• 17:06 Uhr: ➤ Erdogan vergleicht Netanjahu mit Hitler
  • 15:39 Uhr: Abbas bezeichnet Krieg in Gaza als "mehr als ein Vernichtungskrieg"
  • 14:32 Uhr: Bericht über zahlreiche Tote bei Angriff nahe Klinik in Chan Junis
  • 13:10 Uhr: Hamas-Behörde: Zahl der Toten im Gaza-Krieg steigt auf 21.100
  • 12:03 Uhr: Telekommunikation im Gazastreifen teilweise wiederhergestellt
  • 11:35 Uhr: Leichen von 80 Palästinensern nach Rückgabe durch Israel im Gazastreifen bestattet
  • 10:42 Uhr: Drei Tote nach israelischen Angriff im Libanon


➤ Erdogan vergleicht Netanjahu mit Hitler

  • 17:06 Uhr

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu erneut für das Vorgehen im Gaza-Krieg angegriffen und ihn mit Adolf Hitler verglichen. "Wir haben Israels Nazilager in Stadien gesehen, nicht wahr? Was ist das? Wie unterscheidet ihr euch von Hitler?", sagte Erdogan am Mittwoch bei einer Verleihung von Wissenschaftspreisen in Ankara.

Er erläuterte nicht, was er genau meinte, allerdings kursierten in sozialen Medien in den vergangenen Tagen Videos von palästinensischen Gefangenen, die in einem Stadion im Gazastreifen festgehalten wurden. "Gibt es irgendetwas, das Netanjahu weniger getan hat als Hitler? Nein", sagte Erdogan weiter. "Es gibt keinen Unterschied zwischen den Handlungen von Netanjahu und Hitler",

Erdogan bemängelte zudem, dass aus Deutschland keine Verurteilung Netanjahus für die vielen zivilen Opfer im Gazastreifen komme. "Ich sage das ganz klar, schauen Sie: Deutschland zahlt auch heute noch den Preis für das, was Hitler getan hat. Deshalb schweigt Deutschland, es hat seinen Kopf gesenkt", sagte Erdogan.

Erdogan ist ein entschiedener Unterstützer der Palästinenser. Er weigert sich, die islamistische Hamas als terroristisch einzustufen und greift Netanjahu immer wieder scharf verbal an. Er hatte ihn zum Beispiel auch als "Schlächter von Gaza" bezeichnet. (dpa/thp)

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Machtverhältnisse in Nahost: Verbündete USA/Israel, Verbündete Iran © dpa-infografik GmbH

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in Nahost vom 27. Dezember:

Abbas: Krieg in Gaza ist "mehr als ein Vernichtungskrieg"

  • 15:39 Uhr

Der Gaza-Krieg ist laut des Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, "mehr als ein Vernichtungskrieg". In einem Interview mit dem ägyptischen Fernsehsender ON am Dienstagabend sagte er: "Unser Volk hat noch nie einen solchen Krieg erlebt, nicht einmal bei der Nakba-Katastrophe von 1948." Der Begriff Nakba (Katastrophe) bezieht sich auf die Flucht und Vertreibung von Palästinensern im ersten Nahost-Krieg 1948.

Gleichzeitig machte Abbas die USA für die Fortsetzung des Krieges verantwortlich: "Immer wenn die Welt, der (UN)-Sicherheitsrat und die Generalversammlung den Krieg stoppen wollen, legen die USA ihr Veto ein und weigern sich, den Krieg zu beenden." Wenn die US-Regierung wollte, könnte sie Israel dazu bewegen, den Krieg zu beenden. Alles, was derzeit passiere, passiere mit der Unterstützung der USA.

Abbas warnte weiterhin vor einer Ausweitung des Krieges auf das Westjordanland. "Die israelische Armee und Siedler greifen täglich die Städte im Westjordanland und Jerusalem an. Die Lage im Westjordanland kann jederzeit explodieren", sagte er. Israel verfolgt seiner Meinung nach das Ziel, irgendwann alle Palästinenser aus Gaza und dem Westjordanland zu vertreiben.

