Bei den Angriffen Israels auf Ziele im Libanon sind nach dortigen Angaben mehrere Bewohner verletzt worden. Israelische Kampfflugzeuge hätten unter anderem nahe der Küstenstadt Tyros im Süden des Landes angegriffen und auch schwere Schäden angerichtet, berichtete die Staatsagentur NNA. Eine israelische Drohne habe zudem zwei Raketen auf ein Haus abgefeuert in einem Dorf nahe Baalbek. Berichte über neue Todesopfer auf libanesischer Seite gab es am Sonntagmorgen zunächst nicht.

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Israels Luftwaffe teilte mit, sie habe unter anderem Waffenlager sowie terroristische Infrastruktur der vom Iran unterstützten Miliz im Libanon angegriffen. Das Militär veröffentlichte dazu Videoaufnahmen, die die Angriffe zeigen sollen. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig prüfen.

Israels Armee attackiert Taraja

Israels Armee griff weit im Landesinneren an. Der Angriff im Dorf Taraja lag etwa 90 Kilometer von der israelischen Grenze entfernt. Die Entfernung von Israels Grenze zur libanesischen Hauptstadt Beirut beträgt etwa 70 Kilometer. Auch in vergangenen Monaten hatte Israel mehrfach in der östlichen Bekaa-Ebene und damit weit von der eigenen Grenze entfernt angegriffen.

Die Angriffe folgten auf einen Raketenangriff in den von Israel besetzten Golanhöhen, bei dem zwölf Menschen getötet wurden, die meisten davon Kinder und Jugendliche. Israel macht die Hisbollah verantwortlich und kündigte Vergeltung an. Die Miliz bestritt jede Verantwortung.

Gefahr eines umfassenden Krieges wächst

Israels Armee und die Hisbollah liefern sich seit Beginn des Gaza-Kriegs im vergangenen Oktober fast tägliche Gefechte. Einen offenen Krieg wie zuletzt 2006 schienen beide Seiten bisher vermeiden zu wollen. Seit Monaten besteht aber die Sorge, dass ein Angriff mit vielen zivilen Opfern wie nun in den Golanhöhen zu einer grossen Eskalation führen könnte.

Beide Seiten lieferten sich 2006 einen rund einmonatigen Krieg. Dabei wurden auf libanesischer Seite mehr als 1200 Menschen getötet, auf israelischer Seite starben rund 160 Zivilisten und Soldaten.  © dpa

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