• 22:09 Uhr: Iran bestätigt: Hisbollah für Drohnenangriff auf Netanjahu-Anwesen verantwortlich
  • 19:08 Uhr: Israelische Armee: Waffenlager und Geheimdienstzentrum der Hisbollah angegriffen
  • 18:33 Uhr: Israel macht Geiselnehmern in Gaza ein Angebot
  • 16:53 Uhr: ➤Türkischer Aussenminister gibt Israel Schuld im Iran-Konflikt
  • 12:59 Uhr: Rettungsdienst: Israeli durch Hisbollah-Rakete getötet
  • 12:43 Uhr: Iran droht Israel: "Kampf weiterführen"
  • 10:12 Uhr: Drohnenangriff auf sein Haus: Hisbollah wollte Netanjahu töten
  • 08:44 Uhr: So soll Hamas-Chef Sinwar getötet worden sein

Hier Live-Ticker zum Krieg in Nahost aktualisieren

➤ 16:53 Uhr: Türkischer Aussenminister gibt Israel Schuld im Iran-Konflikt

Der türkische Aussenminister Hakan Fidan hat Israel vorgeworfen, den Iran in einen Krieg verwickeln zu wollen. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu eröffne "ständig neue Fronten in der Region" und "versucht, den Iran in diesen Krieg hineinzuziehen", sagte Fidan am Samstag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem iranischen Kollegen Abbas Araghtschi in Istanbul.

Der Iran hatte Israel Anfang des Monats mit rund 200 Raketen angriffen. Israel kündigte eine militärische Reaktion darauf an, die aber bislang ausgeblieben ist.

"Die aggressive Haltung Israels zwingt den Iran, legitime Schritte zu unternehmen", fuhr Fidan fort. Angaben dazu, was das bedeuten könnte, machte er nicht. Das Risiko, dass sich der Krieg auf die gesamte Region ausbreite, solle nicht unterschätzt werden, warnte der türkische Aussenminister.

Araghtschi bezeichnete die jüngste Verschärfung der Kämpfe im Libanon als "sehr besorgniserregend". Er sagte: "Die Möglichkeit eines Krieges in der Region ist immer ernst, und niemand ausser dem zionistischen Regime möchte, dass das passiert." Der Iran wolle "Spannungen abbauen, aber (...) wir sind auf jedes Szenario vorbereitet".

Das Treffen zwischen Fidan und Araghtschi fand kurz vor einem Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) beim türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan statt. Nach Angaben der Bundesregierung wird es bei der Begegnung am Samstagnachmittag in Istanbul voraussichtlich unter anderem auch um die Lage im Nahen Osten gehen. (AFP/bearbeitet von ari)

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Die weiteren Nachrichten zum Krieg in Nahost vom 19. Oktober:

Iran bestätigt: Hisbollah für Drohnenangriff auf Netanjahu-Anwesen verantwortlich

  • 22:09 Uhr

Die Hisbollah-Miliz im Libanon steht nach iranischen Angaben hinter dem Drohnenangriff auf die Privatresidenz des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Caesarea. Dies meldete die amtliche iranische Nachrichtenagentur Irna am Samstagabend unter Berufung auf die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen. Netanjahu befand sich zum Zeitpunkt des Angriffs nicht in dem Haus. (AFP)

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Israelische Armee: Waffenlager und Geheimdienstzentrum der Hisbollah angegriffen

  • 19:08

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben am Samstag mehrere Ziele der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon angegriffen. Der Angriff der Luftwaffe habe sich gegen mehrere Waffenlager der Hisbollah und ein Kommandozentrum des Geheimdienst-Hauptquartiers der Miliz im Süden von Beirut gerichtet, erklärte die israelische Armee am Abend.

Die Hisbollah-Miliz hatte nach dem Grossangriff der mit ihr verbündeten islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 mit permanenten Luftangriffen eine zweite Front gegen Israel eröffnet. Die israelische Armee geht seit dem Hamas-Grossangriff massiv gegen die islamistische Palästinenserorganisation im Gazastreifen vor.

Seit September konzentriert das israelische Militär einen erheblichen Teil seiner Kräfte auf den Kampf gegen die Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon. (AFP)

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Israel ruft Geiselnehmer in Gaza zur Aufgabe auf

  • 18:33 Uhr

Die israelische Armee hat die Hamas und andere Extremisten im Gazastreifen nach dem Tod von Hamas-Chef Jihia al-Sinwar erneut zur Aufgabe aufgerufen. Wer die Waffen niederlege und die aus Israel verschleppten Geiseln übergebe, dem werde nichts geschehen, stand sinngemäss auf den Flugblättern in arabischer Sprache. Auf ihnen war auch ein Foto der Leiche Sinwars abgedruckt, wie Menschen in der Stadt Chan Junis der Deutschen Presse-Agentur am Telefon berichteten.