Die Hamas hatte 2006 bei Parlamentswahlen gegen die gemässigtere Fatah von Abbas gesiegt. Ein Jahr später übernahm die Hamas gewaltsam die alleinige Kontrolle des Gazastreifens. Seit der Machtübernahme der Terrororganisation Hamas gab es de facto zwei getrennte Regierungen – eine in Gaza und eine in Ramallah. Seit Beginn des Bruderkriegs zwischen den beiden rivalisierenden Palästinenserorganisationen gab es auch keine Parlaments- oder Präsidentenwahlen mehr. (dpa/thp)

Bericht über zahlreiche Tote bei Angriff nahe Klinik in Chan Junis

  • 14:32 Uhr

Bei einem mutmasslichen israelischen Angriff auf ein Gebäude in der Nähe eines Krankenhauses in Chan Junis im südlichen Gazastreifen soll es am Mittwoch viele Tote gegeben haben. Ein Sprecher der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde sprach von 20 Toten und Dutzenden Verletzten.

Auch der palästinensische Rettungsdienst Roter Halbmond schrieb auf der Plattform X, bei einem Angriff auf ein Wohngebäude nahe des Al-Amal-Krankenhauses habe es Dutzende Tote und Verletzte gegeben. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man gehe den Berichten nach. (dpa)

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Hamas-Behörde: Zahl der Toten im Gaza-Krieg steigt auf 21.100

  • 13:10 Uhr

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums binnen 24 Stunden 195 Menschen getötet worden. Ein Sprecher teilte am Mittwoch mit, 16 Familien seien betroffen. Er sprach von "Massakern". 325 weitere Menschen seien verletzt worden.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober seien demnach insgesamt 21.110 Menschen getötet worden. Mehr als 55.200 Palästinenser seien verletzt worden. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. (dpa/thp)

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Telekommunikation im Gazastreifen teilweise wiederhergestellt

  • 12:03 Uhr

Die Telekommunikationsdienste im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben teilweise wiederhergestellt. Sie waren am Dienstag als Folge des Gaza-Kriegs erneut ausgefallen. "Wir möchten die schrittweise Rückkehr der Kommunikationsdienste (Festnetz, Handy und Internet) im Zentrum und in südlichen Bereichen des Gazastreifens bekannt geben, nach einem Totalausfall, der durch die fortwährende Aggression verursacht worden war", schrieb das im Westjordanland ansässige palästinensische Unternehmen Paltel am Mittwoch auf der Plattform X. (dpa)

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Leichen von 80 Palästinensern nach Rückgabe durch Israel im Gazastreifen bestattet

  • 11:35 Uhr

Die Leichen von 80 Palästinensern sind am Dienstag aus Israel in den Gazastreifen zurückgebracht und dort in einem Massengrab bestattet worden. Das Rote Kreuz übergab die sterblichen Überreste der im Gaza-Krieg getöteten Menschen den örtlichen Behörden in dem Palästinensergebiet, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten.

Nach Angaben aus dem von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium hatten israelische Soldaten die Leichen in den vergangenen Tagen aus Leichenhallen und Gräbern geborgen und nach Israel gebracht. Dort wurden sie demnach untersucht, um sicherzugehen, dass sich unter ihnen keine getöteten Hamas-Geiseln befinden. Die 80 Palästinenser wurden schliesslich auf einem provisorischen Friedhof in der Region Rafah im Süden des Gazastreifens beerdigt. (afp/thp)

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Drei Tote nach israelischen Angriff im Libanon

  • 10:42 Uhr

Im Libanon sind bei einem israelischen Angriff nach Medienberichten drei Menschen getötet worden. Darunter soll laut Angaben der proiranischen Hisbollah auch einer ihrer Kämpfer gewesen sein. Eine weitere Person soll verletzt worden sein, berichtete die libanesische Nachrichtenagentur NNA am Mittwoch.

