• 16:08 Uhr: Angehörige israelischer Hamas-Geiseln unterbrechen Netanjahu-Rede
  • 14:36 Uhr: Hisbollah ruft erstmals Israelis zu Evakuierung auf
  • 13:12 Uhr: Netanjahu lobt Angriff vom Samstag als "präzise und mächtig"
  • 11:23 Uhr: Mindestens 40 Verletzte bei Anschlag mit Lastwagen in Tel Aviv
  • 10:59 Uhr: Drohne der Hisbollah schlägt in israelische Fabrik ein – zwei Verletzte

+++ Live-Ticker zum Krieg in Nahost hier aktualisieren +++

➤ Geisel-Angehörige stören Rede Netanjahus bei Gedenkfeier

  • 16:08 Uhr

In Israel haben Angehörige von Hamas-Geiseln lautstark eine Rede von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu während der Gedenkfeierlichkeiten zum 7. Oktober unterbrochen.

Netanjahu stand während der Zeremonie in Jerusalem regungslos am Rednerpult, während die Zuhörer in der Menge schrien und ihn mehr als eine Minute lang unterbrachen, wie am Sonntag in einer Live-Übertragung der Rede anlässlich des Jahrestags des Angriffs der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres nach dem jüdischen Kalender zu sehen war. "Mein Vater wurde ermordet", schrie einer der anwesenden Familienangehörigen immer wieder.

Für Sonntag wurden im katarischen Doha neue Verhandlungen zwischen Israel, den USA und Katar erwartet, um über eine mögliche Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung der Geiseln zu sprechen. Zuletzt wuchs der Druck auf die israelische Regierung hinsichtlich eines Abkommens zur Freilassung der Geiseln, die sich nach mehr als einem Jahr noch immer in der Gewalt der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen befinden. (afp)

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Die weiteren Nachrichten zum Krieg in Nahost vom 27. Oktober 2024:

Hisbollah warnt Menschen im Norden Israels

  • 14:36 Uhr

Nach mehr als einem Jahr der Angriffe auf Israels Norden hat die Hisbollah-Miliz erstmals Warnungen an die Einwohner israelischer Ortschaften veröffentlicht und diese zur Evakuierung aufgerufen. Dazu gehören unter anderem Kiriat Schmona und Naharija. Zur Begründung teilte die Hisbollah mit: "Ihre Siedlungen sind Einsatzorte feindlicher militärischer Kräfte für Angriffe auf den Libanon geworden. Damit sind sie legitime militärische Ziele für die Luft- und Raketentruppen des Islamischen Widerstands."

Bei den 25 Ortschaften handelt es sich um Wohnorte. Laut humanitärem Völkerrecht sind unterschiedslose Angriffe auf militärische und zivile Ziele verboten. Zivile Ziele verlieren ihren Schutzstatus, wenn sie militärisch genutzt werden. Auch das israelische Militär fordert Menschen im Gazastreifen und im Libanon regelmässig zu Evakuierungen auf. Nach Militärangaben werden dann Ziele der Hamas oder der Hisbollah beschossen. Israel wirft beiden Terrororganisationen vor, aus Wohngebieten heraus zu operieren und Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu nehmen. (dpa)

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Netanjahu äussert sich zu Angriff auf Iran

  • 13:12 Uhr

Der Angriff im Iran war nach Worten des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu "präzise und mächtig". Er habe "alle seine Ziele erreicht", sagte der Regierungschef bei einer Gedenkveranstaltung auf dem Herzlberg in Jerusalem für die Opfer des Hamas-Massakers am 7. Oktober vergangenen Jahres.

Israel befinde sich in einem existenziellen Kampf gegen die "Achse des Bösen" unter Führung des Irans, sagte Netanjahu. Israels Feinde müssten dabei einen "sehr hohen Preis" zahlen. Der Iran habe Israel zu Monatsbeginn mit Hunderten von ballistischen Raketen angegriffen. "Dieser Angriff ist gescheitert."

In der Nacht zum Samstag habe Israel dann wie angekündigt reagiert, sagte Netanjahu. Die Luftwaffe habe zahlreiche Ziele im Iran angegriffen. "Wir haben die Verteidigungsfähigkeit des Irans schwer beschädigt, ebenso wie ihre Fähigkeit, Raketen herzustellen, die gegen uns gerichtet sind." Er dankte den USA für "die enge Abstimmung und Unterstützung". (dpa)

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Viele Verletzte bei Anschlag in Tel Aviv

  • 11:23 Uhr

Ein Lastwagen ist nördlich von Tel Aviv in eine Gruppe von Menschen gefahren, die an einer Bushaltestelle warteten. Nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom wurden dabei rund 40 Menschen verletzt. Sechs Menschen erlitten demnach schwere Verletzungen. Nach Medienberichten geht die Polizei von einem Anschlag aus. Der Fahrer des Lastwagens sei "ausser Gefecht gesetzt" worden. In der Vergangenheit war es immer wieder zu Anschlägen von Palästinensern mit Autos oder Lastwagen gekommen. (dpa)

LKW

Lastwagen fährt in eine Bushaltestelle in Israel

In Israel ist ein Lastwagen in eine Bushaltestelle in der Nähe eines Militärstützpunktes gefahren. Dabei wurden nach Angaben des Rettungsdienstes "dutzende Menschen" verletzt.

