- 23:24 Uhr: ➤ US-Zerstörer im Roten Meer fängt Raketen von Huthi-Rebellen ab
- 20:37 Uhr: Baerbock: 50 Millionen Euro humanitäre Soforthilfe für Gaza
- 20:12 Uhr: Berichte: 30 Kinder und Jugendliche unter Geiseln im Gazastreifen
- 19:12 Uhr: Berichte: Israels Verteidigungsminister will baldige Bodenoffensive
- 18:35 Uhr: Auswärtiges Amt fordert Deutsche im Libanon zur Ausreise auf
- 17:43 Uhr: Israels Verteidigungsminister übernimmt nach Angriff Verantwortung
- 17:26 Uhr: Aktivisten: Schiitische Milizen greifen US-Militärstützpunkte an
- 16:40 Uhr: Erneut Raketenalarm in Tel Aviv und im Zentrum Israels
- 16:24 Uhr: Hamas: Weibliches Mitglied der Hamas-Führung getötet
- 14:54 Uhr: Familien der Hamas-Geiseln bitten Deutschland um Unterstützung
➤ US-Zerstörer im Roten Meer fängt Raketen von Huthi-Rebellen ab
- 23:24 Uhr
Ein Zerstörer der US-Marine im nördlichen Roten Meer hat am Donnerstag drei Marschflugkörper und mehrere Drohnen abgeschossen, die nach US-Angaben von Huthi-Rebellen im Jemen gestartet worden sein sollen. "Wir können nicht mit Sicherheit sagen, worauf diese Raketen und Drohnen abzielten, aber sie wurden vom Jemen aus in Richtung Norden über das Rote Meer abgeschossen, möglicherweise auf Ziele in Israel", sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Patrick Ryder, am Donnerstag in Washington. Auf US-Seite sei niemand getötet oder verletzt worden, soweit bekannt gebe es auch keine zivilen Opfer.
Ryder sagte, das Vorgehen der Besatzung der «USS Carney» habe die Verteidigungsfähigkeiten der USA im Nahen Osten demonstriert. Die USA seien bereit, diese bei Bedarf einzusetzen, um ihre Partner und Interessen in der Region zu schützen. Weiterhin gelte es, eine regionale Eskalation und eine Ausweitung des Konflikts, der am 7. Oktober mit dem Grossangriff der islamistischen Hamas auf israelische Zivilisten begonnen habe, zu verhindern. Ryder bestätigte, dass es in den vergangenen Tagen Drohnenangriffe oder versuchte Angriffe auf US-Militärstützpunkte in Syrien und im Irak gegeben habe.
Seitdem blickt die ganze Welt auf die Region in Nahost, wo die Sorge vor einer noch grösseren Eskalation mit unabsehbaren Folgen steigt. Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen hatten 2014 weite Teile des Jemens förmlich überrannt und kontrollieren heute grosse Gebiete im Norden samt der Hauptstadt Sanaa. (dpa/br)
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Die weiteren Nachrichten zum Krieg in Israel vom 19. Oktober:
Baerbock: 50 Millionen Euro humanitäre Soforthilfe für Gaza
- 20:37 Uhr
Deutschland verstärkt seine Unterstützung für die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen mit einer humanitären Soforthilfe in Höhe von 50 Millionen Euro. Mit dem Geld sollten internationale Organisationen wie das Welternährungsprogramm, das UN-Kinderhilfswerk Unicef und vor allem das Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen (UNRWA) unterstützt werden, kündigte Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Donnerstagabend bei einem gemeinsamen Auftritt mit ihrem jordanischen Kollegen Aiman al-Safadi in Jordaniens Hauptstadt Amman an.
Mit dem Geld sollten «die Palästinenserinnen und Palästinenser, die auch Opfer dieses terroristischen Angriffs der Hamas geworden sind», unterstützt werden, sagte Baerbock. Deutschland konzentriere sich darauf, insbesondere die Gesundheitsversorgung zu verbessern. «Wir bereiten uns darauf vor, medizinische Teams auch nach Gaza entsenden zu können und zudem Möglichkeiten zu schaffen, dass gerade schwer verletzte Kinder auch behandelt werden können.»