Mit einem ähnlichen Aufruf hatte sich Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu bereits am Donnerstag an die Geiselnehmer in Gaza gewandt, als der Tod Sinwars bestätigt worden war. "Wer seine Waffen niederlegt und die Geiseln zurückgibt - dem werden wir es ermöglichen, herauszukommen und zu überleben."

Zugleich hatte er gedroht, man werde mit jedem «die Rechnung begleichen», der den Geiseln Schaden zufüge. Diese Warnung wurde in den Flugblättern nicht erwähnt. (dpa)

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Rettungsdienst: Israeli durch Hisbollah-Rakete getötet

  • 12:59 Uhr

Bei Raketen- und Drohnenangriffen der Schiitenmiliz Hisbollah aus dem Libanon ist in Israel nach Angaben eines Rettungsdienstes ein Mann getötet worden. Der 50-Jährige sei in seinem Auto von Schrapnell getroffen worden, erklärten die Helfer von Magen David Adom auf der Plattform X. Zudem wurden nach Angaben israelischer Medien mindestens neun Menschen bei den Angriffen aus dem nördlichen Nachbarland verletzt.

Nach Angaben der israelischen Armee wurden im Laufe des Vormittags rund 115 Projektile vom Libanon aus Richtung Israel abgeschossen. Einige seien abgefangen worden, weitere auf offenem Gelände eingeschlagen. Einige trafen aber Medienberichten zufolge auch bewohnte Gebiete wie etwa Krijat Ata östlich der Hafenstadt Haifa.

Die mit dem Iran verbündete Hisbollah bestätigte, dass sie Raketen auf Israel abgeschossen habe. Sie hatte nach der Tötung des Hamas-Chefs im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, eine Ausweitung ihrer vor gut einem Jahr begonnenen Angriffe angekündigt. (dpa)

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12:43 Uhr: Iran droht Israel: "Kampf weiterführen"

Der Tod des Anführers der islamistischen Hamas, Jihia al-Sinwar, wird nach Einschätzung von Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei den Kampf gegen Erzfeind Israel nicht aufhalten. "Sein Tod ist zwar schmerzhaft, aber die Achse des Widerstands (gegen Israel) wird weiterleben und den Kampf weiterführen", erklärte Chamenei. Sinwar sei eine schillernde Persönlichkeit des Widerstands gewesen, "der nun in den Himmel der Märtyrer aufgestiegen ist".

Sinwar gilt als Drahtzieher des in Israel verübten Massakers vom 7. Oktober 2023 mit rund 1.200 Toten. Der Terrorangriff löste den Gaza-Krieg aus.

Sinwar ist nach seinem Vorgänger Ismail Hanija und Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah schon der dritte ranghohe islamistische Anführer, der innerhalb weniger Monate getötet wurde. Israels Militär tötete Sinwar im Gazastreifen, Nasrallah im Libanon - und auch die Tötung Hanijas in der iranischen Hauptstadt Teheran wird Israel zugeschrieben. Experten bewerten die gezielten Tötungen als herben Rückschlag für den Iran, der mit beiden islamistischen Gruppen eng verbündet ist. (dpa)

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Vermeintlich sicher geltende Gegend im Libanon getroffen - zwei Tote

  • 11:40 Uhr

Bei einem israelischen Angriff nördlich der libanesischen Hauptstadt Beirut sind nach Behördenangaben zwei Menschen getötet worden. Der Angriff im Raum Dschunije habe einem Fahrzeug gegolten, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit.

Die Gegend des Drohnenangriffs in dem multireligiösen Land wird überwiegend von Christen bewohnt. Dort brach Panik unter Bewohnern aus. Sie hätten sich dort bisher vor israelischen Angriffen in Sicherheit gewähnt, berichteten Augenzeugen. Es ist das erste Mal seit Ausbruch der Kämpfe zwischen Israel und der Hisbollah, dass Dschunije getroffen wurde.

Der libanesische Zivilschutz berichtete, dass es sich bei den Opfern um einen Mann und eine Frau handelte. Das israelische Militär habe demnach auf ein Auto auf der Autobahn bei Dschunije gezielt. Das israelische Militär äusserte sich zunächst nicht zu dem Angriff.