Israelische Kampfflugzeuge haben demnach in der Nacht zu Mittwoch den Grenzort Bint Dschubail angegriffen. Der Ort gilt als Hochburg der Hisbollah und war im Libanon-Krieg 2006 bereits Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen der Schiitenmiliz und dem israelischen Militär. Das israelische Militär prüft die Angaben derzeit.

Seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt es immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und der Hisbollah in der Grenzregion. Dabei gab es auf beiden Seiten Tote und Verletzte. (dpa/thp)

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"Keine magischen Lösungen": Israelischer Militär sieht kein nahes Kriegsende

  • 09:51 Uhr

Der Gaza-Krieg wird nach Einschätzung von Israels Generalstabschef noch viele Monate andauern. Die Kämpfe im dichtbesiedelten Gazastreifen gegen die islamistische Hamas erfolgten in einem "komplexen" Umfeld.

"Der Krieg wird also noch viele Monate andauern, und wir werden auf verschiedene Weise vorgehen, damit der Erfolg über die Zeit erhalten bleibt", sagte Generalstabschef Herzi Halevi am Dienstagabend. "Es gibt keine magischen Lösungen oder Abkürzungen bei der grundlegenden Zerschlagung einer terroristischen Organisation, sondern nur einen beharrlichen und entschlossenen Kampf", fügte Halevi hinzu.

Seine Streitkräfte seien "sehr, sehr entschlossen", so der Generalstabschef. "Wir werden auch an die Hamas-Führung herankommen, ob es nun eine Woche oder Monate dauert". Israels Militär stehe kurz vor dem Abschluss der Zerschlagung der Hamas-Bataillone im nördlichen Gazastreifen. "Derzeit konzentrieren wir unsere Bemühungen auf den südlichen Gazastreifen - Chan Junis, die zentralen Lager und darüber hinaus", sagte Halevi. (dpa/thp)

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Biden spricht mit Katars Emir über Freilassung von Gaza-Geiseln

  • 09:32 Uhr

Während der Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas unerbittlich weiter tobt, werden im Hintergrund die diplomatischen Bemühungen um eine Freilassung der Hamas-Geiseln fortgesetzt. US-Präsident Joe Biden sprach hierzu mit dem Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, wie das Weisse Haus am Dienstag (Ortszeit) bekannt gab.

Sie hätten "die dringenden Bemühungen um die Freilassung aller noch von der Hamas festgehaltenen Geiseln, darunter auch amerikanische Staatsbürger", gesprochen. Auch die laufenden Bemühungen, den Zugang für humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu erleichtern, sei ein Thema des Gesprächs gewesen.

Während einer auf Vermittlung Katars zustande gekommenen Feuerpause Ende November hatte die Hamas 105 Geiseln freigelassen, Israel im Gegenzug 240 palästinensische Häftlinge. Die Hamas lehnte am Montagabend eine vorübergehende neue Feuerpause ab und forderte einen dauerhaften Waffenstillstand. (dpa/thp)

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Sechs Palästinenser bei israelischem Militäreinsatz getötet

  • 09:04 Uhr

Bei einem israelischen Militäreinsatz in Tulkarem im Westjordanland sind nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums sechs Palästinenser getötet worden.

Laut palästinensischen Berichten feuerte eine Drohne am Mittwochmorgen eine Rakete auf ein Haus im Flüchtlingsviertel der Stadt. Ein siebter Palästinenser erlitt dabei nach Angaben des Ministeriums lebensgefährliche Kopfverletzungen. Die israelische Armee kündigte eine Stellungnahme zu dem Vorfall an.

Seit den Massakern von Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober und dem darauf folgenden verheerenden Gaza-Krieg hat sich die Sicherheitslage in dem von Israel besetzten Westjordanland noch massiv verschlechtert. Bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten, aber auch Attacken von israelischen Siedlern wurden seither 298 Palästinenser getötet, wie das Gesundheitsministerium mitteilte.

Seit Jahresbeginn wurden demnach im Westjordanland insgesamt schon 494 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen getötet. (dpa)

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Mit Material der dpa und AFP

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