Baerbock und Al-Safadi forderten einhellig eine Verhandlungslösung für den Gaza-Krieg, an deren Ende eine Zwei-Staaten-Lösung stehen müsse. Zugleich betonten sie, alles tun zu wollen, um einen Flächenbrand in der Nahost-Region zu verhindern.
Berichte: 30 Kinder und Jugendliche unter Geiseln im Gazastreifen
- 20:12 Uhr
Unter den rund 200 aus Israel in den Gazastreifen entführten Menschen sollen israelischen Medienberichten zufolge auch knapp 30 Kinder und Jugendliche sein. Zudem würden noch 100 bis 200 Menschen vermisst, hiess es am Donnerstag in den Berichten unter Berufung auf die israelische Armee. Noch immer seien nicht alle Leichen identifiziert, die nach dem Grossangriff der islamistischen Hamas auf Israel gefunden wurden. Zudem finde das Militär immer noch tote Opfer und auch tote Terroristen im Grenzgebiet. Die Armee geht laut den Berichten davon aus, dass die Mehrheit der Geiseln noch am Leben ist. (dpa/br)
Berichte: Israels Verteidigungsminister will baldige Bodenoffensive
- 19:12 Uhr
Israels Verteidigungsminister Joav Galant hat laut israelischen Medienberichten eine baldige Bodenoffensive im Gazastreifen angekündigt. «Der Befehl wird kommen», sagte er demnach am Donnerstag zu in der Nähe der Küstenenklave stationierten Truppen. Diese sähen den Gazastreifen jetzt noch aus der Ferne, würden ihn aber bald schon von innen sehen, zitierten Medien Galant weiter.
Experten warnen vor einem blutigen Häuserkampf bei einer Bodenoffensive Israels im dicht besiedelten Gazastreifen. Israel will nach den verheerenden Terroranschlägen der Hamas am 7. Oktober die militärischen Fähigkeiten sowie die Herrschaft der Islamistenorganisation ausschalten. Die meisten Politiker sehen dabei keine Alternative zu einem Eingreifen auf dem Boden.
In Vorbereitung einer möglichen Bodenoffensive hatte Israels Militär die Bevölkerung im nördlichen Gazastreifen wiederholt aufgefordert, das Gebiet Richtung Süden zu verlassen.
(dpa/br)
Auswärtiges Amt fordert Deutsche im Libanon zur Ausreise auf
- 18:35 Uhr
Das Auswärtige Amt (AA) hat deutsche Staatsbürger und ihre Angehörigen in dem an Israel grenzenden Libanon aufgefordert, das Land wegen der angespannten Sicherheitslage zu verlassen. Das teilte das die deutsche Botschaft in der Hauptstadt Beirut den Betroffenen in einer E-Mail, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, unter Verweis auf aktualisierte Reise- und Sicherheitshinweise des Ministeriums mit.
Eine ähnliche Ausreiseempfehlung sprach das AA für Deutsche im Westjordanland aus, das zu den Palästinensergebieten zählt und von Israel besetzt ist.
Es sei seit der Explosion im Al-Ahli-Krankenhaus im Gazastreifen mit möglicherweise vielen Todesopfern auch in vielen Städten des Libanon zu Protesten und Ausschreitungen gekommen, hiess es in der Mail zur Begründung. Die Botschaft verwies auf kommerzielle Fluglinien, die ab Beirut Flüge anbieten: «Nutzen Sie diese Ausreisemöglichkeiten, solange Sie noch verfügbar sind.» Auch Flüge mit Zwischenstopps in Zypern, der Türkei oder anderen Ländern seien zu empfehlen, falls keine Direktflüge nach Deutschland verfügbar seien.
Der Libanon gilt im Konflikt zwischen Israel und der palästinensischen Terrorgruppe Hamas wegen der Präsenz der schiitischen Hisbollah-Miliz gerade im Süden des Landes als unsicher. Von dort wurden wie bereits in früheren Konflikten nach dem Überfall der Hamas am 7. Oktober auf Israel Raketen auf israelisches Gebiet abgeschossen.