Das Gesundheitsministerium berichtete darüber hinaus von einem Angriff in Zefta im Süden des Landes. Dabei seien drei Menschen getötet und eine Person verletzt worden. Über Nacht und am frühen Morgen habe es nach Angaben der libanesischen Nachrichtenagentur NNA ausserdem Angriffe im Raum der Küstenstadt Sidon, in Nabatija im Süden des Landes, sowie in Bint Dschubail unweit der israelischen Grenze gegeben. (dpa)

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Drohnenangriff auf sein Haus: Hisbollah wollte Netanjahu töten

  • 10:12 Uhr

Auf die Privatresidenz des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu in der Stadt Caesarea ist nach Angaben seines Büros eine Drohne abgeschossen worden.

Der Drohnenangriff der Hisbollah aus dem Libanon galt nach Regierungsangaben Netanjahu. Das bestätigte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Netanjahu und seine Frau seien zum Zeitpunkt des Angriffs jedoch nicht zu Hause gewesen. In Caesarea, einem Küstenort am Mittelmeer, liegt ein Haus Netanjahus.

Zuvor hatte die israelische Armee gemeldet, dass in der Gegend von Caesarea "eine Struktur" von einer aus dem Libanon abgeschossenen Drohne getroffen worden sei. Ob es sich dabei um denselben Vorfall handelte, war zunächst nicht klar. Laut dem Militär kamen keine Menschen zu Schaden. Zudem wurden den Angaben zufolge zwei weitere Drohnen abgefangen.

Luftalarm gab es auch in der weiter südlich gelegenen Küstenmetropole Tel Aviv. Dort sei eine Drohne im Anflug auf den Stadtteil Glilot gewesen, wo das Hauptquartier des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad und eine andere Geheimdienstzentrale liegen. Die Sirenen heulten nach Armeeangaben auch in zahlreichen Orten Nordisraels wie etwa der Stadt Tiberias am Westufer des Sees Genezareth.

Die mit der Hamas im Gazastreifen verbündete libanesische Schiitenmiliz Hisbollah beschiesst Israel seit Beginn des Gazakriegs im Oktober vergangenen Jahres fast täglich mit Raketen und Drohnen. Nach der Nachricht vom Tod des Hamas-Chefs Jihia al-Sinwar im Gazastreifen am Donnerstag hatte die vom Iran unterstützte Miliz eine "eine neue Phase der Eskalation" angekündigt. (AFP/dpa)

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So soll Hamas-Chef Sinwar getötet worden sein

  • 08:44 Uhr

Nach der Tötung des bisherigen Hamas-Anführers im Gazastreifen kommen immer mehr Details über die letzten Stunden von Jihia al-Sinwar ans Licht. So wurde der Drahtzieher des in Israel verübten Massakers vom 7. Oktober vergangenen Jahres nach Angaben des für die Obduktion verantwortlichen Forensikers durch einen Kopfschuss getötet. "Die Todesursache ist eine Schussverletzung am Kopf", sagte der leitende Pathologe am Nationalen Zentrum für Forensik in Tel Aviv, Chen Kugel, dem US-Fernsehsender CNN.

Kurz vor dem tödlichen Schuss auf wohl meistgesuchten Terroristen im Nahen Osten hatten israelische Soldaten am Mittwoch in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens drei Männer beobachtetet, die sich von Gebäude zu Gebäude bewegten, wie die Zeitung "The New York Times" unter Berufung auf Sicherheitskreise in Israel und den USA berichtete. Nach einem Feuergefecht, bei dem ein israelischer Soldat schwer verwundet wurde, floh demnach einer der Männer in ein angrenzendes Haus.

Das israelische Militär habe daraufhin eine Drohne in das Gebäude gesteuert und auf einem Sofa einen vermummten und mit Staub bedeckten Mann entdeckt, der einen Stock auf das ferngelenkte Fluggerät warf. Wie sich erst später herausgestellt habe, handelte es sich um Sinwar. Ein Scharfschütze habe ihm dann in den Kopf geschossen und ein israelischer Panzer auf das Gebäude gefeuert, berichtete die "New York Times".

Aus Angst vor Sprengfallen seien die Truppen erst nach Sonnenaufgang am folgenden Tag in das Haus vorgerückt. Dort fanden sie schliesslich eine Leiche, die Sinwar stark ähnelte. "Er hatte mehrere Verletzungen: eine Wunde von einer Rakete am rechten Unterarm, Verletzungen von heruntergefallenem Mauerwerk an seinem linken Bein und viele Schrapnells in der Brust. Sie haben schwere Verletzungen verursacht, aber die Todesursache ist die Schusswunde am Kopf", sagte Forensiker Kugel. (dpa)

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Mit Material der dpa und AFP

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