Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat eine Fortsetzung des Krieges gegen die Hamas angekündigt. Die Haltung der USA, im UN-Sicherheitsrat gegen eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen zu votieren, begrüsste er.
Nach dem Veto der USA gegen eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine Fortsetzung des "gerechten Kriegs" gegen die radikalislamische Hamas angekündigt. In einer Videobotschaft begrüsste Netanjahu am Samstag die "korrekte Haltung der USA im UN-Sicherheitsrat", die als einziger der 15 Mitgliedstaaten gegen den Resolutionsentwurf gestimmt und ihn mit ihrer Veto-Macht blockiert hatten.
Die anderen Länder müssten begreifen, dass "man nicht die Vernichtung der Hamas unterstützen und gleichzeitig ein Ende des Krieges fordern kann, was die Vernichtung der Hamas verhindern würde", sagte Netanjahu. "Deshalb wird Israel seinen gerechten Krieg fortsetzen, um die Hamas zu vernichten und die restlichen Kriegsziele zu erreichen".
Der Armeechef kündigt eine Ausweitung der Militäroffensive an
Der israelische Armeechef Herzi Halevi kündigte gleichzeitig eine Ausweitung der Offensive gegen die Hamas an. Jeden Tag würden mehr und mehr "Terroristen" getötet oder verwundet, einige von ihnen hätten sich zudem in den vergangenen Tagen ergeben, sagte Halevi. Dies sei "ein Zeichen, dass ihr Netzwerk auseinander fällt, ein Zeichen, dass wir härter durchgreifen müssen".
Nach der gescheiterten Resolution im UN-Sicherheitsrat für eine sofortige humanitäre Waffenruhe im Gazastreifen hatte Israel am Samstag seinen Kampf gegen die radikalislamische Hamas fortgesetzt. Heftige Strassenkämpfe wurden vor allem aus den Städten Gaza und Dschabalija im Norden des Palästinensergebiets gemeldet, aber auch aus Chan Junis, der wichtigsten Stadt im Süden.
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Ein AFP-Journalist berichtete zudem von einem Luftangriff in der Nähe der Zelte der Vertriebenen in dem als "humanitäre Zone" ausgewiesenen kleinen Küstengebiet um den Ort Al-Mawasi.
Das Weisse Haus fordert weiter vermehrten Schutz der Zivilbebölkerung
Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums wurden binnen 24 Stunden die Leichen von mindestens 133 getöteten Palästinensern in die Krankenhäusern des Gazastreifens gebracht. Seit Beginn der israelischen Offensive vor rund zwei Monaten wurden demnach mindestens 17.700 Menschen in dem Palästinensergebiet getötet, die meisten von ihnen Frauen und Kinder. Von unabhängiger Seite lassen sich die Angaben allerdings nicht überprüfen.
Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats des Weissen Hauses, John Kirby, hatte zuvor erneut Israel aufgerufen, mehr zum Schutz der Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu tun.
In einem Telefonat mit Netanjahu habe auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) über die "notwendigen Bemühungen zum grösstmöglichen Schutz von Zivilisten und einer substantiellen Verbesserung der humanitären Lage der Menschen im Gazastreifen" gesprochen, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Samstagabend mit. Scholz forderte demnach, "dass mehr humanitäre Hilfe die Menschen im Gazastreifen erreichen und dies auf verlässlicher Grundlage geschehen" müsse.(afp/jst)
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