Befürchtet wird zudem der Ausbruch eines Zwei-Fronten-Kriegs, sollte die Hisbollah ebenfalls zur Kriegspartei werden. «Die Sicherheitslage in der Region ist hoch volatil; es kommt derzeit immer wieder zu militärischen Auseinandersetzungen im Grenzgebiet, die jederzeit weiter eskalieren können», schreibt das Auswärtige Amt. (dpa/br)
Israels Verteidigungsminister übernimmt nach Angriff Verantwortung
- 17:43 Uhr
Israels Verteidigungsminister Joav Galant hat Verantwortung dafür übernommen, dass der blutige Terrorangriff der islamistischen Hamas passieren konnte. "Ich bin verantwortlich für den Verteidigungsapparat. Ich war in den letzten zwei Wochen dafür verantwortlich, auch bei den schwierigen Zwischenfällen", sagte Galant am Donnerstag Medienberichten zufolge auf einem Militärgelände nahe der Grenze zum Gazastreifen.
Er sei nun auch dafür verantwortlich, das Militär "zum Sieg in der Schlacht" zu führen. "Wir werden präzise und tödlich sein, und wir werden weitermachen, bis wir den Auftrag erfüllt haben", sagte Galant.
Auch die Chefs des Militärgeheimdienstes und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, Aharon Chaliva und Ronen Bar, hatten persönliche Verantwortung eingeräumt.
Terroristen hatten am 7. Oktober im Auftrag der Hamas in Israel ein Massaker an Zivilisten angerichtet. Nach Schätzungen überquerten rund 2.500 Palästinenser aus dem Küstenstreifen die Grenze. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Mehr als 1.400 Menschen in Israel kamen dabei und in den folgenden Tagen ums Leben. Militante verschleppten mehr als 200 Menschen in das Gebiet am Mittelmeer. Seither greift Israels Militär Ziele in dem dicht besiedelten Küstenstreifen an. (dpa/tas)
Aktivisten: Schiitische Milizen greifen US-Militärstützpunkte an
- 17:26 Uhr
Zwei US-Militärstützpunkte in Syrien sind Aktivisten zufolge angegriffen worden. Wie die Syrische Beobachtungsstelle mit Sitz in London berichtete, richtete sich ein Drohnenangriff gegen den Stützpunkt Al-Tanf nahe der Grenze zum Irak und Jordanien. Eine Rakete habe den Stützpunkt Conoco im Osten des Landes getroffen. Beide Angriffe ereigneten sich demnach in der Nacht zum Donnerstag.
Pro-Iranische Milizen aus dem Irak bekannten sich zu den Angriffen. Das US-Militär äusserte sich bisher nicht zu dem Vorfall.
Bereits am Mittwoch hatte sich das US-Militär im Irak nach eigenen Angaben gegen verschiedene Drohnenangriffe verteidigt. Auch dazu hatten sich die schiitischen Milizen bekannt.
Das Militär sei in erhöhter Alarmbereitschaft und beobachte aufmerksam die Lage im Irak und in der Region, hiess es in der Erklärung des zuständigen Regionalkommandos des US-Militärs.
Ein Sprecher von der pro-iranischen Kataib Hisbollah im Irak sagte dem libanesischen TV-Sender Al-Majadin, sie werden solange US-Stützpunkte angreifen, bis die Bombardierung und die Belagerung von Gaza aufhörten. (dpa/tas)
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Erneut Raketenalarm in Tel Aviv und im Zentrum Israels
- 16:40 Uhr
Militante Palästinenser im Gazastreifen haben am Donnerstag erneut Raketen auf Tel Aviv und das Zentrum Israels abgefeuert. Es wurde Raketenalarm ausgelöst, wie die Armee mitteilte.
Seit Beginn des Kriegs am 7. Oktober haben militante Palästinenser Tausende von Raketen auf Israel abgefeuert. Das Palästinensergebiet wird von der islamistischen Hamas kontrolliert, die auch von EU und USA als Terrororganisation eingestuft wird. (dpa)
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Hamas: Weibliches Mitglied der Hamas-Führung getötet
- 16:24 Uhr
Bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen ist nach Hamas-Angaben ein weibliches Mitglied der Führung der radikalen Palästinenserorganisation getötet worden. Die 64-jährige Dschamila Schanti sei am Mittwochabend bei einem Angriff in Dschabalija im Norden des Palästinensergebiets ums Leben gekommen, erklärte die Hamas am Donnerstag.
