Laut israelischer Militärführung existiert die Hamas nicht mehr als "militärische Formation". Die israelische Armee bekämpft jetzt nur noch einzelne Terroristen und die versprengte Führung der Hamas.

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Nach mehr als elf Monaten Krieg besteht die radikalislamische Hamas nach Worten des israelischen Verteidigungsminister Joav Gallant nicht mehr als "militärische Formation" im Gazastreifen. "Hamas als militärische Formation existiert nicht mehr", sagte Gallant am Dienstag vor Journalisten. "Die Hamas führt einen Guerillakrieg und wir bekämpfen immer noch Hamas-Terroristen und verfolgen die Hamas-Führung."

Israel fordert weiter die Freilassung der Geiseln

Überdies forderte Gallant den Abschluss eines Waffenstillstandsabkommens, das die Freilassung der Hamas-Geiseln ermöglichen würde. Die Geiseln nach Hause zu bringen, sei "der richtige Weg", sagte Gallant weiter. "Eine Einigung ist auch eine strategische Chance, die uns die Möglichkeit gibt, die Sicherheitslage an allen Fronten zu verändern", fuhr er fort.

Ebensolche Hamas-Terroristen waren jüngst das Ziel eines israelischen Luftschlags auf eine humanitäre Zone im Gazastreifen. Diese hätten von einer verdeckten Kommandozentrale aus Chan Junis im Süden des Gazastreifens agiert, teilte der israelische Militärsprecher Daniel Hagari auf der Plattform X mit. Nach Angaben des Direktors für Versorgung bei der Zivilverteidigung in Gaza kamen mindestens 40 Menschen bei dem Luftangriff ums Leben, mehr als 60 seien verletzt worden. Alle Angaben lassen sich zurzeit nicht unabhängig überprüfen.

Waffenruhe und Geisel-Deal laut US in Reichweite - Israel bleibt unnachgiebig

Die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas zu einer Waffenruhe und einer Geisel-Freilassung kommen nicht voran. Dabei sind laut den USA 90 Prozent des Abkommens vereinbart.

Ziel des Angriffs sei unter anderem der Chef der Hamas-Luftsysteme im Gazastreifen gewesen, so die Darstellung der Armee. Als weitere Ziele wurden der Leiter einer Hamas-Spähabteilung sowie ein weiteres ranghohes Mitglied der islamistischen Terrororganisation ohne Angaben zu dessen genauer Aufgabe genannt.

"Diese Terroristen waren direkt an dem Massaker am 7. Oktober beteiligt und waren in letzter Zeit dabei, Terroraktivitäten gegen die israelische Armee und den Staat Israel auszuführen", hiess es weiter in der Mitteilung. Intensive Geheimdienstbeobachtungen und Luftüberwachung in den Stunden vor dem Angriff hätten "die Anwesenheit der Terroristen in dem Gebiet zusammen mit anderen Terror-Aktivisten bestätigt".

Nahost-Krieg jährt sich in einem Monat

Der Krieg zwischen Israel und der Hamas war durch eben diesen brutalen Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres ausgelöst worden. Kämpfer der Hamas und anderer militanter Palästinensergruppen hatten bei den Angriffen auf Orte im Süden Israels nach israelischen Angaben 1.205 Menschen getötet und 251 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Als Reaktion auf den Hamas-Angriff geht Israel massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dabei seit Oktober mehr als 40.990 Menschen in dem Palästinensergebiet getötet. (afp/dpa/bearbeitet von the)

Dutzende Tote bei israelischem Angriff auf humanitäre Zone im Gazastreifen

Israel hat nach eigenen Angaben einen Luftangriff in einer humanitären Zone im Gazastreifen ausgeführt, bei dem nach palästinensischen Angaben Dutzende Menschen getötet wurden. Nach israelischen Angaben soll sich dort ein Komando-Zentrum der Hamas befunden haben.
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