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Verletzte bei Einschlag von Hisbollah-Drohne

  • 10:51 Uhr

Bei dem Einschlag einer Drohne der libanesischen Hisbollah-Miliz in eine Fabrik für Flugzeugteile in der nordisraelischen Stadt Bar Lew sind zwei Menschen leicht verletzt worden. Das teilte der Rettungsdienst Magen David Adom auf X mit.

Nach Angaben der Armee ist die Drohne während des Anflugs aus dem Libanon geortet worden, dann aber in das Fabrikgebäude eingeschlagen. Es sei eine Untersuchung eingeleitet worden. Auf Fotos in israelischen Medien waren kleinere Schäden an der Fassade und am Dach des Gebäudes zu erkennen.

Auch in anderen Städten Galiläas im Norden Israels gab es erneut Luftalarm wegen Raketen aus dem Libanon. Die mit dem Iran verbündete libanesische Hisbollah-Miliz beschiesst Israel seit Beginn des Gaza-Krieges vor einem Jahr. Israel antwortet mit fast täglichen massiven Luftangriffen und seit September auch mit einer Bodenoffensive. (afp)

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Nach Angriff Israels: Chamenei wählt moderate Worte

  • 10:02 Uhr

Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei hat nach dem israelischen Angriff vom Samstag ein überlegtes Vorgehen angemahnt. "Wie die Kraft und der Wille des iranischen Volkes dem zionistischen Regime (Israel) verdeutlicht werden sollen, müssen die Verantwortlichen entscheiden", sagte Chamenei (85) laut der Staatsagentur Irna bei einer Veranstaltung in der Hauptstadt Teheran. "Es soll das getan werden, was dem Wohl dieses Volkes und Landes entspricht", fügte er hinzu.

Chameneis Worte nach dem israelischen Luftangriff fallen vergleichsweise moderat aus. Im Kontext des Nahost-Konflikts und nach der Tötung iranischer Generäle oder führender Verbündeter hatte das Staatsoberhaupt in den vergangenen Monaten auch Rache geschworen. Seine Äusserungen gelten als letztes Wort, an dem sich sowohl Regierung als auch Militär orientieren. (dpa)

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Verhandlungen über Waffenruhe in Gaza wieder aufgenommen

  • 09:16 Uhr

Heute sollen in Katar die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg wieder aufgenommen werden. Der Iran dürfe nicht "den Fehler machen", auf die israelischen Angriffe zu reagieren, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin nach Angaben des Pentagons in einem Telefonat mit seinem israelischen Kollegen Joav Galant. Jetzt böten sich Möglichkeiten, "die Spannungen in der Region auf diplomatischem Wege" abzubauen. Dazu gehöre ein Deal im Gaza-Krieg und eine Übereinkunft mit der Hisbollah im Libanon, die es Zivilisten auf beiden Seiten der Grenze zu Israel ermögliche, sicher in ihre Häuser zurückzukehren.

Vertreter Israels wollen heute in der katarischen Hauptstadt Doha mit denen der Vermittlerstaaten Katar, Ägypten und USA zusammenkommen, um den seit Monaten stagnierenden Gesprächen über eine Waffenruhe im Gazastreifen einen neuen Impuls zu geben. (dpa)

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Palästinenser: Mindestens 30 Tote bei Angriff Israels in Gaza

  • 08:34 Uhr

Bei einem Israel zugeschriebenen Angriff sind im nördlichen Gazastreifen nach örtlichen Berichten mindestens 30 Palästinenser getötet worden. Den Beschreibungen zufolge sollen fünf Häuser in einem Wohnviertel der grenznahen Stadt Beit Lahia angegriffen worden sein. Eine unbekannte Zahl von Menschen werde unter den Trümmern vermutet.

Katastrophenschutz und Rettungsdienste könnten wegen der anhaltenden Kampfhandlungen den Schauplatz nicht erreichen, hiess es weiter. Bewohner der umliegenden Häuser würden die Verwundeten in Eselskarren wegbringen oder zu Fuss wegtragen. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

Israels Streitkräfte führen seit drei Wochen offensive Operationen im nördlichen Gazastreifen durch. Eigenen Angaben zufolge dienen diese dazu, Kämpfer der islamistischen Hamas auszuschalten. Palästinensischen Angaben zufolge seien dabei auch Hunderte Zivilisten getötet worden. Zehntausende Bewohner seien aus dem Gebiet geflohen. (dpa)

Mit Material der dpa und AFP

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