Schanti war 2021 als erste Frau in das 20 Mitglieder zählende Politbüro der Hamas gewählt worden. Eine weitere Frau, Fatima Schurab, war als Vorsitzende des Frauen-Ausschusses zeitgleich mit Schanti automatisch ins Hamas-Politbüro eingezogen. Experten hatten den Schritt damals als Zeichen für eine mögliche Öffnung der extrem patriarchalen Bewegung für Frauen gewertet. (AFP/tas)
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Familien der Hamas-Geiseln bitten Deutschland um Unterstützung
- 14:54 Uhr
Angehörige deutscher Staatsbürgerinnen und Staatsbürger, die von der Hamas entführt wurden, haben bei einem Treffen mit Bundestagspräsidentin
Die Angehörige forderte Deutschland auf, unverzüglich humanitäre Hilfe bereitzustellen, um sicherzustellen, dass die Entführten medizinisch versorgt werden können. Sie betonte die Notwendigkeit, Lebenszeichen von den Entführten zu erhalten und sie sofort nach Deutschland zurückzubringen. "Wir brauchen Deutschland wirklich, um schnell zu handeln. Uns läuft die Zeit davon. Es gibt Familienmitglieder, von denen wir wissen, dass sie entführt wurden, aber wir wissen seit einigen Wochen nicht, wie es ihnen geht."
Die Zahl der Geiseln nach dem Hamas-Terrorangriff auf Israel liegt nach israelischen Angaben bei mehr als 200. Bisher seien Familien von 203 Menschen über die Entführung ihrer Angehörigen in den abgeriegelten Gazastreifen informiert worden, bestätigte die Armee am Donnerstag. Darunter sind auch mehrere Deutsche, mit denen die Bundesregierung allerdings keinen Kontakt hat. (dpa/tas)
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Israel nimmt mehr als 500 Verdächtige im Westjordanland fest
- 14:40 Uhr
Israelische Sicherheitskräfte haben seit Beginn des jüngsten Konflikts mit der islamistischen Hamas bei Anti-Terroreinsätzen im Westjordanland mehr als 500 Verdächtige festgenommen. Insgesamt seien 524 Personen festgenommen worden, davon mehr als 330 aktive Mitglieder der islamistischen Hamas, teilte das israelische Militär am Donnerstag mit. Zudem seien mehr als 50 Waffen konfisziert worden.
Die Sicherheitslage im Westjordanland ist seit dem blutigen Terrorangriff von Hunderten Hamas-Terroristen aus dem Gazastreifen auf Israel am 7. Oktober zunehmend angespannt. Unter der palästinensischen Bevölkerung des Westjordanlands gab es noch zuletzt eine breite Unterstützung für die islamistische Hamas.
Offizielle Zahlen von Mitgliedern der Hamas-Organisation gibt es nicht. Allerdings zeigte eine Umfrage im September, dass im Falle einer Präsidentschaftswahl Hamas-Chef Ismail Hanija mit der Hälfte der Stimmen rechnen könnte – wenn der einzige weitere Kandidat
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Nach längerer Pause wieder Raketenangriffe auf Israel aus Gaza
- 13:18 Uhr
Nach längerer Pause haben militante Palästinenser im Gazastreifen den Beschuss israelischer Ortschaften wieder aufgenommen. In der Küstenstadt Aschkelon und in Orten nahe der Grenze zum Gazastreifen heulten am Donnerstag wieder die Warnsirenen, wie die israelische Armee mitteilte. Zuvor hatte es etwa 15 Stunden lang keine Angaben zu neuen Raketenangriffen aus dem Küstenstreifen am Mittelmeer gegeben.
Seit Beginn des Kriegs am 7. Oktober hatten militante Palästinenser Tausende von Raketen auf Israel abgefeuert. Das Palästinensergebiet wird von der islamistischen Hamas kontrolliert, die auch von EU und USA als Terrororganisation eingestuft wird.
