Hände der islamistischen Hamas zu spielen. Die israelischen Streitkräfte gingen im Norden des Gazastreifens zu einer Phase gezielter Schläge mit geringerer Truppenstärke über, was es der Hamas wahrscheinlich ermöglichen werde, sich militärisch neu zu formieren, hiess es in einem Bericht des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) vom Dienstag. Israels Armee hat jüngst fünf Brigaden abgezogen und einigen Reservisten die einstweilige Rückkehr ins Zivilleben erlaubt.

Israels Armee habe zwar mehrere Hamas-Einheiten dezimiert und andere kampfunfähig gemacht, vor allem im nördlichen Gazastreifen. "Aber die militärischen Kräfte der Hamas sind derzeit weder besiegt noch zerstört", erklärte das ISW. "Ein Nachlassen des israelischen Drucks würde es der Hamas vielmehr ermöglichen, ihre militärischen Fähigkeiten und ihre Infrastruktur wieder aufzubauen", hiess es.

Die Hamas verfüge über eine konventionelle Militärstruktur, was bedeute, dass sie in der Lage sein sollte, im Krieg gefallene Kommandeure schnell zu ersetzen. Mehrere kürzlich getötete Hamas-Bataillons- und -Brigadekommandeure hätten ihre Einheiten viele Jahre geführt. Sie hätten damit die Fähigkeit und die Zeit gehabt, Nachfolger heranzuziehen, die ihren Platz einnehmen konnten. Dies laufe Israels erklärten Kriegszielen zuwider, die Hamas militärisch und politisch zu zerstören, hiess es in dem ISW-Bericht weiter. (dpa/phs)

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Bericht: Hisbollah hat ausgefeilteres Tunnelsystem als die Hamas

  • 07:51 Uhr

Die Hisbollah-Miliz im Libanon soll einem Medienbericht zufolge über ein ausgefeilteres Tunnelsystem verfügen als die islamistische Hamas im Gazastreifen. Die unterirdischen Wege verliefen im Süden Libanons über Hunderte Kilometer bis zur Grenze nach Israel hinein, berichtete die Zeitung "Times of Israel" am Dienstag unter Berufung auf den Geheimdienstexperten Tal Beeri. Der Leiter des mit Sicherheitsfragen an Israels Nordgrenze befassten Alma Forschungs- und Bildungszentrums forscht nach eigenen Angaben schon seit Jahren auf Basis öffentlich zugänglicher Informationen zu dem Tunnelnetz der vom Iran unterstützten Schiitenmiliz im Libanon.

Israels Armee hatte 2018 in der Operation "Nördliches Schutzschild" einen "grenzquerenden Angriffstunnel" der Hisbollah unter der israelisch-libanesischen Grenze gefunden und zerstört. "Das ist der erste Tunnel, den wir gefunden haben, (...) danach werden wir uns anderen Tunneln zuwenden, wir wissen, dass es sie gibt", sagte damals ein Sprecher. Es gebe Tunnel, die die Hisbollah auch zum Abschuss von Präzisionswaffen nutzen könne, sagte Beeri der Zeitung. Das Tunnelsystem "ist anspruchsvoller" als das der Hamas. Die Hisbollah hat Verbindungen zur Hamas, gilt aber als deutlich schlagkräftiger.

Israels Armee führt seit dem Massaker der Hamas und anderer Gruppen in Israel am 7. Oktober Krieg gegen die Terrororganisation im Gazastreifen. Die Hamas nutzt dazu ihr Tunnelnetz, in dem sich laut Israel etliche der Terroristen verstecken und auch Geiseln aus Israel festhalten. Israels Armee hat nach eigenen Angaben einige der weit verzweigten Tunnel bereits freigelegt und zerstört. Im Zuge der sich ebenfalls zuspitzenden Lage an der Grenze zum Libanon seien nun auch wieder die Tunnel der Hisbollah im Gespräch, berichtete die Zeitung. (dpa)

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Britische Behörde meldet erneut Explosionen nahe Frachtschiff im Roten Meer

  • 05:07 Uhr

Die britische Behörde für maritime Sicherheit (UKMTO) hat erneut Explosionen nahe einem Frachtschiff im Roten Meer gemeldet. Bis zu drei Detonationen hätten sich in einer Entfernung von einer bis fünf Seemeilen von dem Schiff ereignet, das sich in der Meerenge Bab al-Mandeb zwischen Eritrea und Jemen befunden habe, erklärte die UKMTO am Dienstagabend in einer kurzen Meldung im Online-Dienst X.

Weiter hiess es, es seien keine Schäden am Schiff bekannt, die Besatzung befinde sich in Sicherheit.

Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen Anfang Oktober hat die Huthi-Miliz wiederholt Schiffe vor der Küste des Jemen attackiert.

Das Rote Meer ist eine zentrale Handelsstrasse, über die bis zu zwölf Prozent des Welthandels abgewickelt wird. Der Jemen liegt an der Meerenge Bab-al-Mandeb zwischen dem Roten Meer und dem Golf von Aden.

Wegen der Huthi-Angriffswelle auf Containerschiffe meiden mehrere Reedereien die Fahrt durch die Meerenge inzwischen. Um die Handelsschifffahrt zu schützen, gaben die USA Mitte Dezember die Bildung einer internationalen Militärkoalition bekannt.

Die Huthis werden – wie die Hamas – vom Iran unterstützt. Die schiitischen Islamisten sehen sich wie die Hamas als Teil der gegen Israel gerichteten selbsternannten "Achse des Widerstands", zu der ausserdem die schiitisch-islamistische Hisbollah-Miliz im Libanon gehört. (AFP/tas)

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Mit Material der dpa und AFP

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