Hamas-Terroristen hatten am 7. Oktober ein Massaker im israelischen Grenzgebiet mit mehr als 1.400 Toten verübt. Israel nahm daraufhin Luftangriffe in dem Küstenstreifen auf. (dpa)
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Armee: Mindestens 203 Geiseln in Hand der Hamas im Gazastreifen
- 12:26 Uhr
Die Zahl der Geiseln nach dem blutigen Hamas-Terrorangriff auf Israel liegt nach israelischen Angaben bei mehr als 200. Bisher seien Familien von 203 Menschen über die Entführung ihrer Angehörigen in den abgeriegelten Gazastreifen informiert worden, bestätigte die Armee am Donnerstag.
Zuvor war von mindestens 199 Menschen die Rede gewesen. Darunter sind auch mehrere Deutsche, mit denen die Bundesregierung allerdings keinen Kontakt hat. Hunderte Hamas-Terroristen hatten am 7. Oktober Israel überfallen und weit mehr als 1.400 Menschen getötet. (dpa)
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Xi kündigt gemeinsame Bemühungen mit Ägypten für Deeskalation in Nahost an
- 11:58 Uhr
Der chinesische Staatschef Xi Jinping hat sich für gemeinsame Anstrengungen mit Ägypten zur Deeskalation im Konflikt zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserbewegung Hamas ausgesprochen. Bei einem Treffen mit dem ägyptischen Regierungschef Mustafa Madbuli in Peking betonte Xi nach Berichten der Staatsmedien am Donnerstag Chinas Unterstützung für eine Zweistaatenlösung und eine "friedliche Koexistenz von Palästina und Israel". Peking sei bereit, die Zusammenarbeit mit Kairo für "mehr Stabilität" im Nahen Osten auszubauen.
Es sei entscheidend, eine Ausweitung des Konflikts zwischen Israel und der Hamas oder gar einen "Kontrollverlust und eine ernste humanitäre Krise" zu verhindern, sagte Xi laut Berichten der Staatsmedien. Vorrangiges Ziel sei eine baldige Waffenruhe und ein rasches "Ende des Krieges".
Enttäuscht zeigte sich die chinesische Regierung über das Scheitern einer Resolution im UN-Sicherheitsrat, in der eine "humanitäre Feuerpause" in dem Konflikt gefordert werden sollte. Die USA hatten die Resolution am Mittwoch mit ihrem Veto verhindert, weil darin das Recht Israels auf Selbstverteidigung nicht erwähnt wurde. Chinas Aussenministeriumssprecherin Mao Ning forderte den UN-Sicherheitsrat auf, "seine Rolle beim Erreichen einer Waffenruhe und dem Ende des Krieges zu spielen". (AFP)
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Israels Armee: Mehrere führende Mitglieder von Terrorgruppen getötet
- 10:34 Uhr
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei den Angriffen im Gazastreifen mehrere führende Mitglieder verschiedener Terrororganisationen getötet. Darunter sei auch der Chef des militärischen Arms der Gruppe Volkswiderstandskomitees. Diese steht der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Palästinenserorganisation Hamas nahe, die auch von EU und USA als Terrororganisation eingestuft wird.
Ausserdem seien mehrere Terroristen von den Hamas-Kräften getötet worden, die an dem Massaker in israelischen Grenzorten am 7. Oktober beteiligt gewesen seien. "Mehr als zehn Terroristen wurden bei dem gezielten Luftangriff getroffen", hiess es in der Mitteilung.
Binnen 24 Stunden seien Hunderte von Terroreinrichtungen der Hamas getroffen worden, meldete das Militär weiter. Dazu gehörten Abschussrampen, Terrortunnel, Geheimdienst-Infrastruktur sowie Kommandozentren. Es seien auch Dutzende von Granatwerfern getroffen worden. Die meisten seien direkt zerstört worden, nachdem sie zum Abschuss von Mörsergranaten auf Israel eingesetzt worden waren. (dpa)
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UN: Israel schränkt Bauern und Fischer im Gazastreifen massiv ein
- 09:43 Uhr
Israelische Bombardierungen und Aktivitäten im Gazastreifen schränken nach UN-Angaben die Arbeit von Bauern und Fischern dort massiv ein. Das israelische Militär habe die Fischerei vor der Küste nach den Hamas-Angriffe auf Israel am 7. Oktober verboten, berichtete das UN-Nothilfebüro Ocha am Donnerstag. Zudem habe Israel eine Sicherheitszone auf der Gazaseite des Grenzzauns von 300 auf teils 1.000 Meter ausgeweitet. Bislang konnten tausende Bauern in der Zone Felder beackern, aber der Zutritt sei ihnen nun verboten.
Die eingestellten Stromlieferungen beeinträchtigten die Kühlung von Agrargütern und die Bewässerung von Feldern, hiess es weiter. Mangels Tierfutter und wegen Schäden durch Bomben hätten Bauern grosse Verluste von Tieren gemeldet, vor allem Geflügelzüchter.
Dies verschärft dem Ocha-Bericht zufolge die ohnehin schon angespannte Versorgungslage durch den Stopp von Nahrungsmittellieferungen von israelischer Seite. Bemühungen um eine Öffnung des Grenzübergangs Rafah nach Ägypten zur Versorgung der mehr als zwei Millionen Bewohner des Gazastreifens laufen auf Hochtouren. Lastwagen mit 3.000 Tonnen Hilfsgüter stehen dort bereit, berichtete Ocha. Sie haben Essen, Trinkwasser, Medikamente und andere Hilfsgüter an Bord. Ägypten hat eine Öffnung des Übergangs zugesagt. Wann dies passiert, war zunächst unklar. (dpa)
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Scholz: Hamas muss Geiseln "ohne Vorbedingungen" freilassen
- 09:41 Uhr
Bundeskanzler
Scholz zeigte sich gleichzeitig zuversichtlich, dass eine Vereinbarung zur humanitären Versorgung der Bevölkerung im Gazastreifen geschlossen werden kann. Nach seinen Gesprächen bei seiner Nahost-Reise diese Woche mit verschiedenen Akteuren habe er den Eindruck, es könne ein Weg gefunden werden, "dass die notwendigste Versorgung mit Lebensmitteln mit Wasser mit Medikamenten auch gewährleistet ist". (AFP)
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Israels Armee: Todeszahlen bei Klinik-Explosion von Hamas übertrieben
- 08:37 Uhr
Die Zahl der Toten bei einer Explosion vor einem Krankenhaus in der Stadt Gaza ist nach israelischen Informationen niedriger als von der dort herrschenden Hamas angegeben. "Die israelische Armee hat Geheimdienstinformationen, die stark darauf hinweisen, dass die Zahl der tragischen Todesfälle durch eine fehlgeleitete Rakete des Islamischen Dschihad von der Hamas auch als Teil einer Desinformationskampagne übertrieben wurde", teilte ein Armeesprecher am Donnerstag mit.
Das Gesundheitsministerium in Gaza wird von der islamistischen Hamas kontrolliert, die auch von EU und USA als Terrororganisation eingestuft wird. Das Ministerium hatte am Mittwoch von 471 Toten durch den Einschlag einer Rakete gesprochen. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.
Israel machte für die fehlgeleitete Rakete die Terrororganisation Islamischer Dschihad im Gazastreifen verantwortlich für die Explosion und legte Beweise vor, die das belegen sollen.
Die palästinensische Seite sowie zahlreiche arabische Staaten geben dagegen weiterhin Israel die Schuld. (dpa)
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Russland schickt 27 Tonnen humanitäre Hilfe für Gazastreifen nach Ägypten
- 08:29 Uhr
Russland hat nach eigenen Angaben 27 Tonnen humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen nach Ägypten geschickt. Eine Sondermaschine sei vom Flughafen Ramenskoje nahe Moskau gestartet und auf dem Weg ins ägyptische El-Arisch, teilte der stellvertretende russische Katastrophenschutzminister Ilja Denisow am Donnerstag mit. Die Lieferung werde dem ägyptischen Roten Halbmond übergeben, um in den Gazastreifen weitergeleitet zu werden. Sie enthalte "Mehl, Zucker, Reis (und) Nudeln".
US-Präsident Joe Biden und Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hatten sich am Mittwoch auf eine dauerhafte Lieferung von humanitärer Hilfe in den Gazastreifen über den Grenzübergang Rafah geeinigt. Zuvor hatte Israel auf Ersuchen Bidens den Lieferungen zugestimmt.
Nach Einschätzungen der Vereinten Nationen sind bislang rund eine Million der 2,4 Millionen Einwohner des Gazastreifens in den Süden des Palästinensergebiets geflohen. Die humanitäre Lage im abgeriegelten Gazastreifen ist katastrophal. Auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel, die an den Süden des Gazastreifens grenzt, stauen sich bereits Lkw-Konvois mit Hilfslieferungen.
Biden, der am Mittwoch nach Tel Aviv gereist war, erhielt nach eigenen Angaben die Zusage des ägyptischen Präsidenten, dass zunächst "bis zu 20 Lastwagen" den Grenzübergang Rafah passieren dürften. Erste Hilfslieferungen werden allerdings wahrscheinlich nicht vor Freitag im Gazastreifen ankommen, da nach israelischen Luftangriffen zunächst Strassenreparaturen erforderlich sind. (AFP)
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Familien von Geiseln wollen Proteste in Israel verschärfen
- 08:11 Uhr
Nach der Ankündigung humanitärer Hilfslieferungen in den Gazastreifen wollen Familien von Geiseln, die aus Israel in das Palästinensergebiet verschleppt worden sind, ihre Proteste verschärfen. Sie fordern, vor jeglicher Hilfe in Gaza müssten zuerst die Gefangenen freigelassen werden. Die israelische Zeitung "Haaretz" schrieb am Mittwochabend, die Vertretung der Geiselfamilien habe eine geplante Öffnung des ägyptischen Grenzübergangs für humanitäre Güter als "schreckliche Entscheidung" kritisiert.
"Kinder, Babys, Frauen, Soldaten, Männer und alte Menschen – von denen einige an schweren Krankheiten oder Schussverletzungen leiden – werden unter unmenschlichen Bedingungen wie Tiere unter der Erde festgehalten", und dennoch "belohne" die israelische Regierung Mörder und Geiselnehmer, hiess es den Angaben zufolge in der Mitteilung.
Verzweifelte Angehörige der Geiseln demonstrieren bereits seit einigen Tagen vor dem Militärhauptquartier in Tel Aviv. Sie fordern eine rasche Freilassung ihrer von der im Gazastreifen herrschenden Hamas entführten Familienmitglieder. (dpa/tas)
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Baerbock startet zu Krisengesprächen in Jordanien, Israel und Libanon
- 07:46 Uhr
Aussenministerin
Um die Unterstützung für die Zivilbevölkerung im von Israel abgeriegelten Gazastreifen zu koordinieren, ernannte Baerbock eine Sondergesandte für Fragen der humanitären Hilfe im Nahen Osten. Deutschland stehe bereit, umfassend Hilfe zu leisten, sagte sie. Man arbeite intensiv daran, dass deutsche Staatsbürger so rasch wie möglich aus Gaza ausreisen könnten. Das Auswärtige Amt geht davon aus, dass sich eine niedrige dreistellige Zahl an Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft im abgeriegelten Gazastreifen aufhält. (dpa)
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Syrische Beobachtungsstelle meldet israelische Angriffe im Süden Syriens
- 05:51 Uhr
Israel hat nach den Angaben syrischer Aktivisten eine Militärstellung im Süden des Landes angegriffen. In der syrischen Provinz Kuneitra seien nach einem israelischen Angriff auf eine Stellung der syrischen Armee "Explosionsgeräusche" zu hören gewesen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Mittwoch mit. Dabei seien Sachschäden verursacht worden. Auch auf den Golanhöhen seien Explosionen zu hören gewesen, erklärte die Quelle weiter.
Die Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk verschiedener Quellen in Syrien. Die Angaben der Organisation sind von unabhängiger Seite oft kaum zu überprüfen.
Die israelische Armee hatte zuvor in einem Onlinedienst Angriffe gegen "terroristische Stellungen" der vom Iran unterstützte und mit der syrischen Regierung verbündeten Hisbollah-Miliz im Libanon angekündigt.
Seit dem Grossangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober haben auch die Kämpfe zwischen der Hisbollah und der israelischen Armee im israelisch-libanesischen Grenzgebiet zugenommen. Auf libanesischer Seite sind seitdem mindestens 18 Menschen getötet worden, auf israelischer Seite mindestens drei.
Am 10. Oktober hatte die israelische Armee erklärt, von den seit 1967 von Israel besetzten Golanhöhen aus Granaten auf Syrien abgefeuert zu haben. (AFP)
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Ägypten will "dauerhaft" Hilfslieferungen über Grenzübergang Rafah ermöglichen
- 05:25 Uhr
Ägypten hat einen "dauerhaften" Zugang für Hilfslieferungen über den Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen angekündigt. "Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi und US-Präsident Joe Biden haben sich auf eine dauerhafte Lieferung von humanitärer Hilfe in den Gazastreifen über den Rafah-Grenzübergang geeinigt", erklärte Präsidentensprecher Ahmed Fahmy ohne einen Zeitpunkt für einen möglichen Beginn der Lieferungen zu nennen.
Zuvor hatte bereits Israel erklärt, die zunächst blockierten Hilfslieferungen in den Gazastreifen zuzulassen. Israel werde sich dem Aufruf von Biden, die Zivilbevölkerung im Süden des Gazastreifens mit Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten zu versorgen, nicht entgegenstellen, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Mittwoch in einer Erklärung mit. Es werde die Hilfslieferungen aus Ägypten so lange zulassen, "wie diese Lieferungen nicht die Hamas erreichen", hiess es weiter.
Von israelischem Territorium würden aber keine Hilfslieferungen für die Bevölkerung im Gazastreifen starten, bis die dort herrschende Hamas all ihre rund 200 aus Israel verschleppten Geiseln freigelassen habe.
Hunderte Lkw mit Hilfsgütern warten am Grenzübergang Rafah darauf, die Hilfe in den Gazastreifen zu bringen. Bisher war der einzige nicht von Israel kontrollierte Übergang von ägyptischer Seite nicht geöffnet worden. Als ein Grund wurde unter anderem der Beschuss des Grenzübergangs durch die israelische Armee angegeben. (AFP/tas)
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Israels Armee greift wieder Ziele der Hisbollah im Libanon an
- 05:10 Uhr
Das israelische Militär hat erneut Stellungen der pro-iranischen Hisbollah im Libanon angegriffen. Das gab die israelische Armee in der Nacht zum Donnerstag bekannt. Weitere Details wurden zunächst nicht genannt. Einige israelische Granaten seien am Rande von Feldern nahe der Grenze eingeschlagen, hiess es aus libanesischen Sicherheitskreisen. Zuvor hatte die israelische Armee bereits mitgeteilt, "Terroristen" hätten eine Panzerabwehrrakete auf eine israelische Gegend nahe der Grenze zum Libanon abgefeuert. Das israelische Militär habe mit Artilleriebeschuss reagiert. Zudem sei die Terrorinfrastruktur der Hisbollah angegriffen worden, hiess es.
Seit den Terrorattacken der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel und Israels Gegenschlägen auf Gaza kam es in den vergangenen Tagen regelmässig zu Zwischenfällen an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon, die Sorgen vor einer Eskalation schüren. Von der Hisbollah seien 13 Kämpfer im Zuge der Gefechte der vergangenen Tage getötet worden, teilte die Pressestelle der Organisation mit. (dpa)
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Die Ticker der vergangenen Tage zum Nachlesen:
- Krieg in Nahost: Alle Ereignisse vom 18. Oktober zum Nachlesen
- Krieg in Nahost: Alle Ereignisse vom 17. Oktober zum Nachlesen
- Krieg in Nahost: Alle Ereignisse vom 16. Oktober zum Nachlesen
- Krieg in Nahost: Alle Ereignisse vom 15. Oktober zum Nachlesen
- Krieg in Nahost: Alle Ereignisse vom 14. Oktober zum Nachlesen
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